PTA-Ausbildung

Kapsel-Premiere: 25 Prozent Abweichung mit Ibu

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Berlin -

Galenik ist für die PTA-Schülerin Adina Bürkel ein spannendes Fach. Sie stellte bereits Emulsionen, Suspensionen und Tees her. Bei ihrer ersten Kapsel erlebte sie allerdings eine Überraschung. Die Prüfung ergab eine Abweichung von 25 Prozent. Der Fehler war schnell gefunden. Das erste Semester an der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn haben Adina und ihre Mitschüler geschafft. PTA LIVE ist mit dabei und begleitet den PTA-Nachwuchs in der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn.

Adina ist seit September an der Bernd-Blindow-Schule. Vor kurzem erhielt sie ihr Zwischenzeugnis. Im ersten Semester kommt sie in 17 Fächern auf einen Notendurchschnitt von 2,8. „Das ist nicht so schlecht“, freut sich die 19-Jährige. „Ich bin zufrieden.“ In Apothekenpraxis erhielt sie die Note 1. Doch gerade in ihrem Lieblingsfach Arzneimittelkunde (AMK) schaffte sie nur die Note 4. „Ich mag es trotzdem am liebsten, weil es so spannend ist.“

Allerdings sei der Lehrstoff auch nicht einfach zu verstehen, räumt sie ein. Jeden Dienstag sitzt Adina mit ihren Mitschülern vier Stunden am Stück im Unterricht und hört sich Neben- und Wechselwirkungen sowie Hintergründe zu Krankheiten an. Dazu kommen vielen Fremdwörter und Fachbegriffe. „Unsere Ordner sind so voll. Es ist schon manchmal schwer zu verstehen, weil sich alles aufeinander aufbaut.“ Ihre nächste AMK-Klausur steht nach Fasching an.

Die vergangenen Wochen seien sehr anstrengend gewesen. Nachdem alle Klausuren für das erste Zeugnis geschrieben waren, wurde es etwas ruhiger. Im Galenik-Labor ist Adina ebenfalls gerne. Sie interessiert es, praktisch tätig zu sein. Zudem verfügt sie über ein ruhiges Händchen und arbeitet gerne korrekt. Umso größer war das Ergebnis der Prüfung bei der ersten Kapselherstellung.

Die PTA-Schüler sollten Ibuprofen-haltige Kapseln in der Dosierung 150 mg produzieren und darüber ein Protokoll schreiben. Die Herstellung der Darreichungsform sei zunächst einfach gewesen. „Ich habe sie gefüllt, bis sie voll waren. Den Rest habe ich weggeworfen.“ Bei der Prüfung kam heraus, dass die Kapseln 25 Prozent von der Durchschnittsmasse abwichen. Laut Zentrallabor ist die Grenze bei 20 Prozent erreicht.

„Das war mein Fehler“, sagt Adina. Beim nächsten Test habe die Abweichung nur noch bei 9 Prozent gelegen. Aus der Bahn lässt sich die angehende PTA aber nicht werfen: „Meine Lehrerin hat gesagt, dass es viel mit Üben zu tun hat.“ Als nächstes stehen in Galenik Cremes und Zäpfchen auf dem Lehrplan.

Adinas Ziel für die nächsten Monate: „Ich will mehr 2en haben.“ Die praktischen Tätigkeiten während der Ausbildung fielen ihr leicht. „Ich komme schnell rein und verstehe schnell“, sagt sie. Schwer seien dagegen die Formeln in Mathematik. Zudem müsse man „viel auswendig lernen“. Im neuen Stundenplan sind zwei Fächer weggefallen: Medizinproduktekunde und Wirtschaft.

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