Entwicklung der Allergie

Heuschnupfen vor allem in Großstädten

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Berlin -

Immer mehr Menschen klagen über eine laufende Nase oder brennende Augen sobald die ersten Blüten sprießen. Schätzungsweise 30 Millionen Bürger:innen zeigen Heuschnupfensymptome – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind Menschen in Großstädten, das zeigt eine aktuelle Studie des Zentralinstitutes für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). 

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat in einer Studie die regionale Verbreitung der allergischen Rhinitis untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass immer mehr Menschen unter Heuschnupfen leiden. Die regionalen Unterschiede zeigen, dass vor allem Städter von den Pollen geplagt werden. 2010 erhielten rund 4,2 Millionen Versicherte eine Heuschnupfenbehandlung. Bis 2019 stieg die Zahl der Betroffenen laut Zi um 19 Prozent an.

„Die dokumentierte Heuschnupfen-Häufigkeit zeigte im Untersuchungszeitraum (2010 bis 2019) durchgängig ein klares Stadt-Land-Gefälle: Die Erkrankungshäufigkeit war in ländlichen Regionen am niedrigsten, mit dem Urbanitätsgrad des Wohnortes stieg diese kontinuierlich an“, informiert das Zi. Der Anteil erkrankter Versicherter lag 2019 in kreisfreien Großstädten um 1,2 Prozent höher als in dünn besiedelten ländlichen Kreisen. Auch Kleinkinder sind bereits heuschnupfengeplagt. So leiden rund 400.000 Kinder zwischen 0 und 14 Jahren an der speziellen Form der allergischen Rhinitis.

„Für Deutschland konnte zum ersten Mal gezeigt werden, dass der Urbanitätsgrad der Wohnregion je nach Altersgruppe eine sehr unterschiedliche Bedeutung für die dokumentierte Erkrankungshäufigkeit hat“, urteilt das Zi nach Auswertung der zentralen Ergebnisse. Doch es seien vor allem die Erwachsenen in Großstädten, die unter Heuschnupfen leiden. Die Neuerkrankungen steigen in der Altersgruppe über 24 Jahre am meisten. Auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 24. Lebensjahr trifft das nicht zu. Für diese Altersgruppe wurden in den Regionen mit dem höchsten Urbanitätsgrad die niedrigsten Erkrankungshäufigkeiten dokumentiert.

Neben der lokalen Anwendung oder der Einnahme von Antihistaminika kommt für Betroffene auch eine Hyposensibilisierung in Frage. Über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren kann ein individueller Allergenextrakt verabreicht werden. Der Arzt oder die Ärztin ermittelt per Allergietest, welche Stoffe in der Desensibilisierung enthalten sein sollen und rezeptiert diese. Durch die regelmäßige Konfrontation des Immunsystems mit sehr niedrigen Dosen soll sich das Abwehrsystem allmählich an die Allergene gewöhnen und nicht mehr so stark auf sie reagieren: Die überschießende Reaktion des Immunsystems soll verhindert und Allergiesymptome langfristig gelindert oder bekämpft werden.

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