Vorsorge

Fünf Tipps zur Kinderreiseapotheke Nadine Tröbitscher, 27.06.2017 15:20 Uhr

Berlin - 

Husten, Fieber oder Magen-Darm-Beschwerden kommen immer zum falschen Zeitpunkt. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Erkrankungen in den Ferien auftreten. Damit für die Kleinen und die Großen der Urlaub zur schönsten Zeit des Jahres wird, sollte die Reiseapotheke beim Kofferpacken berücksichtigt werden. Fünf Tipps, welche Dinge auf Reisen mit Kindern nicht fehlen sollten.

Tipp 1: Alles für die Erstbehandlung. Die Reiseapotheke sollte die wichtigsten Produkte für die Erstversorgung enthalten, denn nicht immer ist sofort ein Arzt zu erreichen oder eine Versorgung durch einen Mediziner notwendig. Halten die Beschwerden jedoch mehrere Tage an oder tritt hohes Fieber auf, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Nicht fehlen sollten:

Schmerz- und fiebersenkende Präparate: Je nach Alter und Reiseziel sollten Fertigarzneimittel mit Paracetamol oder Ibuprofen nicht fehlen. Wer in südliche Länder reist, sollte die Zäpfchen besser zu Hause lassen und auf einen Saft zurückgreifen.

Magen-Darm-Mittel: Gegen Blähungen & Co. sollte man einen Entschäumer im Gepäck haben, geeignet sind für Säuglinge und Kleinkinder Präparate mit Simeticon (Lefax Pumpliquid, Sab Simplex). Kommt es zu Durchfällen, darf eine Elektrolytlösung nicht fehlen, sie kann ein Dehydrieren verhindern. Je nach Alter können Produkte mit Hefe (Preneterol Junior), Apfel-Pektinen (Diarrhoesan) oder ein Nifuroxazid-Saft (Pentofuryl) Durchfälle mindern. Letzterer kann schon bei Neugeborenen eingesetzt werden. Bei Übelkeit und Erbrechen ist Dimenhydrinat als Saft oder Zäpfchen geeignet. Ortswechsel und ungewohnte Lebensmittel können bei den Kleinen auch eine Verstopfung verursachen. In diesem Fall können Klistiere oder Glycerolzäpfchen Abhilfe schaffen.

Erkältung: Verstopfte Nasen und beginnende Ohrenschmerzen können mit abschwellenden Produkten behandelt werden. Hier eignen sich sowohl chemische Wirkstoffe, als auch Salzlösungen. „Klassische“ Nasentropfen können auch beim Druckausgleich im Flugzeug helfen, dazu sollte das Produkt vor dem Start angewendet werden. Wer in diesem Fall auf Arzneimittel verzichten will, kann auch spezielle Ohrenstöpsel zum Fliegen verwenden.

Hauterkrankungen: Für Babys sollte eine Zinkpaste mit Nystatin für den Fall einer Windeldermatitis nicht fehlen. Wunddesinfektion, Wundheilcreme und topische Antiallergika sollten Eltern ebenfalls mit im Gepäck haben, ebenso Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 50 und ein Insektenschutz – je nach Reiseziel.

Augenentzündungen: Wind oder Zugluft können die Augen röten, Erste Hilfe können in diesem Fall Euphrasia-Augentropfen oder Salicylsäure (Sophtal-Comod) leisten.

Dauer- und Notfallmedikation: Vitamin-D-Präparate oder andere Medikamente, die zur Behandlung einer chronischen Erkrankung vorliegen, sollten nicht vergessen werden. Eltern sollten einen Bedarf von einem Drittel über die Reisezeit hinaus im Gepäck haben. Außerdem dürfen bei Betroffenen Antiallergika für den Notfall nicht fehlen.

Neben Medikamenten können Verbände, Pflaster, sterile Einmalspritzen und ein Thermometer Platz im Reisegepäck finden.

Tipp 2: Die richtige Verpackung. Die Medikamente sind gut geschützt zu verpacken. Auch wenn die Kosmetiktasche besser aussieht oder der Zipper praktisch ist, sind Brot- oder Tupperdose besser geeignet, um die Arzneimittel zu schützen. Nicht immer kann auf Glasflaschen verzichtet werden, die bruchempfindlich sind. Außerdem schützen gut verschlossene Dosen auch das andere Reisegut, wenn die Medikamente beispielsweise auslaufen.

Tipp 3: Platz sparen. Umverpackungen können unhandlich und groß sein. Wer Platz sparen möchte, kann die Arzneimittel aus den Kartons nehmen und dann einpacken. Die Produktinformation sollte jedoch nicht zu Hause bleiben, sondern an das entsprechende Produkt fixiert werden. Dazu kann ein Gummiband benutzt werden. So weiß man im Eifer des Gefechtes, welches Produkt wie dosiert werden muss und wofür es eigentlich eingesetzt werden kann.

Tipp 4: Richtige Lagerung. Auch auf Reisen müssen die Vorschriften zur Lagerung für die einzelnen Medikamente eingehalten werden. Eine Lagerung über 25 Grad ist unbedingt zu vermeiden, da sonst die Wirksamkeit der Produkte beeinträchtigt werden kann oder Zäpfchen schmelzen können. Die Präparate sollten nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Notfall- und Dauermedikationen sollten im Handgepäck mitgeführt werden. Eltern sollten ebenso darauf achten, dass die Reiseapotheke für Kinder unzugänglich aufbewahrt wird.

Tipp 5: Dokumente. Wer mit der Familie die Reise in ferne Länder antritt, sollte den Impfpass nicht vergessen. Versichertenkarte oder ein Dokument über die Auslandskrankenversicherung müssen mit in den Koffer und sollten griffbereit sein. Muss ein Arzneimittel zur Dauermedikation eingenommen werden, das im Handgepäck mitgeführt werden muss, sollte ein entsprechendes Schreiben mitgeführt werden. Der Arzt bestätigt, dass der Patient chronisch krank ist und mit den aufgeführten verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt wird, die zur Sicherstellung der Therapie mitgeführt werden müssen.