In der Rezeptur kann es immer mal wieder vorkommen, dass Stoffe sich nicht richtig lösen. Besonders häufig tritt dieses Problem bei dem Versuch des Lösens von Sorbinsäure in Wasser auf. Oftmals sind es PTA-Praktikant:innen, die nicht verstehen, weshalb sich die weiße Substanz nicht lösen will – denn schließlich soll die Zubereitung doch konserviert werden.
Sorbinsäure wird sehr häufig zur Konservierung eingesetzt. In der rezeptur führt der Stoff nicht selten zu Ärger, da er sich schlecht löst. Egal wie sehr der/die PTA rührt – selbst mit Rührfischen bleibt der Erfolg aus. Das liegt daran, dass sich Sorbinsäure nur zu etwa 0,16 Prozent in Wasser lösen lässt. Und selbst für diese geringe Konzentration benötigt es Wärme.
Anstatt erfolglos Sorbinsäure zu lösen kann der/die PTA auf die Kombination aus Kaliumsorbat und Citronensäure zurückgreifen. Die länglichen Stäbchen und das kristalline Pulver lösen sich um ein Vielfaches besser in Wasser. Hierbei gilt: 0,1 Prozent Sorbinsäure entspricht 0,134 Prozent Kaliumsorbat. Kaliumsorbat selbst hat dabei keine ausreichende antimikrobielle Wirkung. Erst durch eine pH-Anpassung der Creme oder Lösung auf einen pH-Wert unter 5,5 kann eine antimikrobielle Wirkung erzielt werden. Und das schafft man durch Zugabe von Citronensäure. Bei herabgesetzten pH kann die enthaltene Sorbinsäure, die frei in der Zubereitung vorkommt, ihre Wirkung entfalten.
Achtung: Nicht alle Wirkstoffe vertragen einen pH-Wert von 5,5 oder niedriger. So zerfällt beispielsweise Erythromycin binnen kurzer Zeit zu unwirksamen Verbindungen. Die Konservierung muss immer passend zum Wirkstoff gewählt werden.
Das NRF kennt zwei verschiedene Dosierungen:
Bei beiden Varianten wird wasserfreie Citronensäure eingesetzt. In Der Praxis wird in vielen Rezepturen zunächst Kaliumsorbat vollständig gelöst und dann Citronensäure hinzugegeben. Bevor die Zugabe erfolgt dürfen keine Partikel mehr sichtbar sein.
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