Mehr Geld für Apothekenangestellte

Gehaltstarifvertrag: Geringerer Anstieg in Nordrhein

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Berlin -

Apothekenangestellte mit Tarifvertrag in Nordrhein erhalten rückwirkend mehr Geld. Darauf haben sich die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein und die Apothekengewerkschaft Adexa geeignet. Der neue Gehaltstarifvertrag sieht eine stufenweise Anpassung vor, die jedoch geringer ausfällt als diejenige, die mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) ausgehandelt worden war.

Rückwirkend zum 1. Januar 2022 ist eine Tariferhöhung um monatlich 50 Euro für alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen vereinbart worden. Der Tarifvertrag sieht für 2022 noch drei weitere monatliche Erhöhungen um jeweils 50 Euro zum 1. April, 1. Juli und 1. Oktober vor, insgesamt also 200 Euro brutto mehr in diesem Jahr. PKA erhalten zum 1. Oktober 2022 90 Euro mehr und damit insgesamt ein Plus von 240 Euro im Jahr 2022. Zum 1. Januar 2023 steigen die Gehälter noch einmal um 2 Prozent.

Die Anpassung fällt niedriger aus, als mit dem ADA ausgehandelt. Im Januar wurde für den Tarifbereich mitgeteilt, dass rückwirkend zu Januar bereits eine Erhöhung der monatlichen Gehälter um 225 Euro für PKA sowie um 200 Euro für PTA, PI und Approbierte ausgehandelt worden sei. Zum 1. Januar 2023 wurde eine weitere Gehaltserhöhung um 3 Prozent vereinbart. „Zum Vergleich mit dem ADA-TV möchten wir uns nicht äußern“, sagte eine Adexa-Sprecherin.

Für die Angestellten mit Tarifbindung in Nordrhein wurde laut Adexa ebenfalls festgelegt, dass die Notdienstvergütungen sowie der Zuschlag für die Filialleitungstätigkeit angehoben werden. Zudem steigen die Ausbildungsvergütungen zum 1. Juli 2022 um 100 Euro. Die tarifliche Vergütung für Pharmazeuten im Praktikum beträgt dann 1.029 Euro im Monat. Der PTA-Nachwuchs erhält ab 1. Juli 2022 im sechsmonatigen Praktikum 808 Euro pro Monat. Für PKA-Azubis gibt es dann im ersten Ausbildungsjahr 808 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 860 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 913 Euro.

Komplizierte Verhandlungen

Der neue Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2023. „Nach komplizierten Tarifverhandlungen ist auch das Ergebnis komplizierter, als wir uns das gewünscht haben“, sagte Adexa-Vorstand und die Leiterin der Adexa-Tarifkommission, Tanja Kratt. „Aber nach dem Wechsel an der TGL-Spitze und zusätzlichem medialem Störfeuer aus Richtung des Apothekerverbands Nordrhein freue ich mich, dass wir diesen rückwirkenden Abschluss für unsere Mitglieder erreichen konnten und sie sich nicht länger von der Entwicklung im restlichen Bundesgebiet abgekoppelt fühlen müssen. Mit den verhandelten Gehältern sollen die Mitarbeitenden eine angemessene Wertschätzung ihrer Leistungen erfahren, bestehende Arbeitsverhältnisse in der Folge erhalten und künftige Arbeitsverhältnisse durch Steigerung der Attraktivität gefördert werden.“

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