Gebührenanstieg: PTA-Schule fürchtet Schließung Carolin Bauer, 22.03.2018 07:36 Uhr
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420 Euro pro Monat: Im Walter-Bremer-Institut fürchtet man angesichts der Schulgelderhöhung die Schließung der PTA-Ausbildungsstätte. Foto: Walter-Bremer-Institut
PTA-Schüler im nordrhein-westfälischen Solingen müssen künftig deutlich mehr für die Ausbildung bezahlen. Ab August werden die Lehrgangskosten im Walter-Bremer-Institut um 80 auf 420 Euro monatlich angehoben. „Es blieb nur die Wahl sofortige Schließung oder Erhöhung des Schulgeldes“, sagt Institutsleiterin Reingard Dahlhof.
Träger der Schule ist die Stadt. Der Rat hat die Erhöhung des Schulgeldes mit dem unausgeglichenen Haushalt begründet. „Unsere Einnahmeseite würde ein Defizit von circa 62.000 Euro aufweisen“, so Dahlhof. Der Schule fehle der Landeszuschuss, der 2013 von der Rot-Grünen Landesregierung eingestellt wurde. Die neuen Gebühren seien höher als bei privaten Schulen, kritisiert die Apothekerin.
Das höhere Schulgeld soll ab August gelten. Die Schulleiterin fürchtet einen Rückgang der Bewerber: „Ob und wie lange aufgrund zu erwartender fehlender Teilnahmezahlen die PTA-Ausbildung in Solingen noch angeboten werden kann, bleibt fraglich“, sagt Dahlhof. Wer könne dieses Schulgeld zahlen?
Dem derzeit laufenden Lehrgang werde noch die Gelegenheit gegeben, die Ausbildung zu beenden. Aktuell werden in dem Institut rund 100 Schüler zu PTA ausgebildet. Insgesamt gibt es zwei Klassen in der Unterstufe und zwei Klassen in der Oberstufe. „Die jetzigen Lehrgangsteilnehmer betrifft die Erhöhung nicht; es wird sich wohl stark auf die Neuaufnahmen auswirken.“
Laut Beschlussvorlage der Stadt ist eine Erhöhung unumgänglich: „Sollte das Land wieder seiner Verpflichtung nach einer finanziellen Förderung der pharmazeutisch-technischen Lehranstalten nachkommen und hiermit ein deutlicher Überschuss erzielt werden, könnte in diesem Falle auch eine Absenkung der Entgelte vorgenommen werden“, heißt es. Beim Institut wurde in der Vergangenheit bereits an verschiedenen Stellen gespart. Die Schule ist beispielsweise umgezogen. Der Zuschussbedarf lag 2009 etwa noch bei rund 557.000 Euro. Im vergangenen Jahr waren es rund 62.000 Euro. Aktuell gibt es der Stadt zufolge kein weiteres Sparpotenzial.
Für den nächsten Lehrgang ab August sind noch Plätze frei. Die Schule verspricht auf der Internetseite, dass Absolventen nach der Ausbildung „garantiert einen Arbeitsplatz“ haben.
Am Walter-Bremer-Institut werden PTA seit 1969 staatlich anerkannt ausgebildet. Insgesamt gibt es 120 Plätze für den Einzugsbereich Großraum Düsseldorf und Bergisches Land. An der Schule können sich auch Approbierte zum Fachapotheker für theoretische und praktische Ausbildung weiterbilden.