Einen Internetauftritt mittels Homepage haben die meisten Apotheken mittlerweile. Doch um auch die jüngere Gesellschaft zu erreichen ist die Angabe von Öffnungszeiten und Kontakt meist nicht ausreichend. Durch soziale Medien wie Instagram können neue Kund:innen angesprochen werden – wenn man es richtig macht.
Instagram kann auch für die Apotheke ein optimales Medium sein, um mehr Bekanntheit zu erlangen, erklärt Jonas Fartaczek, Geschäftsführer der Complus Media im Rahmen der Expopharm. Dabei sollte die Erstellung von Beiträgen, Storys und Reels nicht wahllose erfolgen. Nur mit dem richtigen Konzept wird es mit den sozialen Medien funktionieren, so Fartaczek.
Die Wahl der Hashtags sollte bewusste sein. Zu viele Schlagwörter werden nicht empfohlen. Fartaczek empfiehlt maximal neun Hashtags pro Post. Dabei sollten allgemeine Wörter wie Apotheke oder Apotheker vermieden werden. Dies führe nur dazu, dass man die Werbetrommel für andere Kolleg:innen rührt. Vielmehr sollte man auf lokale Begriffe setzen, beispielsweise den Stadtteil. Damit der/die Betrachter:in den optimalen Post angezeigt bekommt, sollte die Apotheke den Beitrag vor der Veröffentlichung auf Nutzerfreundlichkeit checken. Darunter versteht Fartaczek die vollständige Lesbarkeit und die Erreichbarkeit von Interaktionsfeldern mit dem Daumen.
„Call to action“ lautet hier das Zauberwort. Jeder Beitrag, der eine Diskussion erzielt, erhält mehr Reichweite. Nutzer:innen klicken auf das zugehörige Profil oder schicken den Post einem Bekannten. Auch das Reposten und Verlinken führe zu mehr Reichweite. Für lediglich einen Tag sichtbare Storys empfiehlt Fartaczek Umfragen, ein Quiz oder ein Stimmungsbarometer – so könne man mehr über die Follower:innen und potenziellen Kund:innen erfahren. Der Kanal sollte regelmäßig bespielt werden, sodass die Abonennt:innen am Ball bleiben. Am Wochenende verbringen die Menschen potenziell mehr Zeit in den sozialen Medien. Damit die Apotheke sich jedoch an den freien Tagen zurücklehnen kann, empfiehlt Fartaczek die Business-Suite-App – hier können Beiträge vorgeplant werden. Es muss also keinen Instagram-Wochenenddienst geben.
Reels lassen sich für die Apotheke auf unterschiedliche Art und Weise nutzen. Die Kolleg:innen können den Follower:innen ihren Alltag zeigen. Ob nun im HV, Backoffice Bereich oder im Labor – der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Auch lustige Beiträge sind beliebt. Wer die aktuellen Instagram-Trends kennt, der kann sie mit einer Apothekensituation verknüpfen, so Fartaczek. Reels können große Reichweiten erzielen. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, sollte ein verantwortlicher bestimmt werden. Wichtig: Die Vorgesetzten sollten in das Projekt miteinbezogen werden, um zu verstehen, dass Reels & Co. – wenn sie gut sein sollen – keine Sache von 5 Minuten sind. Misstrauische Chefs können dann mit Zahlen gnädig gestimmt werden, denn die Reichweite lässt sich ermitteln. Eine Analyse darüber, welche Posts am meisten Likes, Kommentare & Co. erzielt hat hilft bei der weiteren Pflege des Instagram-Accounts.
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