Fünf Tipps gegen Reiseübelkeit Cynthia Möthrath, 16.08.2016 13:34 Uhr
Sommerzeit ist Reisezeit – doch bei vielen Urlaubern wird die Freude durch Reiseübelkeit getrübt. Durch schwankende Bewegungen zum Beispiel auf einem Schiff oder im Auto wird der Gleichgewichtssinn gehörig durcheinander gebracht. Die Eindrücke von Auge und Gleichgewichtsorgan Ohr stehen im Konflikt zueinander. So entstehen widersprüchliche Bewegungsreize. Dies führt bei Betroffenen zu Kopfschmerzen, kalten Schweißausbrüchen, Blässe, Schwindel und Übelkeit. Der Puls erhöht sich und in vielen Fällen kommt es zum Erbrechen.
Tipp eins: Der richtige Blickwinkel. Oft hilft es betroffenen Personen schon sich auf eine klare, feste Linie zu konzentrieren und den Blick in die Ferne zu richten. Bei Schiffsreisen oder auf der Fähre sollte man stets den Horizont im Blick haben, bei Autofahrten die Fahrbahn. Am besten fahren Betroffene selbst, ist dies nicht möglich, sollte man auf jeden Fall in Fahrtrichtung sitzen und soweit vorne wie möglich.
Tipp zwei: Hände weg vom Handy. Wer denkt Ablenkung hilft, der liegt in diesem Fall falsch. Spielen mit dem Smartphone oder verfrüht mit der neuen Reiselektüre beginnen, verstärkt die Beschwerden in den meisten Fällen sogar. Daher sollte während der Reise auf das Handy und Bücher verzichtet werden.
Tipp drei: Übelkeit wegschlafen. Vielen Betroffenen hilft es, während der Reise zu schlafen. Während des Schlafens werden die Eindrücke und Empfindungen von Außen nicht so stark wahrgenommen. Der Gleichgewichtssinn arbeitet nicht so stark wie im wachen Zustand. Dadurch entstehen weniger widersprüchliche Reize.
Tipp vier: Ingwer und Arzneimittel. Ist die Kinetose nicht in den Griff zu bekommen, gibt es verschiedene Pflanzen und Wirkstoffe, die helfen können. Ein bekanntes und gut wirksames Hausmittel ist Ingwer. Am besten hilft die Wurzel in Kapselform (Zintona). Der Vorteil von Ingwer ist, dass er im Vergleich zu Dimenhydrinat nicht müde macht und das Reaktionsvermögen nicht einschränkt. Dimenhydrinat gibt es in Form von Tabletten, Saft, Suppositorien oder Kaugummis. In sehr schweren Fällen können vom Arzt auch Pflaster mit dem Wirkstoff Scopolamin verschrieben werden, die mehrere Tage wirken.
Tipp fünf: Rechtzeitig handeln. Egal welches Medikament gewählt wird, es sollte in jedem Fall früh genug eingenommen werden. Empfohlen wird 30 bis 60 Minuten vor Reisebeginn. Dadurch soll es erst gar nicht zu unangenehmen Symptomen kommen. Dauert die Reise länger, sollte die Einnahme nach ungefähr vier Stunden wiederholt werden.
Der genaue Grund für die Kinetose ist nicht geklärt. In Fachkreisen ist die These verbreitet, dass das Gehirn von den Informationen von Auge und Ohr verwirrt wird, wenn man sich bewegt. Eine Studie des Imperial College in London, bei der Elektroden gegen Reiseübelkeit eingesetzt wurden, förderte zutage, dass ein schwacher elektrischer Impuls an der Kopfhaut die Reaktionen in der Gehirnregion dämpfen könne, die dafür zuständig seien, Bewegungssignale zu verarbeiten. Dies helfe dem Gehirn die Auswirkung verwirrender Einflüsse zu reduzieren und beuge so der Entstehung von Kinetose vor.