Allergische Reaktionen

Heuschnupfen bei Kindern: Das sind die OTC-Optionen APOTHEKE ADHOC, 16.03.2019 08:09 Uhr

Heuschnupfen bei Kindern: Der OTC-Markt bietet verschiedene Behandlungsoptionen für die kleinen Patienten. Foto: Pixabay
Berlin - 

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder leiden unter Allergien. Während eine allergische Rhinokunjunktivitis vor dem zweiten Lebensjahr eher selten ist, nimmt die Häufigkeit im Schulalter zu und kann den Alltag der Kleinen unerträglich machen. Juckende Augen und laufende Nasen können die kognitiven Funktionen und die schulische Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Diese OTC-Arzneimittel können den kleinen Patienten helfen.

Augentropfen:

  • Levocabastin (Livocab) kann bereits bei Kindern ab einem Alter von einem Jahr zur Behandlung der geröteten, juckenden, tränenden und brennenden Augen eingesetzt werden.
    Dosierung: Dosiert wird wie bei den Erwachsenen. Zweimal täglich soll ein Tropfen in den Bindehautsack geträufelt werden. Vor Gebrauch ist die Suspension aufzuschütteln.
    Indikation: Behandlung der Beschwerden einer allergisch ausgelösten Entzündung der Bindehaut, wie beispielsweise Heuschnupfen oder Frühlingskatarrh.
    Stoffgruppe: H1-Antihistaminikum
  • Azelastin (Vividrin, Azedil, Allergodil, Pollival) kann bei Kindern ab vier Jahren angewendet werden.
    Dosierung: Zweimal täglich soll ein Tropfen geträufelt werden.
    Indikation: Azelastin ist zur Behandlung und Prophylaxe der saisonalen allergischen Konjunktivitis angezeigt. Ab einem Alter von zwölf Jahren kann der Arzneistoff außerdem zur Behandlung der perennialen allergischen Konjunktivitis eingesetzt werden.
    Stoffgruppe: H1-Antihistaminikum, Phthalazinon-Derivat
  • Ketotifen (Zaditen) kann bei Kindern ab einem Alter von drei Jahren angewendet werden.
    Dosierung: Betroffenen sollen zweimal täglich – morgens und abends – je einen Tropfen in den Bindehautsack geben.
    Indikation: Ketotifen ist zur Behandlung der jahreszeitlich bedingten allergischen Konjunktivitis zugelassen.
    Stoffgruppe: H1-Antihistaminikum und Mastzellstabilisator
  • Natriumcromoglicat (Cromoglicinsäure)
    Dosierung: Zweimal täglich ein Tropfen, Dosis kann auf viermal täglich erhöht werden. Wichtig ist eine regelmäßige Anwendung. Als Notfallmittel im Akutfall sind Cromoglycinsäure-haltige Produkte nicht geeignet. Im Idealfall beginnt der Einsatz prophylaktisch etwa ein bis zwei Wochen, bevor die Allergiesaison für den Patienten beginnt.
    Indikation: Allergisch bedingte, akute und chronische Konjunktivitis. Der Wirkstoff ist für eine Dauertherapie geeignet.
    Stoffgruppe: Mastzellstabilisator, verhindert die Freisetzung von Histamin

Nasenspray:

  • Levocabastin als Nasenspray kann bereits ab einem Alter von einem Jahr angewendet werden.
    Dosierung: Zweimal täglich zwei Sprühstöße pro Nasenloch, kann bei Bedarf auf viermal täglich erhöht werden. Die Flasche ist vor Gebrauch zu schütteln.
    Indikation: Zur Behandlung von allergischem Schnupfen.
  • Azelastin kann als Nasenspray bei Kinder ab einem Alter von sechs Jahren angewendet werden.
    Dosierung: Betroffenen sollen zweimal täglich je einen Sprühstoß pro Nasenloch applizieren.
    Indikation: Zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis.
  • Natriumcromoglicat
    Dosierung: Bis zu viermal täglich je ein Sprühstoß pro Nasenloch, kann bei Bedarf auf sechsmal täglich erhöht werden.
    Indikation: Antiallergikum bei ganzjährigem allergischen Schnupfen und Heuschnupfen

Im Rahmen der Selbstmedikation stehen keinen nasalen Kortikoide für die Behandlung von Kindern zur Verfügung. Allerdings ist Mometason als verschreibungspflichtige Variante bereits ab einem Alter von drei Jahren zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen oder perennialen Rhinitis zugelassen. Beclometason als Rx-Variante ist ab einem Alter von sechs Jahren indiziert. Verschreibungspflichtiges Fluticason kann ebenfalls bei Kindern ab sechs Jahren angewendet werden.

