Kassenabschlag bremst Geberlaune

Inflationsprämie: Inhaber sind vorsichtig

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Berlin -

Bis Ende 2024 können Apothekeninhaber:innen ihren Angestellten einen steuer- und abgabefreien Bonus von bis zu 3000 Euro auszahlen. Doch anders als der Coronabonus dürfte die Inflationsausgleichsprämie nicht bei der Mehrheit der Angestellten ankommen. „Wir sind unschlüssig, ob wir es anbieten“, sagt ein Inhaber und verweist auf die unsichere wirtschaftliche Situation der Apotheke.

Die Mehrarbeit unter anderem wegen Maskenausgabe und Testen honorierten zahlreiche Inhaber:innen mit einer Prämie: 83 Prozent machten laut einer aposcope-Erhebung von der Möglichkeit Gebrauch, ihren Angestellten einen Corona-Bonus zukommen zu lassen. Die Gründe waren verschieden und reichten über eine Honorierung der Mehrbelastung und dem damit verbundenem Stress (46 Prozent), Wertschätzung und Anerkennung der Leistung (37 Prozent) bis hin zu Motivation (5 Prozent) des Teams.

Erhöhter Kassenabschlag als Gegenargument

Seit kurzem können wieder steuerfreie Zuschüsse ausgezahlt werden. Die Inflationsausgleichsprämie der Regierung ist Teil des dritten Entlastungspakets. Doch diesmal sieht die Situation anders aus. Denn für den Zuschuss gibt es auf Inhaberseite keine Rechtfertigung durch Mehreinnahmen. „Wahrscheinlich werden wir vorsichtig sein, auch wegen der Auswirkungen des erhöhten Kassenabschlags“, sagt der Apotheker.

Denn die Inflation und die steigenden Energie- und Lebensmittelkosten belasteten auch den Betrieb. Die Apotheke könne die Kosten wegen der Preisbindung bei Rx-Arzneimitteln nicht weitergeben. Dazu kämen weitere „apokalyptische Reiter“, die die Apotheke betreffen: Zum Jahreswechsel stehe der nächste Gehaltssprung an und der Großhandel habe bereits angekündigt, dass die Rabatte bei der nächsten Verhandlungsrunde nicht mehr so hoch ausfallen würden.

Neiddebatte vermeiden

Es gibt jedoch auch Inhaber:innen, die vom Inflationsbonus Gebrauch machen. Doch dabei sollte ein Nebeneffekt bedacht werden: Denn die Prämie kann innerhalb des Teams zu Neid führen, wenn sie beispielsweise unterschiedlich verteilt wird. Sollen Approbierte automatisch mehr erhalten, nur weil sie an sich mehr verdienen? Was ist mit Teilzeitkräften? „Es ist nicht schön, wenn am Ende dadurch mehr Unzufriedenheit herrscht“, sagt der Apotheker. Als er den Coronabonus ausgezahlt habe, sei beim pharmazeutischen Personal nicht differenziert worden. Allerdings hätten Angestellte, die etwa nur 20 Stunden arbeiteten, weniger erhalten. Auch Botenfahrer sei ein Bonus gewährt worden.

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