Rheingau

PKA zur Weinprinzessin gekrönt

, Uhr
Berlin -

Lagerbeauftragte und Majestät: Carolin Uhr arbeitet seit zwei Jahren als PKA. Weit aus länger ist sie ehrenamtlich als Botschafterin des hessischen Weines unterwegs. Vor einer Woche wurde sie zur Rheingauer Weinprinzessin gewählt. Von ihrem Hobby profitiert sie auch in der Apotheke.

Eigentlich wollte Uhr PTA werden. Nach drei Monaten hat die heute 22-Jährige die Ausbildung aber abgebrochen. „Der Stoff wurde mir zu schwer“, räumt die Eltvillerin ein. In der Offizin wollte sie jedoch bleiben. Per Zufall erfuhr sie, dass die Rheingau-Apotheke in Geisenheim noch eine Auszubildende suchte. 2011 begann sie die dreijährige Lehre bei Inhaberin Kristina Singhof.

Im Anschluss war sie als Schwangerschaftsvertretung für ein Jahr in der Hildegardis Apotheke von Martin Ruschig in Rüdesheim tätig. Anfang des Jahres wechselte sie nach Wiesbaden in die Apotheke Klose von Vasilia Klose. „Mit meinem Beruf bin ich sehr zufrieden“, sagt Uhr.

In ihren Aufgabenbereich fallen Lieferungen und Bestellungen sowie Lagerpflege und der Botendienst. Vor dem HV-Tisch berate sie außerdem zu freiverkäuflichen Produkten wie Nahrungsergänzungsmitteln. „Ich überlege momentan, ob ich mich im Bereich Kosmetik weiterbilden werde“, sagt sie. Derzeit konzentriere sie sich aber auf ihr neues Amt.

Das Leben als Majestät nimmt Zeit in Anspruch. Im kommenden Jahr stehen rund 100 Termine auf dem Plan – Messen, Weinfeste, Weinprämierungen und verschiedene Galas. Die Vereinbarkeit von Hobby und Beruf ist für Uhr aber kein Problem. Fallen am Wochenende Termine an, könne sie mit Kollegen tauschen. „Ich habe einen sehr kulanten Chef, der bekennender Weintrinker ist“, sagt sie.

Uhr hat mit 15 Jahren angefangen, Wein aus dem Rheingau in der Öffentlichkeit zu bewerben. Am Samstag wurde sie nach einer einjährigen Pause zur Weinprinzessin gewählt. Insgesamt haben sich drei Kandidatinnen für das Amt beworben. Eine 30-köpfige Jury hat zwei junge Frauen ausgewählt. Im Rheingau vertritt ein Trio aus einer Königin sowie zwei Prinzessinnen das Kulturgut.

Ihre Familie hat den eigenen Weinanbau im Nebenbetrieb Ende der 1980er Jahre aufgegeben. Unterstützt wird Uhr derzeit vom Weingut Hans Josef Ernst in Eltville am Rhein. „Die Besitzer haben mir damals meine Erstausstattung finanziert“, sagt Uhr. Denn Weinhoheiten müssen für Garderobe und Benzinkosten selbst aufkommen.

Auch wenn sie in ihrem Berufsalltag keine Bezug zu Weinbau gibt, profitiert sie von ihrem Hobby: Als Weinprinzessin müsse man gut mit Menschen umgehen und viel reden können, sagt sie. Im Kundenkontakt in der Apotheke nutze ihr diese Erfahrung.

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