Systemisch wirksame Präparate:

  • Cetirizin als Saft kann bereits bei Kindern ab einem Alter von zwei Jahren angewendet werden. Der Wirkstoff wird vorzugsweise abends eingenommen, da Müdigkeit eine mögliche Nebenwirkung sein kann.
    Dosierung: 2,5 mg zweimal täglich (entsprechend 2,5 ml bei einer Lösung von 1 mg/ml)
    Indikation: Zur Linderung der nasalen und okularen Symptome bei saisonaler und perennialer Rhinitis sowie zur Linderung der chronischen Urtikaria.
    Stoffgruppe: H1-Antihistaminikum, Piperazin-Derivat
  • Loratadin kann bei Kindern ab einem Alter von zwei Jahren angewendet werden. Der Wirkstoff wird vorzugsweise abends eingenommen, da Müdigkeit eine mögliche Nebenwirkung sein kann.
    Dosierung: Dosiert wird entsprechend dem Körpergewicht. Bei einem Gewicht von mehr als 30 kg können 10 mg als Einzelgabe eingenommen werden.
    Indikation: Behandlung der Beschwerden bei allergisch bedingtem Schnupfen und bei chronischer, idiopathischer Urtikaria.
    Stoffgruppe: H1-Antihistaminikum
  • Dimetinden (Fenistil) kann bei Kindern ab einem Jahr angewendet werden.
    Dosierung: Dosiert wird entsprechend Körpergewicht – 0,1 mg Dimetindenmaleat pro kg KG verteilt auf drei Einzeldosen. Ab einem Gewicht von 15 kg können dreimal täglich zehn Tropfen verabreicht werden. Schläfrigkeit zählt zu den häufigen unerwünschten Arzneimittelwirkungen.
    Indikation: Dimetinden als Tropfen kann zur Behandlung von histaminbedingtem Juckreiz, windpockenassoziiertem Juckreiz bei Kleinkindern, allergischem Schnupfen ab einem Alter von sechs Jahren, Nesselsucht oder Insektenstichen angewendet werden.
    Stoffgruppe: H1-Antihistaminikum

Homöopathische Präparate:

  • Heuschnupfenmittel DHU als Tablette kann ab einem Alter von sechs Jahren angewendet werden. Die Tropfen sind erst ab einem Alter von zwölf Jahren registriert.
  • Luffeel kann ebenfalls ab einem Alter von sechs Jahren angewendet werden. Kinder sollen zweimal täglich eine Tablette im Mund zergehen lassen. Bei akuten Beschwerden kann über einen Zeitraum von zwei Stunden je eine Tablette im Abstand von 30 Minuten verabreicht werden.
  • Pascallerg kann bereits bei Kindern ab einem Jahr eingesetzt werden. Im Akutfall können maximal sechs Tabletten pro Tag gegeben werden, bei chronischen Verlaufsformen wird eine Tablette pro Tag empfohlen.
  • Klosterfrau Allergin Globuli können ebenfalls bei Kindern ab sechs Jahren angewendet werden.
  • Galphimia glauca D12 als Globuli kann als Einzelmittel Anwendung finden. Empfohlen wird die tägliche Gabe von fünf Streukügelchen.
  • Euphrasia Augentropfen können lokal bei allergisch bedingter Bindehautentzündung Anwendung finden. Bereits ab dem Säuglingsalter kann ein- bis zweimal täglich ein Tropfen ins Auge gegeben werden.

Nicht medikamentöse Maßnahmen:
Vor dem Zubettgehen sollten die Haare der Kinder gewaschen oder zumindest ausgekämmt werden. Außerdem sind alle Kleidungsstücke, die am Tag getragen wurden, aus dem Kinderzimmer fernzuhalten. Die beste Zeit zum Lüften ist am Morgen zwischen sechs und acht Uhr. Helfen kann außerdem ein Pollenschutzgitter am Fenster oder ein Feinstaubfilter am Staubsauger. Kinder ab einem Alter von drei Jahren können zudem eine Nasendusche verwenden.