Erst PTA, jetzt Raumausstatterin

„Ich habe wegen einer Apotheke geheiratet“

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Berlin -

Yvonne Held hat mit Apotheke abgeschlossen. Die PTA war knapp 30 Jahre bei ihrem Mann angestellt. Das Paar verkaufte die Neue-Apotheke in Biblis 2013. Heute ist Held als Raumausstatterin tätig. Statt Regale in der Offizin richtet sie Immobilien ein, die zum Verkauf stehen. Mit Apotheke verbindet sie viele Erinnerungen, darunter eine romantische.

Held war 19 Jahre alt, als sie sich entschloss zu heiraten. „Wir wollten eine Apotheke übernehmen“, sagt sie. Dabei handelte es sich um eine Pacht-Apotheke, die der Gemeinde gehörte. Der damalige Bürgermeister sei ein CDU-Politiker gewesen und habe auf geordnete Verhältnisse wert gelegt. „Deshalb habe ich geheiratet.“ Geschadet hat die Entscheidung nicht: „Wir sind immer noch verheiratet.“

27 Jahre war sie in der Apotheke tätig. 1999 wechselten sie den Standort und stiegen aus dem Pachtvertrag aus. Bei der Einrichtung verließ sich Held nicht auf klassische Anbieter aus der Branche. „Ich wollte breite Regale, um nicht ständig auffüllen zu müssen.“ Die Gestelle seien nicht fest installiert und dadurch flexibel verschiebbar gewesen. „Die Apotheke wurde mindestens sechs Mal pro Jahr neu dekoriert.“

Für die Gestaltung war Held verantwortlich. „Mich haben Kunden gefragt, ob sie die Einrichtung kaufen können.“ Eine gute Präsentation verbessere nicht nur die Atmosphäre, sondern helfe auch beim Verkaufen. Vor knapp sechs Jahren übergab das Paar den Standort. „Wir wollten nicht mehr.“ Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, wollten sie verkaufen. Auch Notdienste und lange Arbeitszeiten führten zu dem Entschluss.

Die Apotheke sei wirtschaftlich gut gelaufen, so Held. Die PTA und ihr Mann wunderten sich, dass sich dennoch keine Interessenten meldeten. Doch das Äußere der Apotheke habe nicht gepasst. „Mein Mann wollte davon nichts wissen und sagte, da der Verkaufspreis relativ niedrig angesetzt sei, könnte der Käufer doch die Fassade in Ordnung bringen.“ Doch die PTA ließ nicht locker, organisierte einen Anstrich und es fand sich ein Käufer. „Ich dachte, das muss doch auch Innen funktionieren.“

Die Idee zur Selbstständigkeit entstand. Seit vier Jahren ist Held im Bereich „Home Staging“ aktiv, einem Bestandteil des Immobilienmarketings. Die 52-Jährige richtet für Makler oder Eigentümer zu verkaufende Häuser oder Wohnungen ein. „Mein Mann ist heute mein Mitträger“, sagt sie. Je nach Anfrage gibt sie Tipps, wie eine Wohnung oder Gewerbeflächen hergerichtet werden können, damit sie schnell und zu einem guten Preis verkauft werden.

Held entrümpelt, streicht und richtet ein. „Halbwegs fit muss man sein.“ Auf Wunsch simuliert die PTA Küchen aus Kartonagen oder baut Wohn- und Kinderzimmer auf. „Auch einzelne Zimmer werden je nach Kundenwunsch hergerichtet“, sagt Held. Apotheke vermisst sie nicht.

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