Ina Müller (PTA): „Von Pantoprazol kriegt er Titten, der Mann?“ APOTHEKE ADHOC, 11.09.2017 14:48 Uhr
Ihre Vergangenheit als PTA holte Ina Müller jüngst in Berlin ein. Die Sängerin und Moderatorin stellte sich in der Radioeins-Satireshow einem heiteren musikalischen Arzneimittelquiz.
Mehrmals im Jahr lädt sich Kabarettist Florian Schroeder prominente Gäste in das dann stets ausverkaufte Tipi am Kanzleramt ein. Bei der Radiosendung laufen auch Kameras mit, die Clips zur Sendung sind auch auf YouTube zu sehen.
Sein Team hatte herausgefunden, dass Müller vor vielen Jahren als PTA gearbeitet hatte, so unter anderem auf Sylt. Eigens für die schon längst der Apotheke entwachsenen Kollegin wurde das Spiel „Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Ina Müller“ ersonnen. Schroeders musikalischer Sidekick Enno Bunger spielte ihr bekannte Songs im neuen Gewand vor. Zitiert wurden Packungsbeilagen von Medikamenten. Müllers Aufgabe war es, neben Songtitel und Originalinterpret auch noch das Präparat zu erkennen.
Auf die Melodie von Judy Garlands „Somewhere over the rainbow“ sang Bunger: „Seltene Nebenwirkungen: Störungen oder komplettes Fehlen der Geschmackswahrnehmung, Sehstörungen wie verschwommene Sicht, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Gewichtsschwankungen, erhöhte Körpertemperatur, Schwellung an den Gliedmaßen, Depression, erhöhte Bilirubin- und Fettwerte im Blut, Vergrößerung der männlichen Brust, hohes Fieber.“ Was sie da höre, gelte für jedes zweite Medikament, so die sichtlich ratlose Sängerin und tippte auf irgendeine östrogenhaltige Pille. Ganz falsch: Nach Pantoprazol, das bei Magenschleimhautentzündungen zur Anwendung kommt, war gefragt worden. „Das ist ein Säureblocker“, wusste Müller wieder zu ergänzen. „Es gibt die Säurebinder und die Säureblocker. Geil ist Binder und Blocker zusammen.“ Doch eine Nebenwirkung erstaunte sie dann doch: „Von Pantoprazol kriegt er Titten, der Mann? Das wusste ich nicht.“
Schon erfolgreicher war Müller bei „Blau blüht der Enzian“ in Bungers schmissiger Neuinterpretation: „Eine Tablette à 50 Milligramm eine halbe Stunde vor der geplanten Aktivität, so dass sich die Wirkung entfalten kann, nicht öfter als einmal pro Tag. Maximal ein, zwei, drei Mal pro Woche. Halten Sie sich an die empfohlene Dosierung. Wenn es nicht gut oder zu heftig wirkt, dann melden Sie sich bei Ihrem Arzt.“ Als Tipp gab Bunger noch mit: „Denk auch als Alter und den Heino.“ Müller erriet das Potenzmittel mit dem Wirkstoff Sildenafil und kommentierte trocken: „Stell dir mal vor, du holst dir die Viagra im langen Prozess der Heimlichkeit, und dann nimmst du sie, und es passiert nichts, das muss so schlimm sein.“
Einmal in Fahrt gekommen, ersann Bunger zu „Volare“ von Domenico Modugno gleich einen ganz neuen Text: „Gestern fiel ich vom Hocker, und aua, mein Arm war ganz blau. Geh zum Doktor, der sagte, schmier dir das auf die Haut. Es kühlte so schön, fühlte sich an wie Crème de la Crème, doch plötzlich, da juckte und brannte es wie extrem. Hautausschlag, Ekzem, Hautrötung, Erythem, Schuppenbildung und Puritus. Hätt ich das nur vorher gewusst.“ Hier erkannte Müller ziemlich auf Anhieb Voltaren (Diclofenac).
„Ich merke gerade, wie sehr mir die Apotheke fehlt“, resümierte Ina Müller zum Schluss des Spiels, wenn auch nicht ganz ernst gemeint. „Ja wirklich, ich könnte mir das sehr gut vorstellen. Tütchen, oder geht so?“