Gut versorgt durch die Feiertage

Hausapotheke: Jetzt Vorräte aufstocken Katharina Brand, 16.12.2024 08:59 Uhr

Die Vorweihnachtszeit ist ideal, um die Hausapotheke zu überprüfen und aufzustocken. Foto: kostikovanata/stock.adobe.com
Berlin - 

Egal ob Zahnschmerzen an Heiligabend oder Sodbrennen nach dem Festtagsessen: Über die Feiertage treten Beschwerden gerade dann auf, wenn man sie überhaupt nicht gebrauchen kann. Apotheken können dabei helfen, die Hausapotheke der Kundschaft rechtzeitig zu überprüfen und aufzustocken.

Die Vorweihnachtszeit eignet sich hervorragend, um die Hausapotheke zu überprüfen und aufzufrischen. Über die Feiertage sind die meisten Arztpraxen ohnehin dicht und notdiensthabende Apotheken befinden sich in vielen Fällen – auch durch neue Notdienstplanungen – nicht in unmittelbarer Nähe.

Eine regelmäßige Kontrolle der Notfallbestände hilft dabei, die Übersicht zu behalten und sicherzustellen, dass im Notfall alle notwendigen Medikamente griffbereit sind. Abgelaufene Präparate sollten entsorgt und fehlende ergänzt werden. Insbesondere Medikamente mit kurzer Haltbarkeit, wie Augentropfen, Nasensprays oder Rezepturen, sollten nach Anbruch zeitnah ausgetauscht werden.

Die Hausapotheke sollte an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden. Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit wie das Badezimmer sind ungeeignet, da Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen können. Ein abschließbarer Schrank oder ein Fach in einer höheren Position sorgt dafür, dass Kinder keinen Zugriff haben.

Für eine bessere Übersicht empfiehlt es sich, den Inhalt nach Kategorien wie Schmerzmittel, Erkältungspräparate und Erste-Hilfe-Material zu sortieren. Rezeptpflichtige Arzneimittel sowie Medikamente für Kinder oder Haustiere sollten separat und sicher verstaut werden, um Verwechslungen zu vermeiden.

Die nachfolgenden Indikationen sollten mit einer Hausapotheke abgedeckt werden.

Verdauungsbeschwerden

Schweres Essen und wenig Bewegung können zu Magenbeschwerden wie saurem Aufstoßen und Völlegefühl führen. Bei Unverträglichkeiten können Krämpfe und Durchfall auftreten. Entschäumer wie Simeticon helfen gegen Blähungen und Völlegefühl. Präparate gegen Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit und Krämpfe solltenfür den Notfall vorhanden sein. Tees mit Kamille, Pfefferminze, Fenchel, Kümmel oder Anis können den Magen-Darm-Trakt während der Feiertage unterstützen. Für Menschen mit einer Vorbelastung ist eine geeignete Prophylaxe ratsam. Auch Mittel gegen Übelkeit und Antazida wie können besonders nach einem üppigen Festmahl hilfreich sein.

Verbrennungen und Schnitte

Verletzungen wie kleine Schnitte oder Verbrennungen können schnell passieren, besonders bei der Küchenarbeit. Ein gut ausgestattetes Verbandset sollte Pflaster in verschiedenen Größen, Kompressen, Fixiermaterial und Desinfektionsmittel umfassen. Für kleinere Verbrennungen eignet sich Brand- und Wundgel zur Erstbehandlung. Auch eine Wund- und Heilsalbe wie Bepanthen ist hilfreich, um die Heilung zu fördern und Infektionen vorzubeugen.

Kopfschmerzen

Ob durch laute Feierlichkeiten, Alkoholgenuss oder stressige Vorbereitungen – Kopfschmerzen können oft auftreten. Ein schmerzstillendes Mittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure sollte griffbereit sein, da diese auch bei grippalen Infekten mit Fieber helfen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Schmerzmittel mit einer möglichen Dauermedikation verträglich ist. Ein Fieberthermometer kann ebenfalls nützlich sein, um schnell und zuverlässig die Körpertemperatur im Blick zu behalten.

Husten, Schnupfen und Heiserkeit

Erkältungen kommen auch während der Feiertage häufig vor. Abschwellende Nasensprays, Halsschmerztabletten und Hustensaft sollten in der Hausapotheke vorrätig sein. Ein Bronchialtee oder eine Nasendusche sind ebenfalls ratsam. Zur Unterstützung des Immunsystems sind geeignete Präparate ebenfalls hilfreich. Zusätzlich können Hustenbonbons und ein beruhigender Hustensaft bei Erkältungssymptomen Linderung verschaffen.

Stumpfe Verletzungen und Verspannungen

Schmerzsalben oder -gele sind nützlich bei Verspannungen, Prellungen oder Zerrungen. Kühlkompressen sollten für kleinere Verletzungen bereits bereitliegen, um schnell reagieren zu können. Auch Wärmeumschläge können bei Verspannungen oder Muskelschmerzen zur Linderung beitragen.

Wunden, Schnitte und Verbrennungen

Ein gut ausgestattetes Verbandset mit Pflastern, Mullbinden, sterilen Kompressen, Wunddesinfektion und Brand- und Wundsalben ist essentiell für die Behandlung kleinerer Verletzungen und Verbrennungen. Desinfektionsmittel wie Octenisept sind notwendig, um Wunden zu reinigen und Infektionen vorzubeugen.

Und die Kinder?

Bei der Arzneimittelversorgung von Kindern ist es entscheidend, auf altersgerechte Dosierungen und geeignete Darreichungsformen zu achten. Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse und körperlichen Gegebenheiten von Kindern können verschiedene Medikamentenformen notwendig sein, um sowohl eine optimale Wirkung zu erzielen als auch die Sicherheit in der Anwendung zu gewährleisten.

Bei Zahnungsbeschwerden helfen Zahnungsgel, Zahnöl, Globuli oder Fieber- und Zahnungszäpfchen. Für kolikartige Beschwerden sind Kümmel-Zäpfchen, Windsalbe und Massageöle geeignet. Bei Blähungen kann eine Suspension oder Baby-Bäuchlein Tee helfen, wobei das Alter beachtet werden muss.

Für Erkältungen eignen sich Nasentropfen, Kochsalzlösungen und abschwellende Tropfen. Ein Fieberthermometer mit flexibler Spitze ist nützlich, ebenso Paracetamol- oder Ibuprofenzäpfchen nach ärztlicher Rücksprache. Bei Wundpflege sind Desinfektionsmittel, Windelcremes und Wundsalben wichtig, ebenso Verbandmaterial für die Erste Hilfe.

Bei Übelkeit und Erbrechen helfen Zäpfchen oder Säfte, sowie Elektrolytlösungen bei Durchfall. Die richtige Dosierung ist stets altersabhängig und sollte beachtet werden.