Kaum sind die jecken Tage vorbei, steht die Offizin voll. Schon während des Karnevals kamen viele Jecken in die Apotheke. Das eisige Wetter und hübsche, aber nicht wirklich wärmende Kostüme tun dann ihr Übriges.
Die Tage nach Karneval sind in der Apotheke geprägt von Erkältungen und grippalen Infekten. Wer vorher schon angeschlagen war, den hat es häufig dann komplett erwischt: Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen werden heute viel beklagt in der Offizin.
Aber auch Blasenentzündungen sind keine Seltenheit. Die Harnwege werden durch die Kälte extrem gereizt und überstrapaziert. Hinzu kommt, dass die Feiernden eine beginnende Unterkühlung oft nicht bemerken, da sie durch Tanzen und Alkohol „warm gehalten“ werden. Das kann dann schnell gefährlich werden.
Neben den Folgen der Unterkühlung steht aber an den jecken Tagen vor allem auch eins im Fokus – der Kater am nächsten Morgen. Dass während der Karnevalstage viel Alkohol fließt, dürfte kein Geheimnis sein. Doch was tun, wenn am nächsten Morgen der Schädel brummt oder der Magen rebelliert? Auch bei solchen Problemen ist die Apotheke Anlaufstelle Nummer eins. Und das nicht nur während der regulären Öffnungszeiten, sondern auch bei den Kollegen im Notdienst.
Offenbar lassen sich richtige Jecken durch solche Wehwehchen aber die fünfte Jahreszeit nicht vermiesen. Kopfschmerzen oder Übelkeit kann ihnen nichts anhaben, viele feiern durch – bis am heutigen Aschermittwoch alles vorbei ist.
Der fällt in diesem Jahr ausgerechnet auf den Valentinstag. Und Karneval ist immer auch eine Art Partnerbörse – allerdings lernen sich nicht alle Pärchen für die Ewigkeit kennen. Und so kommen während der jecken Tage und danach in jedem Jahr überdurchschnittlich viele Kundinnen wegen Verhütungspannen in die Apotheke.
Vor Aufhebung der Rezeptpflicht war stets ein Anstieg bei den Verordnungszahlen von Notfallkontrazeptiva zu verzeichnen. Heute ist der Zugang für Kundinnen noch leichter – und der Absatz der „Pille danach“ zieht in den Karnevalshochburgen spürbar an.
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