Stillen, Impfen, wunder Po: Im Internet finden Mamas in zahlreichen Foren Informationen zu verschiedensten Themen. Auch Apothekenmitarbeiter können zu Experten für Mutter-Kind-Themen werden. Manche PTA empfinden Mütter als schwierigste Kundengruppe. Mit diesen Tipps kann ihnen Unsicherheit genommen werden. Gleichzeitig wird die Apotheke bei Fragen zum Thema die Anlaufstelle Nummer 1.
Tipp 1: Früher Kontakt. Apotheken können sich mit einer Spezialisierung auf Mutter-Kind-Themen bereits bei Frauen mit Kinderwunsch als Ansprechpartner etablieren. Mit einer Kinderspielecke sowie einem ansprechend und freundlich gestalteten Freiwahlregal mit Baby- und Mutterbedarf bleibt die Offizin bei der werdenden Mama im Hinterkopf. Auch der Hinweis auf Informationsveranstaltungen etwa zum Folsäurebedarf vor der Befruchtung schärft die Ausrichtung. Je früher die Frau und spätere Mutter an die Apotheke gebunden wird, desto besser.
Tipp 2: Verständnis und Fachkenntnis. Apotheken können bei werdenden Mamas oder Müttern vor allem mit ihrer Fachkenntnis punkten. Denn PTA und Approbierte sind die Arzneimittelexperten. Wichtig ist, die teils komplexen Zusammenhänge verständlich zu erklären. Dabei hilft es, die Kundin nach ihren speziellen Bedürfnissen zu fragen: Dadurch kommt die Beratende dem Wissensstand der Mutter näher und zeigt Empathie. Fragen nach dem konkreten Problem sowie weiteren Umständen wie Alter, Häufigkeit des Problems, anderen Arzneimitteln und ähnliches helfen, eine stabile persönliche Beziehung aufzubauen und das richtige Produkt zu empfehlen.
Der Inhaber sollte zudem Wert darauflegen, dass sich die Mitarbeiter regelmäßig fortbilden und möglichst mehrere Angestellte auf diesen Bereich spezialisiert sind. Fällt einer aus oder ist im Urlaub, ist Ersatz vor Ort. Wichtig ist beispielsweise, dass die Mitarbeiter fit in Themen wie Kinderkrankheiten oder Baby-Hausapotheke sind. Wie oft kommen Eltern in den Notdienst, weil sie kein fiebersenkendes Mittel oder abschwellende Nasentropfen für Säuglinge haben.
Tipp 3: Spezialsortiment bereitstellen. Mütter bummeln gerne. Ist der Mama-Kind-Bereich attraktiv gestaltet, etwa mit schönen Farben und ansprechenden Produkten, verweilt die Kundin bestimmt länger in der Offizin. Wichtig ist, sie emotional abzuholen. Poster mit schönen Bildern und beispielsweise themenbezogenen Spezialmonaten helfen, die Apotheke langfristig als Mutter-Kind-Experten interessant zu machen. Liegt in der Mama-Ecke die aktuelle Ausgabe einer Eltern-Zeitschrift aus, wird ein Rezept-Newsletter für Schwangerschafts- und Beikost verschickt oder auf Gymnastikprogramme und Stillkurse verwiesen oder werden Milchpumpen und Babywaagen angeboten, schafft die Apotheke ein Alleinstellungsmerkmal.
Tipp 4: Extraleistungen anbieten. Abgrenzung ist wichtig. Denn Mütter suchen sich gezielt ihre Vertrauenspartner aus. Damit auch die Apotheke vor Ort dazu gehört, kann beispielsweise in einem separaten Raum ein Stillzimmer eingerichtet werden. Dort können sich Mama und Baby zurückziehen und zwar nicht nur, wenn die Mutter in der Apotheke ist. Der Inhaber kann auch anbieten, dass der Raum der Kundin zur Verfügung steht, wenn sie während des Shoppings einen Rückzugsort sucht. Auch der barrierefreie Zugang ist wichtig, damit die Mutter mit Kinderwagen in die Offizin kann. Pluspunkte bei Müttern bekommen Apotheken, wenn sie einen Lieferservice und eine Online-Bestellmöglichkeit anbieten.
Tipp 5: Netzwerk aufbauen. Zusatzleistungen sind bei der Beratung von Schwangeren ebenfalls wichtig. Denn nicht immer geht es um Arzneimittel, wenn Mütter mit Fragen rund ums Kind in der Apotheke stehen. Wichtig ist, Kontakte vermitteln zu können. Kinderärzte, Heilpraktiker, Hebammen, Stillgruppen, Messen, Flohmärkte, Kindergärten und Schulen. Die Apotheke vor Ort ist ohnehin meist gut vernetzt und kennt die Institutionen im Ort.
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