Fünf Tipps für die Beratung zu Reiseimpfungen Dr. Kerstin Neumann, 22.12.2015 12:44 Uhr
Nicht nur Schnee und Eis sind in den Weihnachtsferien im Trend: Wer sich in der dunklen Jahreszeit nach Sonne sehnt, verreist über die Feiertage gerne in ferne Länder. Thailand, Ägypten und Karibik stehen auch im Dezember hoch im Kurs der Urlauber. Dabei sollte nicht vergessen werden, sich vorab über Infektionsgefahren in den Urlaubsländern zu informieren. Auch weitere Tipps zur Reisevorbereitung sind bei Apothekenkunden gern gesehen.
Tipp eins: Länderlisten prüfen. Für welches Land sind welche Impfungen Pflicht? Die Vorgaben sind für viele Länder sehr unterschiedlich. Da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) bietet auf seiner Internetseite umfassende Informationen für alle Länder an. Dort kann schnell eingesehen werden, welche Impfungen erforderlich sind oder empfohlen werden. Auch das das Auswärtige Amt hilft bei der Vorbereitung der großen Reise mit Informationen zu gesundheitlichen Risiken.
Tipp zwei: Krankenkasse ansprechen. Nicht alle Reiseimpfungen werden von jeder Krankenkasse übernommen. Viele Kassen wie die Techniker Krankenkasse, die AOK und einige Betriebskrankenkassen bieten aber ein umfangreiches Angebot und übernehmen die Kosten für die Spritzen. Kunden sollten sich in jedem Fall vorab informieren, ob die Impfungen von der Krankenkasse bezahlt werden. In der Regel müssen Urlauber die Kosten zunächst selbst tragen, die Kassen erstatten anschließend den Betrag.
Tipp drei: Malariaprophylaxe. Vor Reiseantritt sollte man sich unbedingt aktuell über Malaria-Risikogebiete informieren. Gegen Malaria kann derzeit zwar noch nicht geimpft werden, für einige Länder in Asien, Afrika und Südamerika ist es aber empfehlenswert, sich mit dem Arzt über eine Prophylaxe mit Medikamenten zu beraten und gegebenenfalls eine Prophylaxe mit Medikamenten durchzuführen. Noch wichtiger als Arzneimittel ist in Malariagebieten aber der Mückenschutz! Abends sollte immer lange Kleidung getragen werden, die man zusätzlich mit Mückenschutz einsprüht. Übrigens: In Kürze könnte es auch für Malaria eine Impfung geben: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat mit Mosquirix den ersten Impfstoff zur Zulassung empfohlen.
Tipp vier: Infektionen aktiv vermeiden. Andere Länder, andere Sitten. Und auch andere Hygiene-Standards. Gerade in den Tropen sollte man als Urlauber nicht vergessen, auf eine gute Hygiene in puncto Trinkwasser und Lebensmittel zu achten. Wasser wird am Besten ausschließlich aus versiegelten Flaschen getrunken. Fleisch sollte niemals roh, Gemüse und Obst nach Möglichkeit geschält oder gekocht gegessen werden.
Tipp fünf: Beratungstermin. PTA können besonders unsicheren Kunden empfehlen, beim Tropeninstitut eine individuelle Beratung zu vereinbaren. Der Termin sollte rechtzeitig vereinbart werden. Die Ärzte fragen Vorerkrankungen ab, erstellen einen Impfzeitplan und informieren zu personenspezifischen Gesundheitsrisiken im jeweiligen Land. Wer eine Pauschalreise nach Thailand plant, muss nicht zwingend über eine Impfung gegen japanische Enzephalitis oder Tollwut nachdenken; bei einem Abenteuerurlaub mit längeren Aufenthalten im Regenwald wären diese Impfungen eher angebracht. Wer sich nach einer Reise unwohl fühlt, kann sich im Tropeninstitut sicherheitshalber durchchecken lassen.
Auch die beste Vorsorge kann nicht immer verhindern, dass auf Reisen doch etwas passiert. Oft fühlt man sich als Urlauber dann überfordert: Ist ein guter Arzt in der Nähe zu finden? Gibt es eine Klinik, die den europäischen Standards entspricht? Auch darüber lohnt es sich im Vorfeld zu informieren. Wichtig ist außerdem zu wissen, dass die Krankenkassen nur Krankheitskosten erstatten, die in der EU oder in einem Partnerland mit Sozialversicherungsabkommen entstehen. Wer zum Beispiel in die USA oder nach Asien reist, für den bietet sich eine Auslandsreisekrankenversicherung an.