Auch Kammerpräsident will helfen

Impfzentren: 900 Apotheker und PTA mit an Bord

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Berlin -

Bisher hielten sich die Länder eher bedeckt, was den Einsatz von pharmazeutischem Personal in den Impfzentren betrifft. Nun gibt Rheinland-Pfalz den Apothekern und PTA als erstes Bundesland die konkrete Zusage: Der Impfstoff von Biontech soll vor Ort durch pharmazeutisches Personal verdünnt und ausgeeinzelt werden. Auch Kammerpräsident Peter Stahl will selbst mit anpacken.

Im ganzen Land befindet sich der Aufbau der Impfzentren in den letzten Zügen. In wenigen Tagen sollen die Zentren bereit für die Impfungen sein. Diese könnten dann, bei positivem Votum der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), ab Januar durchgeführt werden. Doch wer genau in den Zentren impfen wird und welche Berufsgruppen zusätzlich zu den Ärzten beschäftigt sein werden, geben noch nicht alle Bundesländer bekannt. Für Apotheker und PTA gibt es jetzt zumindest in Rheinland-Pfalz eine klare Arbeitsanweisung.

Das pharmazeutische Personal soll für die Aufbereitung des Impfstoffes vor Ort eingesetzt werden. So heißt es in einer Rundmail der Landesapothekerkammer: „Der Impfstoff wird in den Impfzentren aus Mehrdosenbehältnissen pharmazeutisch zu rekonstituieren sein. Dazu werden Apotheker und PTA vor Ort in den Impfzentren benötigt. Mit welchem zeitlichen Umfang dies erforderlich sein wird (z. B. 1-2 Stunden vor Beginn jeder „Impfschicht“ oder aber gegebenenfalls ganztags), ist noch unbekannt. Eine Rekonstitution außerhalb der Impfzentren ist für Rheinland-Pfalz derzeit nicht vorgesehen.

Der Einsatz in den Impfzentren sei freiwillig. Die Kammer informiert im Rundschreiben auch über eine vorgesehene Vergütung. Angaben zum genauen Stunden- oder Tagessatz werden noch nicht gemacht. Für den Zeitraum der Tätigkeit im Impfzentrum besteht für die Freiwilligen ein Versicherungsschutz. Um den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich zu halten informiert die Kammer darüber, dass angestellte Apotheker und PTA, die während ihrer regulären Arbeitszeit in den Impfzentren tätig sind, von ihrem Arbeitgeber unbezahlt freigestellt werden. Sie erhalten dann die für das Impfzentrum vorgesehene Vergütung. Dieses Vorgehen ist mit der Kammer abgestimmt.

Die Landesapothekerkammer ruft alle Apotheker und PTA zur freiwilligen Mithilfe auf. Bisher sei die Resonanz sehr gut gewesen – rund 900 Personen hätten sich bereits gemeldet. Wer ebenfalls helfen möchte, der wird gebeten sich in der Landesfreiwilligen-Datenbank zu registrieren. Die hier eingetragenen Daten werden an die Impfzentren übermittelt, sodass die Apotheker und PTA zeitnah Rückmeldung zu einem eventuellen Einsatz erhalten können.

Bereits Ende November hatte die Landesapothekerkammer Apotheker und PTA zur Unterstützung in den Impfzentren aufgerufen. In einem ersten Schritt sollte zunächst abgeklärt werden, wie groß das Interesse seitens der Pharmazeuten ist, bei der Aufbereitung des Impfstoffes mitzuwirken. Wer bereit ist, im Impfzentrum zu arbeiten, sollte sich direkt an die Kammer wenden. Die Resonanz war so positiv, dass ausreichend Freiwillige für die insgesamt 31 Impfzentren in Rheinland-Pfalz verfügbar wären, so die Kammer.

In dem Schreiben heißt es aber auch: „Um es gleich vorweg zu sagen: Für diese bundes- beziehungsweise landesweite Mega-Kraft-Anstrengung gibt es keine Blaupause. Es liegen keine komplett fertigen Pläne in irgendwelchen Schubladen. Und: Es gibt bisher mehr Fragen als Antworten.“ Wie der genaue Einsatz der Pharmazeuten in den Zentren tatsächlich geplant ist, ist noch nicht abschließend geklärt.

 

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