Für viele Diabetiker ist nicht die Insulinspritze am lästigsten, sondern die ständige Blutzuckerkontrolle. Wie viel Insulin muss gespritzt werden? Kann man das Stück Kuchen noch ohne Sorgen essen? Muss vor dem Sport noch Traubenzucker sein? Der regelmäßige Stich in den Finger muss auf diese Fragen Antworten geben. Um die Blutzuckermessung gut und möglichst angenehm zu machen, können dem Diabetiker ein paar kleine Tipps helfen.
Erster Tipp: Finger wärmen. Kalte Finger sind schlechter durchblutet. Das macht es auch schwerer, den Blutstropfen zu erwischen. Wenn man die Finger vor der Messung massiert oder bewegt, wird es leichter. Händewaschen hilft zusätzlich – mit warmem Wasser und Seife, dann hat man auch gleich die Hygienestandards eingehalten. Händetrocknen hat ebenfalls einen wärmenden Effekt. Außerdem sind trockene Hände wichtig, um den Blutstropfen nicht versehentlich mit Wasser zu verdünnen. Das verfälscht die Messung.
Zweiter Tipp: Finger wechseln. Der Stich in den Finger ist eine kleine Verletzung, die nicht nur schmerzt, sondern den Patienten zumindest kurzzeitig beeinträchtigen kann. Wer immer an der gleichen Stelle piekst, verursacht im ungünstigsten Fall größere Verletzungen, deren Heilung länger dauert. Am besten verwendet man Mittel-, Ring- und kleinen Finger. Daumen und Zeigefinger sind mehr in Aktion, daher behindert eine kleine Verletzung an diesen Fingern mehr.
Dritter Tipp: Schmerzen beim Stechen vermeiden. Unterschiedliche Stellen der Finger sind unterschiedlich schmerzempfindlich. In der Fingerkuppe sitzen besonders viele Nervenenden. Sie sind daher empfindlicher als die Fingerbeere. Am wenigsten schmerzhaft ist der Pieks in die seitliche Fingerbeere. Diabetiker sollten außerdem die Lanzette für jede Messung wechseln. Zum einen schützt der Wechsel vor Infektionen, zum anderen verursachen stumpfe Lanzetten zusätzliche Verletzungen.
Vierter Tipp: Daten sammeln. Diabetiker besitzen in der Regel ein Blutzuckertagebuch, in das sie die gemessenen Werte eintragen und so ihren Blutzuckerspiegel über längere Zeiten überprüfen können. Das ist nicht nur für den Patienten, sondern auch für Arzt und Apothekenpersonal wichtig, um zu große Schwankungen des Blutzuckers zu erkennen. Wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch oder zu niedrig ist, muss möglicherweise die Therapie verändert werden. Menschen, denen die dauerhafte Dokumentation zu mühsam ist, können die Speicherfunktion von modernen Messgeräten nutzen. Die Daten können vom Gerät auf den Computer übertragen werden.
Fünfter Tipp: Pflegen, pflegen, pflegen. Die durch das Messen geplagten Finger brauchen regelmäßige Pflege. Insbesondere bei langjährigen Typ 1-Diabetikern kann die Durchblutung der Hände mit der Zeit schlechter werden. Damit kommen auch weniger Nährstoffe in die Haut. Eine gute Handcreme sollte daher im Standard-Repertoire eines Diabetikers sein. Patienten können außerdem ermuntert werden, ein regelmäßiges Wohlfühlprogramm für die Finger und die Hände durchzuführen: Von Maniküre über Peeling bis zum Handbad ist alles erlaubt.
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