Neujahrsvorsätze

Fünf Tipps zum Rauchstopp APOTHEKE ADHOC, 28.12.2017 14:00 Uhr

Berlin - 

Rauchen ist mehr als eine schlechte Angewohnheit oder nur ein Laster, sondern für den Großteil eine Sucht. Auch in diesem Jahr haben viele den Entschluss gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören. Damit der gute Vorsatz auch umgesetzt wird und 2018 rauchfrei wird, folgen fünf Tipps.

Tipp eins: Raucherentwöhnung beginnt im Kopf
Wer den Entschluss gefasst und alle Zweifel abgelegt hat, der kann es auch schaffen. Etwa sieben Versuche unternehmen Raucher im Durchschnitt, um der Sucht und dem Glimmstängel endgültig abzuschwören. Der feste Wille ist die Basis für ein rauchfreies Leben und sollte eine persönliche Entscheidung sein. Erfolg erzielt beispielsweise die Schlusspunkt-Methode. Hier legen Raucher den Tag X fest, an dem der Rauchstopp beginnt. Das wohl beliebteste Datum ist Neujahr. Ab dem 1. Januar wird dann nicht mehr geraucht. Wenn das Ende auch abrupt ist, fällt es vielen Rauchern leichter ganz zu verzichten, als sich nur langsam zu entwöhnen und die tägliche Zigarettenanzahl zu reduzieren. Klopfen Sie sich für jeden Tag ohne Zigarette selbst auf die Schulter.

Tipp zwei: Unterstützung holen
Der Weg in ein rauchfreies Leben ist nicht immer leicht und die Versuchung lauert überall. Freunde und Familie können eine große Hilfe sein, den Vorsatz auch dauerhaft umzusetzen. Denn die Kunst ist nicht das Aufhören, sondern das Nicht-wieder-Anfangen. Hilfe gibt es aber auch aus der Apotheke durch Coaching-Programme oder vom Arzt durch Hypnose oder Akupunktur. Nicht zu unterschätzen sind die Entzugserscheinungen, mit denen zu kämpfen ist. Wer raucht, aktiviert in kürzester Zeit sein Belohnungszentrum und fühlt sich kurzzeitig wach und entspannt. Was folgt, ist die körperliche Abhängigkeit. Fehlt die regelmäßige Dosis Nikotin, können körperliche Entzugssymptome wie Unruhe oder Reizbarkeit auftreten. Ein Teufelskreis, dem es zu entkommen gilt. Denn schon mit der nächsten Zigarette verschwinden die Symptome. Beim Rauchen aktiviert Nikotin das Belohnungszentrum im Gehirn innerhalb weniger Sekunden. Um einem Rückfall vorzubeugen, sollten alle Zigarettenvorräte entsorgt werden.

Tipp drei: Gewohnheiten kennen
Rauchen kann ein Ritual sein, so gehört für einige Raucher die Zigarette zum Morgenkaffee wie die Butter auf das Brot. Wer Nichtraucher werden will, sollte seine Gewohnheiten kennen und sich neue Rituale schaffen, oder bestimmte Schlüsselreize vermeiden. Ist das akute Verlangen groß, können die drei „A-Tipps“ helfen: Aufschieben – etwa zehnmal tief durchatmen. Ausweichen – zum Beispiel den Raucherbereich im Bahnhof meiden. Ablenken – beispielsweise jemanden anrufen. Die Zigarette kann jedoch auch ersetzt werden, zum Beispiel durch einen Lolly, so sind die Hände und Lippen beschäftigt.

Tipp vier: Nikotinersatztherapie
Nikotin-haltige Pflaster oder Kaugummis können die Raucherentwöhnung erleichtern und die Entzugserscheinungen mildern. Für eine individuelle Therapie bietet die Apotheke nikotinhaltige Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten, Spray oder Inhaler. Doch nicht jedes Produkt ist für jeden Raucher geeignet. Welche Ersatztherapie passt, kann anhand der Rauchgewohnheiten ermittelt werden. Kaugummis eignen sich vor allem für Gelegenheitsraucher, Nikotinpflaster eher für Raucher, die regelmäßig über den ganzen Tag geraucht haben.

Wer sich für den Gebrauch von Pflastern entscheidet, muss mit dem Rauchen von Zigaretten gänzlich aufhören. Es kann jedoch eines der weiteren Nikotinpräparate kombiniert werden. Die Pflaster sind in verschiedenen Stärken erhältlich. Die Startdosis hängt vom täglichen Zigarettenkonsum ab: Wer mehr als 20 Glimmstängel geraucht hat, beginnt mit den hochdosierten Pflastern. Bis einschließlich 20 Zigaretten pro Tag kommt als Einstieg die mittlere Dosierung zum Einsatz. Über einen Zeitraum von etwa vier bis acht Wochen kann das Pflaster angewendet werden, danach wird schrittweise runterdosiert. Nach zwölf Wochen sollte mit dem Pflaster Schluss sein. Raucher können dann über weitere drei Monate auf Kaugummis & Co. umsteigen. Nach einem halben Jahr sollte die Raucherentwöhnung dann abgeschlossen sein.

Die Pflaster werden auf die trockene, unbehaarte, unverletzte und nicht eingecremte Haut aufgeklebt. Geeignet sind die Körperstellen Oberarm, Hüfte und Oberkörper/Rücken. Die transdermalen Systeme sollten nach Gebrauch sorgfältig entsorgt werden, dazu sollten sie in der Mitte mit der Klebeschicht nach innen zusammengefaltet werden, so dass die beiden Hälften miteinander verkleben.

Eine Ersatztherapie soll die Entzugserscheinungen lindern, die durch das plötzliche Absetzen des gewohnten Konsums von Tabakerzeugnissen auftreten können. Dazu zählen Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit, Heißhunger oder Konzentrationsprobleme. Dazu wird dem Körper Nikotin in Form von Pflastern & Co. zugeführt. Nikotin ist ein Nikotinrezeptoragonist im peripheren und zentralen Nervensystem mit ausgeprägten zentralnervösen und kardiovaskulären Wirkungen. Nikotinhaltige Präparate können somit als Nebenwirkungen die typischen Nikotinwirkungen verursachen. Dazu zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, Herzrasen sowie vorübergehende leichte Blutdrucksteigerung.

Tipp fünf: Die Vorbereitung zählt
Eine gute Vorbereitung kann den Ausstieg aus der Sucht erleichtern. Wer sich für einen Rauchstopp entscheiden hat, sollte sich nicht nur mental vorbereiten, sondern auch alle notwendigen Hilfsmittel vorrätig haben. Pflaster & Co. sollten demnach nicht erst am 2. Januar gekauft werden, sondern schon zu Hause sein. Nicht fehlen, sollte auch das „Nichtrauchersparschwein“, das ein zusätzlicher Anreiz sein kann. Wer jeden Tag das sonst für Zigaretten ausgegebene Geld spart, kann sich selbst belohnen und einmal mehr etwas gönnen.