Sie lernt und lernt und lernt! Jennifer Fränznick ist vielleicht die fleißigste PTA Deutschlands. Im Alter von 22 Jahren hat sie zwei Berufe erlernt. Ihrer PKA-Ausbildung hat sie kurzerhand eine zur PTA nachgeschoben. Jetzt überlegt sie, wie sie sich zusätzlich weiterbilden kann.
„Ich lerne einfach gerne“, sagt die 22-Jährige. Gerade hat die „Super-PTA“ ihr PTA-Abschlusszeugnis an der Bernd-Blindow-Schule in Heilbronn in Empfang genommen. Davor hat sie eine PKA-Ausbildung absolviert. Schon beim Berufsorientierungspraktikum im Gymnasium stand für sie fest: „Ich möchte entweder Musik studieren oder etwas in der Gesundheitsbranche machen.“
In ihrer Apotheke vor Ort bewarb sie sich für ein Praktikum, danach fiel die Entscheidung für die PKA-Ausbildung nach der zehnten Klasse. „Ich habe vier Tage in der Apotheke gearbeitet und einen Tag pro Woche in der Peter Bruckmann-Schule in Heilbronn verbracht“, erzählt sie. Die duale Ausbildung fand sie gut, das Inhaltliche interessant, aber es war „nicht so anspruchsvoll, wie ich mir das vorgestellt hatte.“ Nebenbei jobbte Fränznick in einem Büro, um Geld zu verdienen und etwas für die Ausbildungszeit anzusparen.
„Der Beruf der PTA hat mich schon während der ersten Ausbildung interessiert“, sagt sie. Die Abläufe in einer Apotheke, der Umgang mit Medikamenten, deren Herstellung, die Beratungsgespräche mit den Kunden – all das fand sie spannend. Deshalb hängte sie kurzerhand eine zweite Ausbildung an. „Dabei hatte ich den Vorteil, dass rund 30 Prozent des Lerninhalts identisch sind und ich ihn schon kannte. Vor allem kam viel Chemie dazu, das Salbenmischen, die Arbeit im Labor. Und auch die chemischen Versuche fand ich interessant. Die Ausbildung war niemals langweilig!“
Lernen ist schön, kann aber eine Herausforderung sein. Manchmal standen vier Klausuren in der Woche in ihrem Kalender: „Es gab ein paar Momente, in denen es mir fast zu viel war.“ In diesen Situationen half nur eines: Weiterlernen!
Fränznick wohnt noch zu Hause, die Eltern unterstützen ihre Lernfreude, zusätzlich gab es Bafög und immer auch den Nebenjob im Büro. Wenn noch Zeit bleibt, widmet sie sich ihrer „alten“ Liebe und musiziert, seit ihrer Kindheit spielt sie Saxophon. Mit der Stadtkapelle Eppingen tritt sie regelmäßig auf, zuletzt am vergangenen Wochenende mit dem Programm „Best of Musicals“.
Derzeit arbeitet die PTA in der „Engel-Apotheke“ in Eppingen, baut ihren eigenen Gesundheitsblog auf und überlegt, ob sie Gesundheits- oder Wirtschaftsfachwirtin werden soll. „Wenn ich die Teilzeitvariante mache, kann ich nebenher auch arbeiten.“ Das wäre dann ihre dritte Ausbildung. „Damit kann ich zum Beispiel als Personalplanerin in einem Pflegeheim arbeiten oder bei einer Krankenkasse.“ Eine vierte Ausbildung schließt sie derzeit aus. Sie will erst einmal die Früchte ihres Fleißes ernten, arbeiten und Geld verdienen.
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