Prävention verbessern

„Hep can’t wait“ – Aufnahme in den Check-Up 35

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Berlin -

Der diesjährige Welt-Hepatitis-Tag soll den Fokus auf die Hepatitis-Prävention lenken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert mehr Kampagnen, um die Bevölkerung auf Test- und Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Ungefähr alle 30 Sekunden stirbt laut WHO ein Mensch an einer hepatitisbedingten Erkrankung. Nun soll auch in Deutschland die Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen verringert werden – der immunologische Hepatitis-Bluttest wird Teil des Check-Up 35.

Hepatitis gehört zu den Infektionskrankheiten. Es gibt verschiedene Formen der Leberentzündung: Hepatitis A, B, C, D und E. Wobei eine Hepatitis D sich nur aus einer vorangegangenen Hepatitis B entwickeln kann. Die Hepatitis E kommt dabei in Deutschland am seltensten vor, Mediziner vermuten jedoch eine hohe Dunkelziffer. Gegen Hepatitis A und B gibt es Impfstoffe. Die Stiko empfiehlt die Hepatitis-B-Impfung seit 1995 allen Säuglingen und Kleinkindern. Eine generelle Impfempfehlung gegen Hepatitis A gibt es nicht. Die Stiko empfiehlt sie vor allem für Menschen, die aufgrund ihres berufes ein potenziell erhöhtes Infektionsrisiko haben. Auch Männer die Sex mit Männern haben, Personen, die häufig Blutpräparate erhalten und Menschen mit Verhaltensstörung oder Zerebralschädigung wird die Impfung empfohlen. Darüber hinaus besteht eine Empfehlung als Reiseimpfung, abhängig vom Reiseziel.

Um auch in Deutschland die Prävention und die frühzeitige Behandlung zu verbessern, wird der immunolgische Bluttest auf Hepatitis B und Hepatitis C Teil des Check-Up 35. „Auch wenn die Einführung in die ambulante Gesundheitsversorgung aus bürokratischen Gründen noch ein paar Wochen auf sich warten lässt ist damit doch ein wichtiger Schritt im Sinne des diesjährigen Mottos der World Hepatitis Alliance getan: Hep can’t wait – Hepatitis kann nicht warten!“ Bis 2030 sollen Hepatitis-Viren weltweit eliminiert sein, so das Ziel der WHO.

Für den Nachweis einer möglichen Leberinfektion reicht eine einfache Blutentnahme aus. Im Labor wird dann untersucht, ob Antikörper vorliegen. Diese sind je nach Virusform spezifisch. Um festzustellen, ob eine akute, eine überstandene oder eine chronische Hepatitis-Erkrankung vorliegt, müssen eventuell weitere Labortestungen, sowie eine ausführliche Anamnese angeschlossen werden. Je nach Stadium schließt sich dann die Medikation an.

Wie äußert sich Hepatitis

Hepatitis ist eine Lebererkrankung. Viele Menschen denken direkt an einen Ikterus – die Gelbfärbung der Haut und der Skleren stellt für viele das Leitsymptom dar, doch eine Leberentzündung kann zu zahlreichen anderen Symptomen führen. Je früher die Infektion erkannt wird, desto besser die Behandlungschancen.

Hepatitis A

  • Inkubationszeit: 15 bis 50 Tage
  • Übertragung: fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion.
  • Symptome: Bei Kindern häufig asymptomatisch oder leichter Verlauf, ansonsten unspezifische gastrointestinale Beschwerden, Abgeschlagenheit, Temperaturerhöhung, Ikterus.
  • Genesungsphase: 2 bis 4 Wochen

Hepatitis B

  • Inkubationszeit: 45 bis 180 Tage
  • Übertragung: Blut und Körperflüssigkeiten (nosokomiale Infektionen)
  • Symptome: sehr unterschiedlich, ein Drittel zeigt einen Ikterus, ein Drittel erlebt einen asymptomatischen Verlauf. Frühphase: Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
  • Chronifizierung: Dauer länger als sechs Monate, 10 Prozent entwickeln eine chronische Hepatitis. Gefahr für Leberzirrhose und Leberzellkarzinom steigt.

Hepatitis C

  • Serokonversionszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Nachweis von. Antikörpern im Blut):
  • Übertragung: Blut und Körperflüssigkeiten (nosokomiale Infektionen): 2 Wochen bis 6 Monate
  • Symptome: Drei Viertel zeigen nur unspezifische grippeähnliche Symptome, 25 Prozent entwickeln einen Ikterus und haben erhöhte Transaminasewerte.
  • Chronifizierung: Bei 15 bis 40 Prozent kommt es zur Spontanausheilung. Die restlichen Betroffenen entwickeln eine chronische Hepatitis C. Auch hier steigt das Leberzirrhose Risiko. Symptome des chronischen Verlaufs: Unspezifische Oberbauchbeschwerden, Gelenkbeschwerden, Müdigkeit, Leistungsinsuffizienz und Juckreiz.
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