Nutzen der Supplementierung

Hypertonie: Kann Magnesium den Blutdruck senken?

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Berlin -

Hypertonie ist eine Volkskrankheit. In der Apotheke gehen daher tagtäglich entsprechende Medikamente über den HV-Tisch. Selten wird bei der Erkrankung auch an Nahrungsergänzungsmittel gedacht – dabei zeigen Studien, dass Magnesium den Blutdruck senken und sich positiv auswirken kann.

Ein erhöhter Blutdruck kommt oft schleichend. Erst, wenn sich die Werte über einen längeren Zeitraum auf hohem Niveau halten, leiden Betroffene unter ersten Beschwerden. Viele bemerken jedoch selbst dann nichts. Trotzdem nimmt das Herz-Kreislauf-System bereits Schaden: Unter anderem ist das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenschäden erhöht. In Deutschland leiden rund 20 bis 30 Millionen Menschen an zu hohem Blutdruck.

Magnesium für das Herz-Kreislauf-System

Oft ist die medikamentöse Behandlung unumgänglich und essenziell. Mittlerweile untermauern zahlreiche Studien jedoch, dass auch der Mineralstoff Magnesium für die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems wichtig ist. Zahlen belegen, dass ein Mangel vermehrt zu Hypertonie führen kann. Ein Grund für Magnesiummangel bei Hypertonie-Patient:innen kann beispielsweise die Einnahme von Diuretika sein, welche zu renalen Verlusten des Mineralstoffes führt.

Metaanalysen zeigen, dass durch eine Supplementierung bei Patient:innen mit Bluthochdruck eine Absenkung des Blutdrucks erreicht werden kann. Durch die Magnesiumeinnahme kommt es zu einer Entspannung der Gefäßmuskulatur. Außerdem bleiben die Gefäße elastisch, wodurch der Blutdruck reguliert wird.

Blutdrucksenkung durch Magnesium

Sowohl in Bezug auf den diastolischen wie auch den systolischen Wert konnten in Analysen signifikante Ergebnisse geliefert werden. Der Effekt war dosisabhängig: Je höher die Magnesiumdosis war, umso stärker war die Blutdrucksenkung. Insgesamt kommen Expert:innen zu dem Schluss, dass ab 300 mg Magnesium pro Tag über mindestens einen Monat eine blutdrucksenkende Wirkung zu erwarten ist.

Damit könnte sowohl die präventive wie auch die unterstützende Einnahme bei leichter bis ausgeprägter Hypertonie zusätzlich zur Therapie mit Antihypertensiva-Behandlung sinnvoll sein. Allerdings sollte die Supplementierung nicht ohne ärztliche Rücksprache erfolgen, da zeitgleich eventuell eine Anpassung der Medikamente vorgenommen werden muss.

Magnesium zur Prävention

Mittlerweile hat sich auch bei verschiedenen Faktoren eine präventive Einnahme von Magnesium bewährt, beispielsweise bei der Einnahme von Diuretika oder Abführmitteln. So kann dem Elektrolytverlust gegengewirkt werden. Auch bestimmte Lebensumstände wie eine Schwangerschaft, Stress oder ausgiebiger Sport können einen erhöhten Bedarf bedeuten. Bei Erkrankungen wie Migräne oder Fibromyalgie kann die regelmäßige Einnahme von zusätzlichem Magnesium helfen, die Symptome zu lindern. Manche Darmerkrankungen führen zu einer verminderten Aufnahme des Minerals, daher kann auch hier die Substitution sinnvoll sein, um Mangelerscheinungen rechtzeitig vorzubeugen.

Verbindungen und Darreichungsformen

Magnesium ist in verschiedenen Verbindungen erhältlich. Oft wird behauptet, organische Verbindungen wie Magnesiumcitrat seien besser verwertbar als anorganische. Die Studien zur Bioverfügbarkeit sind jedoch bis heute nicht eindeutig und gehen auseinander. Entsprechend sollte die Auswahl nach den persönlichen Anforderungen an das Präparat getroffen werden. Das Sortiment ist groß: Tabletten, Kapseln, Brausetabletten, Trinkgranulate und Direktgranulate und Liquids stehen zur Verfügung.

Für unterwegs eignen sich wasserfreie Direktgranulate am besten. Diese können auch vor dem Sport eingenommen werden, um Muskelkrämpfe zu vermeiden. Bei nächtlichen Wadenkrämpfen oder Schlafproblemen eignet sich die Einnahme am späten Nachmittag oder Abend. Generell können der Einnahmezeitpunkt und die Auswahl der Darreichungsform aber nach individuellem Belieben erfolgen.

Ist die individuelle Menge an Magnesium gefunden, ist es ratsam, die Gesamtmenge auf zwei bis drei Einzeldosen über den Tag zu verteilen: Kleine Mengen können vom Körper besser verwertet werden als eine große. Ist eine mehrmalige Einnahme organisatorisch nicht möglich, eignen sich auch retardierte Präparate, die den Nährstoff nach und nach freisetzen. Um die Speicher wieder aufzufüllen, sollte eine Kur von mindestens vier bis sechs Wochen durchgeführt werden.

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