Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schweißausbrüche können die Beschwerden im „Wechsel“ sein. Das Klimakterium kann ein langwieriger Prozess und von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Ein Fresh-up über Ursachen, Symptome, Verlauf und Behandlung der Wechseljahre.
Im Allgemeinen beginnt für Frauen ab dem 50. Lebensjahr eine neue Lebensphase. „Offiziell“ wird der Abschnitt mit dem Ausbleiben der Regelblutung. Die sogenannte Menopause setzt im Durchschnitt im Alter von 50 Jahren ein, kann jedoch bei einigen Frauen bereits im Alter von 45 Jahren stattfinden oder bis Mitte 50 auf sich warten lassen. Eingeleitet wird das Klimakterium jedoch schon einige Jahre vor dem Ausbleibend der Periode mit der Prämenopause.
Zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr beginnt die Umstellung der Hormonproduktion und das hormonelle Gleichgewicht verschiebt sich, die Abstände zwischen den Blutungen werden länger, die Eisprünge seltener und die Progesteronproduktion nimmt ab, die männlichen Hormone werden hingegen unverändert produziert.
Ein bis zwei Jahre vor und nach der letzten Regelblutung, spricht man von der Perimenopause. Die Follikelreifung versiegt und der Eisprung bleibt aus. Ohne Reifung des Geldkörpers findet auch die Produktion von Progesteron nicht mehr statt. Zeitgleich nimmt die Estrogenproduktion ab. Im Anschluss folgt die Postmenopause, die bis zum 65. Lebensjahr andauern kann und die Bildung von Estrogen und Gestagen auf das Minimum absinken.
Im Klimakterium kämpft der Körper darum das verlorene hormonelle Gleichgewicht wieder herzustellen. Der Verlust an Estrogen zeigt sich in Hitzewallungen, depressiven Verstimmungen, Gereiztheit und Schlafstörungen. Zudem trocknen die Schleimhäute aus, die Haut erschlafft, das Osteoporoserisiko steigt und Vermännlichungserscheinungen wie ein Damenbart können auftreten.
Treten Beschwerden auf und der Arzt hat die Diagnose Wechseljahre gestellt, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Es handelt sich zwar nicht um eine Erkrankung, dennoch kann der Leidensdruck der Frauen hoch sein. Das Klimakterium kann mit einer Hormonersatztherapie (HET) behandelt werden. Ziel ist es dem Körper die Hormone zu geben, die ihm fehlen. Dabei gilt die Devise: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Die HET sollte demnach so gering dosiert und so kurz wie möglich erfolgen. Im Markt sind Mono- und Kombinationspräparate in unterschiedlichen Darreichungsformen. Zum Einsatz können unter anderem Cremes, Tabletten, Pflaster oder Injektionen kommen.
Im Rahmen der Monotherapie werden lediglich Estrogene ersetzt. Findet eine Kombinationstherapie statt, wird zusätzlich ein Gestagen verabreicht. Dies ist erforderlich, wenn bei den Frauen die Gebärmutter noch nicht entfernt wurde. Da Estrogene das Endometriumwachstum fördern, wird ein Gestagen kombiniert, um das Risiko für eine Endometriumhperplasie zu reduzieren.
Eine Hormonersatztherapie kann jedoch mit Risiken wie Brustkrebs, Ovarialkarzinom, Thrombosen oder Schlaganfall verbunden sein. Da die Wahrscheinlichkeit mit der Therapiedauer zunimmt, sollten Nutzen und Risiko sorgfältig abgewogen werden. Die Frauen sollten gut in sich hineinhören, ob eine Therapie für sie in Frage kommt. Zudem sollten sie mit ihrem Arzt sprechen, sobald während der Behandlung die Lebensqualität beeinträchtigt ist und Beschwerden wie Kopfschmerzen oder schwere Beine hinzukommen. Denn überwiegt der Nutzen der Hormonersatztherapie nicht mehr, sollte diese beendet werden.
Pflanzliche Präparate stellen eine weitere Therapieoption dar. Die Studienlage zu ihnen ist jedoch in den meisten Fällen nicht eindeutig. Traubensilberkerze – im Handel sind verschiedene Cimicifuga-Präparate wie Remifemin von Schaper & Brümmer –, soll die Beschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen lindern können. Wer zusätzlich unter leichten depressiven Verstimmungen leidet, kann auf die Kombination mit Johanniskraut (Remifemin Plus) zurückgreifen. Der Wurzelextrakt der nordamerikanischen Pflanzen besitze beruhigende und regulierende Eigenschaften.
Außerdem werden Produkte mit dem Extrakt aus der Wurzel des Sibirischen Rhabarbers (Femiloges, Dr. Loges) oder Rotklee und Sojaisoflavonen (Orthomol femin, Orthomol) eingesetzt. Letztere dürfen nicht von Frauen verwendet werden, welche an östrogenabhängigem Brust- oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind oder waren und in deren Familien-Historie diese Erkrankungen vorkommen.
Gegen trockene Schleimhäute können in der Selbstmedikation befeuchtende Cremes und Gele aufgetragen werden oder hormonhaltige Präparate wie Zäpfchen und Cremes Anwendung finden.
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