Fünf Tipps zu Fortbildungspunkten Carolin Bauer, 16.02.2016 12:35 Uhr
Fortbildungen sind für PTA kein Zwang. Wer aber seine fachlichen Kenntnisse ausbauen oder einmal über den eigenen Tellerrand schauen will, kann aus einem vielfältigen Angebot an Kursen wählen. Im Anschluss winken Punkte. Viele Apothekenleiter rechnen die Kurse sogar als Arbeitszeit an. Wer weniger Glück hat, muss seine Freizeit opfern.
Tipp eins: Anmeldedetails checken. Da die Veranstaltungen von Kammern und anderen Veranstaltern wie Pharmaherstellern durchgeführt werden, variieren die Formalien. Ist ein spannendes Thema gefunden, sollten PTA gleich den Anmeldeschluss prüfen und zeitnah anfragen. Es gibt Kurse, die kostenfrei sind. Bei anderen wird eine Gebühr fällig, die zwischen zehn und mehreren hundert Euro liegen kann. Mitglieder von Instituten wie dem Wissenschaftlichen Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) erhalten manche Kurse kostenlos. Auch die Verpflegung ist nicht einheitlich geregelt. Nur manche Anbieter bieten Pausensnacks und Getränke an.
Tipp zwei: Webinar zu Hause. Immer mehr Veranstaltungen werden nicht vor Ort, sondern über das Internet angeboten. Der Service ist gerade für PTA interessant, die auf dem Land wohnen und nicht die Zeit finden, in die nächste Stadt zu fahren. Anders als reine E-Learnings sind Webinare interaktiv und sollen eine Kommunikation zwischen Vortragendem und Teilnehmern ermöglichen. Dies erfolgt meist über eine Chatfunktion, es kann aber auch zum Telefonhörer gegriffen werden.
Tipp drei: Richtig zählen. Anders als für Ärzte, sind Fortbildungen für PTA oder Apotheker keine Pflicht. Einen Punkt gibt es in der Regel für die Zeitdauer von 45 Minuten. Die Maßeinheit soll zeigen, in welchem Umfang der Kurs zur Sicherung und Erweiterung der notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten beiträgt. Für einen Besuch von Vorträgen, die Teilnahme an Kongressen oder Seminaren gibt es maximal acht Punkte am Tag. Für innerbetriebliche Fortbildungen winken maximal zehn Punkte pro Jahr. Der Nachweis erfolgt über die Teilnahmebescheinigungen, die teilweise vom Kursleiter unterschrieben sein müssen. Bei Webinaren kann das Zertifikat nach bestandenem Test ausgedruckt werden. PTA erhalten den Nachweis, wenn sie innerhalb von drei Jahren mindestens 100 Punkte gesammelt haben.
Tipp vier: Vielfalt. Diabetes-Workshop, Anti-Stress-Seminar oder neue Arzneistoffe. Einen guten Überblick über aktuelle Fortbildungen für PTA liefern die Apothekerkammern. Auch der Bundesverband der Pharmazeutisch-technischen AssistentInnen (BVpta) bietet regionale Veranstaltungen in rund zehn Städten an. Seriöse Fortbildungen erkennt man beispielsweise an der Akkreditierung durch eine Landes- oder die Bundesapothekerkammer (BAK). Dann wird der Kurs auch mit Punkten bewertet. Wie viele vergeben werden, entscheidet die Kammer. Ist der Veranstalter ein Hersteller, der zu viel Eigenwerbung in das Seminar gepackt hat, kann es Punktekürzungen geben.
Tipp fünf: Staatliche Förderung. Das Bundesforschungsministerium bietet eine Bildungsprämie an. Auch PTA können sich um die finanzielle Unterstützung bemühen. Voraussetzung für den Erhalt des Gutscheins ist die Teilnahme an einem Beratungsgespräch in einer von rund 600 Prämienberatungsstellen. Gefördert werden frei zugängliche Kurse, aber kein Einzelunterricht.
Außerdem muss es sich um eine individuelle berufliche Weiterbildung handeln. Hobby- oder freizeitorientierte Fortbildungen etwa sind ausgeschlossen. Die Veranstaltungsgebühr darf zudem nicht mehr als 1000 Euro betragen. Die Prämie können über 25-Jährige erhalten, die durchschnittlich mindestens 15 Stunden pro Woche erwerbstätig sind oder sich in Eltern- oder Pflegezeit befinden. Das zu versteuernde Jahreseinkommen darf 20.000 Euro nicht überschreiten.