Schwangerschaftstests

Kleines Stäbchen mit großer Bedeutung

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Berlin -

Für Frauen mit Kinderwunsch, aber ebenso für solche, die die Karriereleiter vorziehen, kann der Schwangerschaftstest das Leben von einem Moment auf den nächsten komplett umkrempeln. Oft sind schon erste Anzeichen spürbar, spätestens beim Aussetzen der Periode läuten alle Alarmglocken. Nun kann der Unterschied zwischen einem oder zwei Strichen gravierend sein – und für die Anwenderin ein Grund zur Freude oder Sorge.

Der Schwangerschaftstest erfolgt durch Nachweis des Schwangerschaftshormons Beta-HCG, das nach der Befruchtung der Eizelle aus den sogenannten Synzytiotrophoblasten gebildet wird. Diese Zellen sind die Vorstufe der späteren Plazenta, dem sogenannten „Mutterkuchen“, der zur Versorgung des Embryos dient. Das humane Choriongonadotropin (HCG) bewirkt eine erhöhte Bildung von Östrogenen und Gestagenen im Körper, die nach der Befruchtung wichtig sind, um die Schwangerschaft einzuleiten und aufrecht zu erhalten.

In den ersten Wochen der Schwangerschaft steigt das Hormon stetig an. Etwa jeden zweiten Tag verdoppelt sich die Menge. Ab der 20. Woche stellt der Körper die HCG Bildung wieder ein und der Hormonspiegel im Urin sinkt. Blieb die Schwangerschaft bis hierhin unbemerkt, würde ein später durchgeführter Test mit hoher Wahrscheinlichkeit ein falsch negatives Ergebnis anzeigen, da sie nun bereits zu weit fortgeschritten ist.

Zur Durchführung wird das Teststäbchen mit der Ansaugspitze für einige Sekunden in den Urin gehalten. Hierfür sollte unbedingt der Mittelstrahl verwendet werden. Alternativ kann der Urin auch in einem sauberen Gefäß aufgefangen werden. Am höchsten ist der HCG Wert im Morgenurin. Vor allem zu Beginn einer Schwangerschaft sollte der Test deshalb möglichst nach dem Aufstehen mit dem ersten Urin durchgeführt werden.

Der Schwangerschaftstest erfolgt mithilfe einer klassischen Antigen-Antikörper-Reaktion. Auf dem Teststreifen befinden sich Antikörper, die – sofern eine Schwangerschaft besteht – mit dem HCG im Urin reagieren und den bedeutenden zweiten Strich neben dem Kontrollstreifen verursachen.

Die Auswahl an Tests ist mittlerweile riesig. Von den Klassikern ab Ausbleiben der Regelblutung über Frühtests bis hin zu digitalen Schwangerschaftstest mit Wochenanzeige sind der Anwenderin keine Grenzen gesetzt. Mit einer Sicherheit von 99 Prozent sind die „normalen“ Tests, die ab der Fälligkeit der Periode beziehungsweise dem eventuellen Ausbleiben, durchgeführt werden können, am sichersten. Frühtests, die schon etwa 14 Tage nach der Befruchtung angewendet werden können, also bereits ein paar Tage vor Einsetzen der Regelblutung, reagieren zwar noch empfindlicher auf HCG, jedoch ist die Menge des Hormons gerade zu Beginn der Schwangerschaft oft noch so gering, dass ein falsch negatives Ergebnis angezeigt werden kann.

Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein – ein positiver Frühtest kann die Hoffnung auf eine Schwangerschaft wecken, die eventuell einige Tage später mit dem Einsetzen der Regelblutung wieder zunichte gemacht wird, da die befruchtete Eizelle in einem solch frühen Stadium oft mit der nächsten Regelblutung wieder abgeht. Dadurch bleiben viele Frühschwangerschaften unerkannt, sofern kein Frühtest durchgeführt wurde. Vor allem für Frauen mit einem ausgeprägten Kinderwunsch ist deshalb von Frühtests abzuraten, um ihre Hoffnung bei einem positiven Test nicht nach Einsetzen der Blutung wieder zu zerstören.

Generell liefern die heutigen Tests sehr sichere und eindeutige Ergebnisse. Kommt es zu falschen Resultaten, so kommen diese meist durch eine nicht korrekte Handhabung des Tests oder falsche Lagerung zustande. Deshalb ist es wichtig, vor der Durchführung unbedingt den Beipackzettel zu lesen. Gerade die Verweildauer im Urin ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und kann durch zu kurzes oder zu langes Eintauchen das Ergebnis verfälschen oder unbrauchbar machen.

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