Karnevalistischer Tanzsport, Kamelle und Musik

„Im Karneval gibt´s keine Lieferengpässe“

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Berlin -

Ihr Herz schlägt für den Karneval: PTA Laura Schröder ist seit 22 Jahren im karnevalistischen Tanzsport tätig. Für sie ist es weit mehr als nur ein Hobby: Es ist Ausgleich, Leidenschaft und Teil ihres Lebens.

Seit ihrem fünften Lebensjahr schwingt Schröder bereits das Tanzbein für den Karneval – so lange, dass sie gar nicht mehr weiß, wie genau sie dazu gekommen ist. „Ich glaube meine Mutter dachte damals, es wäre gut ein Hobby zu haben“, lacht sie. Mittlerweile sind es schon 22 Jahre. „Ich kann es mir ohne gar nicht mehr vorstellen.“ Vor kurzem gab es dafür vom Verein „KG De Morhahne“ passend zum Namen einen weiteren Pokal in Form eines Hahns für die Sammlung – diese umfasst nun zahlreiche Orden, Urkunden und Pokale. „Da die elf als „jecke Zahl“ im Karneval eine besondere Rolle spielt, werden die Jubiläen in diesen Abständen gefeiert“, erklärt Schröder.

Im Mai 2011 schloss Schröder ihre Ausbildung zur PTA ab, derzeit arbeitet sie in einer Apotheke in Schleiden. Für sie ist der Karneval ein idealer Ausgleich zur Tätigkeit in der Offizin: „Auf der Arbeit dreht sich häufig alles um ernstere Angelegenheiten wie Krankheiten“, meint Schröder. Im Karneval würden hingegen meist lockere Themen eine Rolle spielen und das ein oder andere kritische Thema würde auch schon mal „auf die Schippe“ genommen werden. „Natürlich lachen wir in der Apotheke auch oft, aber es ist einfach etwas anderes.“ Ein weiterer wichtiger Unterschied: „Im Karneval gibt´s keine Lieferengpässe“, lacht die PTA. Kamelle und Co. seien immer genug vorhanden, lediglich bei der Bestellung der Kostüme könne es schon mal eng werden, wenn nicht rechtzeitig bestellt wird.

Früher tanzte die PTA in der Garde des Karnevalsvereins und nahm an zahlreichen Turnieren teil. Vor einigen Jahren wechselte sie zum Showtanz und ist nun Teil der rund 20-köpfigen Gruppe „Kammbäck“. „Das ist entspannter, ich mache jetzt keine Wettkämpfe mehr“, erklärt Schröder. Ihre Tanzgruppe sehe den Sport als Hobby: „Wir machen das aus Spaß, ohne Druck dahinter.“ Daher sei auch das Verhältnis zu den anderen sehr gut. „Wir machen häufiger auch nebenher etwas gemeinsam und sind gut befreundet“, betont sie. „Für mich ist das weitaus mehr als nur ein Hobby – ich habe dort auch einen Teil meiner Freunde.“

In diesem Jahr trat die Gruppe im Schneemannskostüm auf. „Beim Showtanz erzählt man immer eine Geschichte“, erklärt Schröder. In diesem Jahr fährt die Gruppe während ihres Auftritts vom Winter- in den Sommerurlaub. „Wir haben das kalte Wetter satt und fahren zum Ballermann.“ Nicht fehlen darf als Schneemann natürlich die Assoziation zum Film „Die Eiskönigin“ – die Ideen stammen alle von Schröder´s Trainerin. „Sie ist unser kreativer Kopf“, betont Schröder. Jeweils am ersten Montag im Mai startet das Training für die bevorstehende Session: Regelmäßig werden dann einmal die Woche die Tanzschritte einstudiert bis alles sitzt.

„Wir suchen uns als Gruppe selbst aus, zu welchen Terminen wir gehen und wo wir auftreten“, erklärt sie. Oft stehe auch „nur“ die Repräsentation des Vereins im Fokus – ohne Auftritt. Der Karneval wurde Schröder in die Wiege gelegt: Ihre Eltern, sowie ihre Schwester sind ebenfalls aktiv. Nun will die PTA jedoch noch mehr: „Ich möchte gern in den Vorstand“, erklärt sie. Dann gehört auch die Organisation des Karnevalszuges, die Teilnahme an allen Sitzungen und eine umfangreichere Repräsentation zu ihren Aufgaben. „Das ist schon ein ganzes Stück mehr Arbeit“, erklärt sie. Für die 27-jährige jedoch kein Hindernis.

Neben ihrer Tätigkeit im Tanzsport spielt Schröder seit neun Jahren außerdem einmal die Woche Trompete im Musikverein. Dieser ist ebenfalls in den Karneval integriert: Abwechselnd geht die Gruppe im Karnevalszug mit oder tritt auf den Sitzungen auf. „Für mich ist das alles eher positiver Stress, das Training findet ja nach der Arbeit in der Apotheke statt und lässt sich so gut kombinieren.“

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