Adexa

„Inhaber unterschätzen PKA“

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Berlin -

Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) machen zwar den höchsten Anteil der Auszubildenden in Apotheken aus, doch die Zahl sinkt dramatisch. Während 2015 laut ABDA-Zahlen noch 3724 Fachkräfte ausgebildet wurden, waren es im vergangenen Jahr 100 weniger. Die Apothekengewerkschaft Adexa warnt vor einem bundesweiten Aussterben des Berufs. Auch die Inhaber seien gefragt.

In Apotheken werden immer weniger Fachkräfte ausgebildet. 2010 waren es noch 5438 PKA-Azubis. Die Zahl hat sich fast halbiert. Die Adexa diskutierte bei einer außerordentlichen Sitzung am Sonntag über die Nachwuchssituation von PKA. „Ein Weiter-so-wie bisher wird den Beruf langsam, aber sicher zuerst im Osten, dann bundesweit aussterben lassen“, sagte eine Sprecherin. Das sei auf Basis der Ausbildungszahlen aus den vergangenen Jahren deutlich zu erkennen.

Auch die Novellierung der Ausbildungsordnung im Jahr 2012 habe keine Trendwende gebracht. Die Anpassung habe zwar wichtige neue Kompetenzen ermöglicht. Neue Inhalte sind etwa Kommunikation und die Mitwirkung bei der Qualitätssicherung. Gestrichen wurde der Erwerb des eingeschränkten Sachkundenachweises für die Abgabe von Pflanzenschutzmitteln.

Doch die Neujustierung habe sich scheinbar unter Apothekeninhabern nicht wirklich herumgesprochen, kritisiert die Adexa. „Dabei ist die PKA – richtig eingesetzt – ein ganz wichtiges Teammitglied.“ Sie sorge im Backoffice für den betriebswirtschaftlichen Erfolg der Apotheke und halte gleichzeitig den pharmazeutischen Kollegen den Rücken für deren „ureigenste Aufgaben“ frei.

Konkrete Zahlen, wie viele PKA in Apotheken tätig sind, gibt es bei der ABDA nicht. Die Berufsgruppe ist mit Helfern und sonstigen Beschäftigten in einer Kategorie zusammengefasst. Nach PTA und Apothekern macht diese Gruppe mit rund 33.000 Beschäftigten den drittgrößten Anteil in öffentlichen Apotheken aus.

Bei PKA ist der Frauenanteil am höchsten. Insgesamt arbeiten zwei Drittel der rund 157.300 Beschäftigten als PKA und PTA. Die Adexa wünscht sich, dass PKA mehr Verantwortung erhalten und der Beruf dadurch wieder attraktiver wird. Die Fachkräfte könnten beispielsweise Einkaufsverhandlungen führen, Preiskalkulationen im Verkauf übernehmen, bei der vorbereitenden Buchhaltung mitarbeiten, Qualitätsmanagement und Marketingmaßnahmen durchführen bis hin zur Kosmetikberatung.

Die Gehalts- und Karriereaussichten dürften für manchen Schulabgänger auch ein Argument gegen die Ausbildung sein. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdienen PKA am wenigsten in Rheinland-Pfalz (2113 Euro), Niedersachsen (2120) und Berlin (2121 Euro). Nordrhein-Westfalen liegt mit 2150 Euro nur knapp unter dem Durchschnitt, Hessen bewegt sich mit 2140 Euro im Mittelfeld. In den ostdeutschen Bundesländern erhalten PKA im Schnitt übertarifliche Bezahlung.

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