Halsschmerzen treten vor allem in der kalten Jahreszeit auf. Doch auch in den Sommermonaten kann es zum Kratzen im Hals kommen. Nicht selten sind dann klimatisierte Räume der Auslöser. Bei der Behandlung setzen die meisten auf den Klassiker Lutschtablette. Dabei können auch Sprays Abhilfe verschaffen.
Halsschmerzen können mit allerhand Arzneimitteln behandelt werden. Ob Tablette, Lutschtablette, Tropfen oder Spray – nahezu jeder hat sein bevorzugtes Mittel. Die Deutschen setzen dabei meist auf Lutschtabletten, das ergab eine Umfrage des Arzneimittelherstellers Angelini in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstituts Civey. Von allen Befragten gaben nur rund ein Drittel an, bereits Erfahrungen mit Halsschmerzsprays gemacht zu haben. „Insgesamt scheinen die Menschen in städtischen Gebieten mit sehr hoher Bevölkerungsdichte modernen Darreichungsformen wie dem Spray deutlich offener gegenüber eingestellt zu sein als in sehr niedrig besiedelten Gebieten“, schlussfolgert Angelini aus den Ergebnissen.
Halsschmerzsprays gibt es mit ganz unterschiedlichen Wirkstoffen. Eine Option ist die Behandlung mit Benzydaminhydrochlorid. Der Wirkstoff hemmt die Prostaglandinsynthese, dadurch können entzündungsbedingte Ödeme schneller abschwellen. Darüber hinaus wirkt der Wirkstoff lokalanästhetisch. Der Wirkstoff ist in Tantum Verde (Angelini) enthalten.
Ein weiterer Wirkstoff, der in Halsschmerzsprays eingesetzt wird, ist Flurbiprofen. Der Wirkstoff gehört zu den NSAID und wirkt analgetisch über die Hemmung der COX-1 und COX-2. Der Wirkstoff kann im Mund ein Wärmegefühl, ein leichtes Brennen und ein Kribbeln verursachen. Ein Wirkeintritt ist nach etwa 30 Minuten zu erwarten und die Dauer beträgt etwa vier Stunden. Flurbiprofen ist beispielsweise im Dobendan Direkt Spray (Reckitt Benckiser) enthalten.
Auch das Lokaläansthetikum Lidocain findet Anwendung in Halsschmerzsprays. In Kombination mit dem Antiseptikum Cetylpyridiniumchlorid lindert beispielsweise das Wick Sulagil Spray (Wick) Schmerzen und Entzündungen.
Laut S3-Leitlinie Halsschmerzen sollten keine Präparate mit lokalwirksamen Antibiotika eingesetzt werden. Bis zu 80 Prozent der akuten Halsschmerzen sind rein viral. Rein schmerzstillende Präparate mit Analgetika doer Lokalanästhetika sollen bevorzugt werden. „Die Studienlage zur lokalen Therapie von Halsschmerzen ist oft von geringer Qualität und entspricht nicht den „standards of reporting““, heißt es in der Leitlinie. Die Anwendung von Lutschtabletten, Gurgellösungen und Rachensprays, die Antiseptika oder lokale Antibiotika enthalten, wird nicht empfohlen. Die Einnahme von NSAID oder Paracetamol in Tablettenform wird empfohlen.
APOTHEKE ADHOC Debatte