Kinder und Arzneimittel sind mitunter ein kompliziertes Duo. Säfte treffen nicht immer den individuellen Geschmack, Zäpfchen können manchmal auch nur mit Mühe eingeführt werden – oder werden gar wieder herausgedrückt. Auch Augentropfen und -salben können Eltern vor große Herausforderungen stellen. Einen Lichtblick gibt es jedoch, das Auge muss nicht unbedingt weit geöffnet sein.
Säuglinge und Kleinkinder leiden besonders häufig unter Bindehautentzündungen. Sind Bakterien im Spiel, ist eine Therapie mit antibiotischen Augentropfen unausweichlich. Nur machen die Kleinen nicht immer mit, drehen den Kopf hin und her oder schließen die Augen. Wir haben fünf Tipps zusammengestellt, die die Anwendung erleichtern können.
Tipp 1: Der Kuschelbär
Kleine Kinder verstehen oft nicht, warum sie einen Tropfen ins Auge bekommen sollen. Mitunter haben sie Angst vor der Anwendung oder zuvor schlechte Erfahrungen gemacht. Eltern können beispielsweise das Lieblingskuscheltier zu Hilfe nehmen. Denn leidet der Teddy auch an einer Augenentzündung kann dem Kind die Notwendigkeit und die Anwendung am Kuscheltier erklärt und demonstriert werden. Hat der Teddy die Anwendung gut überstanden, hat auch der Nachwuchs den Mut.
Tipp 2: Der innere Lidwinkel
Die Augen müssen nicht zwangsläufig weit geöffnet sein, um Augentropfen zu applizieren. Das Arzneimittel kann auch kanthal bei geschlossenem Auge geträufelt werden. Dazu wird das Kind waagerecht auf den Rücken gelegt und zuerst das innere Augenlid von Schmutz oder Sekret vorsichtig mit Kochsalzlösung befreit. Anschließend wird ein Tropfen in den Augenwinkel gegeben. Öffnet das Kind die Augen, findet die Flüssigkeit ihren Weg ins Auge. Lassen sich Kinder auch diese Anwendung nicht gefallen, kann auch im Schlaf appliziert werden.
Tipp 3: Arme über den Kopf
Wird der Kopf nicht stillgehalten und von links nach rechts gedreht, kann dieser zwischen den Armen des Kindes fixiert werden. Dazu werden die Arme über den Kopf gelegt und die Händchen zusammengehalten. Auch ein Mobile über dem Kopf des Kindes nach die Anwendung erleichtern.
Tipp 4: Kissen als Hilfsmittel
Grundsätzlich sollten bei Babys und Kleinkindern Augentropfen in Rückenlage verabreicht werden. Ein Kissen im Nacken kann für eine leichte Überstreckung sorgen und so die Anwendung erleichtern. Wird der Bindehaut zurück oder das untere Lid vorsichtig zu einer Tasche nach vorn gezogen, kann der Tropfen eingebracht werden. Anschließend wird das Lid wieder in Ausgangsposition zurückgebracht und ein leichter Druck auf die Augeninnenseite ausgeübt. So kann ein schnelles Abfließen des Arzneimittels über den Tränen-Nasen-Kanal verhindert werden. Hilfreich kann es sein, wenn das Kind nach der Applikation nach hinten guckt und das Auge schließt.
Tipp 5: Der allgemeine Ablauf
Eltern sollten sich zuerst die Hände waschen und die Augentropfen in der Hand oder der Hosentasche auf Körpertemperatur bringen. Beim Einträufeln ist darauf zu achten, dass die Spitze der Augentropfenflasche nicht mit dem Auge in Berührung kommt, um eine Kontamination zu vermeiden. Werden verschiedene Augentropfen angewendet, sollte zwischen den einzelnen Präparaten ein Tropfabstand von mindestens 15 Minuten eingehalten werden. Augentropfen sind nur begrenzt haltbar. Eltern sollten sich an die Aufbrauchfristen halten, da sonst Entzündungen durch verunreinigte Flüssigkeiten die Folge sein können.
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