Auch in diesem Jahr wird Ostern bunt und der Eierschale ein Anstrich verliehen. Nicht jeder greift zu Lebensmittelfarben aus dem Supermarkt oder der Drogerie, sondern setzt auf natürliche Pflanzenfarbstoffe. Welche Farbe in welcher Pflanze steckt und mit welchen Tricks diese beeinflusst werden können, verraten die folgenden fünf Tipps.
Tipp eins: Die richtige Droge
Rote Farbtöne können durch Rote Beete, Rotkohlblätter oder schwarze Johannisbeeren erreicht werden. Aber auch Apfelbaum- und Birkenrinde können Eierschalen rot färben. Wer blaue Eier in das Osternest legen will, verwendet Holundersaft oder Heidelbeeren. Petersilie, Matetee, Johanniskraut, Efeublätter und Spinat färben die Schale grün. Orange kann mit Karotten oder Ringelblumen erreicht werden. Wer es gerne gelb mag, kann auf Birken-, Brennessel- oder, Holunderblätter, Safran, Kurkuma oder Kamillenblüten zurückgreifen. Braun werden Eierschalen durch Kaffee, Tee, Zwiebelschalen oder Eichenrinde.
Tipp zwei: Der richtige Sud
Die verwendeten Ausgangsmengen der einzelnen Pflanzen variieren. Als grobe Orientierung können von Blättern und Blüten etwa 300 g, von Früchten oder Tee etwa 100 g, Rinden etwa 100 g, Säften etwa 200 ml, Kaffee etwa 50 g und Gewürzen etwa 40 g Ausgangsmaterial für die Sudherstellung verwendet werden. Bei Kaffee ist keine Einweichzeit einzuhalten.
Für den Sud werden die einzelnen Zutaten in ein bis zwei Liter Wasser aufgekocht und anschließend für weitere 30 Minuten bei mittlerer Hitze am Köcheln gehalten – wird Holundersaft verwendet, entfällt das Aufkochen. Der Sud wird durch ein Sieb gegossen, die Flüssigkeit aufgefangen und abgekühlt. Der Ansatz wird auf 750 Milliliter mit kaltem Wasser und etwa 2 Esslöffeln Essigessenz aufgefüllt.
Tipp drei: Weiße oder braune Eier?
Vor dem Einfärben sollten die Eier in jedem Fall für etwa 10 Minuten hart gekocht werden. Die Haltbarkeit variiert zwischen abgeschreckten Eiern und denen, die nicht unter kaltes Wasser gehalten wurden. Denn wird der Garprozess durch den Temperaturunterschied unterbrochen, bildet sich eine Luftschicht zwischen der Schale und dem Ei – ein Nährboden für Keime, der die Haltbarkeit verkürzt. Maximal zwei Wochen können sie bei intakter Schale und im Kühlschrank aufbewahrt und verzehrt werden.
Weiße Eier sollen die Farbe besser aufnehmen als braune. Wer die Eier bereits vor dem Färben mit Essig abreibt, kann ein besseres Farbergebnis erzielen. Die gekochten Eier werden noch lauwarm in die Farbe gelegt, wenn die Tönung intensiver werden soll. Die Eier verbleiben für etwa 20 bis 30 Minuten in der Farbe, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Dann werden sie aus der Flüssigkeit entnommen und zum Trocknen abgelegt. Wer den Eiern einen Glanz verleihen will, kann sie mit einem Tropfen Pflanzenöl einreiben.
Tipp vier: Zusätze für intensivere Farbe
Alaun und Kaliumcarbonat sowie Eisennägel sollen für eine intensivere Farbe sorgen. Dieselbe Wirkung wird auch der aus der Weihnachtsbäckerei bekannten Pottasche zugeschrieben. Essig hingegen kann die Farbe aufhellen.
Tipp fünf: Darauf müssen Allergiker bei gekauften Farben achten
Eierfarben aus dem Supermarkt können Azofarbstoffe enthalten, die besonders für Allergiker problematisch sein können. Die Betroffenen können unter anderem an Juckreiz oder Hautrötungen leiden. Als möglicherweise bedenklich können folgende Farbstoffe eingestuft werden: E 122 für rote Eier, E 151: Brilliantschwarz für blaue Schalen, E 102: Tartrazin färbt Eier gelb sowie E 104: Chinolingelb. Als unbedenklich gelten die Farbstoffe E 140: Chlorophyllin, das die Eier grün einfärbt und E 160b: Bixin für die orangene Farbe.
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