Akute eitrige Entzündung

Gerstenkorn: Achtung, ansteckend! Sandra Piontek, 24.09.2024 09:46 Uhr

Ein Gerstenkorn wird von Bakterien verursacht und ist ansteckend. Foto: Heiko Barth-adobestock.com
Berlin - 

Das umgangssprachlich genannte Gerstenkorn ist eine akute eitrige Entzündung der Liddrüsen. Am häufigsten wird diese durch Staphylokokken ausgelöst. Dabei leiden Betroffene vor allem unter den Rötungen, Schwellungen und starken Schmerzen am Auge. Häufig kommen Ratsuchende zunächst in die Apotheke. Was gibt es bei der Beratung zu beachten?

Typische Symptome eines Gerstenkorns: Der Lidrand ist gerötet, druckempfindlich und geschwollen. Betroffene klagen über Schmerzen und unangenehmen Juckreiz. Für die bakterielle Entzündung der Drüsen am Augenlid sind Staphylokokken verantwortlich. Die schmerzhaften Knoten können dabei an den inneren oder äußeren Drüsen auftreten. Innenliegende Gerstenkörner sind oft nicht direkt sichtbar, machen sich aber durch ein Spannungsgefühl mit Schmerzen und Druckempfindlichkeit, Rötung und eventueller Eiterbildung bemerkbar.

Ursachen eines Gerstenkorns

Wenn die Talgdrüsen in den Lidern durch abgestorbene Haut, Schmutz oder Make-up verstopft werden, können sich Bakterien darin einnisten und eine Infektion verursachen. Es gibt jedoch auch noch weitere Faktoren, die ein Gerstenkorn fördern:

  • Demodex-Milben
  • Diabetes
  • Hormonschwankungen
  • Hypercholesterinämie

Um die Beschwerden etwas zu lindern, kann beispielsweise zunächst Rotlicht mehrmals täglich auf das geschlossene Auge gerichtet werden. Die Wärme fördert die Durchblutung am Auge, häufig öffnet sich das Gerstenkorn dadurch schneller und die Infektion geht zurück.

Achtung: Auf ein manuelles Öffnen des Korns sollte unbedingt verzichtet werden. Die Infektion kann sich dadurch verschlimmern. Auch auf die Behandlung mit Teebeuteln sollte verzichtet werden. Durch die feuchte Wärme können die Erreger verschleppt oder verteilt werden. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Bindehautentzündung kommen.

Geeignetere Behandlungsmethoden

Augensalben oder -tropfen mit antiseptischen oder lindernden Wirkstoffen sind Mittel der Wahl. Desinfizierende und beruhigende Tropfen und Salben können ohne Rezept abgegeben werden. Beispielsweise hemmt der Wirkstoff Bibrocathol das Wachstum von Keimen und hat adstringierende sowie sekretionshemmende Eigenschaften. Bei leichteren Beschwerden oder im Anschluss an die Behandlung können auch Augentropfen oder -salben mit Dexpanthenol oder Euphrasia zum Einsatz kommen.

Achtung: ansteckend!

Aufgrund des Bakterienbefalls sind Gerstenkörner hochansteckend. Es sollte auf eine ausreichende Hygiene geachtet werden:

  • das Auge nicht mit den Händen berühren.
  • Betroffene sollten sich regelmäßig die Hände waschen.
  • wenn vorhanden, Kontaktlinsen sorgfältig reinigen.
  • Handtücher nicht mit anderen Familienmitgliedern teilen.
  • Make-up abends sorgfältig entfernen.
  • Augen trotz Juckreiz nicht reiben.