Sommerzeit, Grillzeit: Draußen schmeckt das Essen gleich noch besser – wäre da nicht die Angst vor Wespenstichen. Viele Menschen fürchten sie, für bis zu 5 Prozent der Deutschen können sie sogar lebensgefährlich werden. So kann man sich schützen.
Tipp eins: Sicherheitsvorkehrungen. Wie auch gegen Mücken gibt es Schutzsprays gegen Wespen. Wie wirksam diese Repellents sind, ist jedoch unter Wespenexperten umstritten. Denn der Geruch von Obst, Fleisch oder Parfüm zieht Wespen trotzdem stark an. Wer die Insekten unerträglich findet, sollte daher im Sommer nicht draußen essen. Ansonsten hilft es, Wespen abzulenken, indem zum Beispiel etwas Obst oder Marmelade abseits des Esstischs hingestellt wird. Man kann noch andere Vorsichtsmaßnahmen treffen: Draußen im Kinderwagen schlafende Babys können mit einem Insektennetz geschützt werden. Wiesen sollten besser mit Schuhen betreten werden; es besteht die Gefahr, auf eine Wespe zu treten, die dann zusticht.
Tipp zwei: Keine Panik. Ein Wespenstich ist normalerweise ungefährlich. Die Haut schwillt um den Stich herum für drei bis vier Tage an. Dennoch neigen einige dazu, schon beim Anblick von Wespen wild um sich zu schlagen. Keine gute Idee: Genau das macht die Wespen erst angriffslustig. Auch Wespen anzupusten vertreibt sie nicht, sondern versetzt sie in Panik.
Tipp drei: Risiken kennen. Stiche im Hals- und Kopfbereich könnten allerdings kritisch werden. Wenn eine Wespe im Mund zusticht, sollte man besser zum Arzt gehen: Die Atemwege könnten stark anschwellen. Bis der Arzt erreicht ist, sollten Eiswürfel gelutscht werden. Um Stiche im Mund zu verhindern, sollte jeder Bissen beim Essen draußen genau geprüft werden. Getränke sollten abgedeckt werden; am besten trinkt man durch einen Strohhalm.
Tipp vier: Kühlen. Wenn es dann doch zum Stich gekommen ist, sollte die Stelle zur Linderung etwa mit Eiswürfeln gekühlt werden. Auch eine Zwiebelhälfte gegen den Stich zu drücken, hilft gegen die Schwellung und den Juckreiz. In der Apotheke gibt es ebenfalls Präparate.
Tipp fünf: Allergiker aufgepasst! 3 bis 5 Prozent der Deutschen sind allergisch gegen Wespengift. Für sie ist ein Stich äußerst gefährlich: Betroffene könnten einen anaphylaktischen Schock erleiden. Das kann tödlich enden: Pro Jahr sterben knapp 20 Personen infolge eines Stichs – die Dunkelziffer könnte noch höher liegen. Wer von einer Allergie gegen Wespen weiß, sollte etwa beim Grillen immer einen Notfallset mit Adrenalinspritze parat haben und den Anwesenden erklären, wie das Präparat verwendet wird.
Allergiker können sich auch hyposensibilisieren lassen. Dazu wird ihnen Insektengift gespritzt. Ein wirksamer Schutz besteht laut einer Untersuchung mit 107 Allergikern zu 87 Prozent bereits eine Woche nach der ersten Erhaltungsdosis. Für diese erste Dosis sind zwei bis fünf Behandlungstage in einer Klinik nötig. Eine nachhaltige Hyposensibilisierung ist nach drei bis fünf Jahren Behandlung erreicht; dabei ist alle vier bis acht Wochen eine Spritze nötig.
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