Brummen, Pfeifen, Summen: Die beim Tinnitus entstehenden Ohrgeräusche können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Die Folge können psychische Beschwerden wie Depressionen, Angstzustände oder Schlafstörungen sein. Ein Tinnitus kann ein- oder beidseitig auftreten und in seiner Intensität unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bestehen die Phantomgeräusche länger als drei Monate, spricht man von einem chronischen Tinnitus. Die Ursachen reichen von Stress über einen Hörsturz bis hin zu Gefäßverengungen oder Blockaden der Hals-Wirbelsäule. Oft sind die Geräusche mit einer Hörstörung verbunden. Medikamentös ist ein Tinnitus derzeit nicht heilbar, es gibt jedoch Tipps, die den Alltag erleichtern.
Tipp eins: Stille meiden und Ablenkung suchen
Vor allem nachts liegt der Fokus der Betroffenen auf den störenden Geräuschen: In der Stille erscheinen sie um ein Vielfaches lauter. Durch die Konzentration auf das Piepen und Surren wird der Leidensdruck auf Dauer extrem erhöht. Um das Einschlafen zu erleichtern, kann leise Musik helfen: Sie sollte etwas lauter als das eigentliche Tinnitus-Geräusch sein, um es zu überspielen. Auch das Aufstellen von plätschernden Zimmerbrunnen kann helfen, den Fokus umzulenken.
Tipp zwei: Gehörschutz tragen und Lärmquellen meiden
Bei lauten Aktivitäten oder einem Konzertbesuch sollten Betroffene unbedingt einen Gehörschutz tragen. Auch im Alltag kann es helfen, Ohrstöpsel griffbereit zu haben: So können in Akutsituationen Lärmgeräusche abgedämpft werden. Solche Störfaktoren können zum Beispiel der Straßenverkehr oder U-Bahn-Geräusche sein. Lärmquellen können die Symptomatik extrem verstärken und sogar Auslöser für einen Tinnitus sein. Daher sollte auch das Hören von lauter Musik vermieden werden.
Tipp drei: Tagebuch führen und Trigger finden
Tinnitus kann verschiedene Ursachen haben: Um die Auslöser zu identifizieren, ist es sinnvoll, ein Tagebuch zu führen. Auch spezielle Apps sind gut geeignet. Betroffene können Ernährung, Freizeitaktivitäten und den Konsum von Genussmitteln dokumentieren. Nikotin, Alkohol oder Koffein wirken anregend auf das Nervensystem: Häufig werden die Symptome durch deren Konsum verstärkt. Betroffene, die empfindlich reagieren, sollten daher Zigaretten, Kaffee und Alkohol meiden. Durch das Tagebuch kristallisieren sich häufig aber auch andere Trigger heraus. Eine gründliche Analyse kann diese Trigger ermitteln, damit sie in Zukunft gemieden werden können.
Tipp vier: Stress-Teufelskreis durchbrechen
Oft entsteht ein Tinnitus durch nervliche Überbelastung. Ist er einmal da, führt das Phantomgeräusch wiederum zu einem erhöhtem Stresslevel. Es entsteht ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Betroffene sollten ihre Terminplaner weniger füllen und größere Zeitfenster einplanen. Außerdem können Entspannungsübungen wie Yoga oder Progressive Muskelentspannung helfen, den Cortisol-Spiegel zu senken. Der Einsatz von Lavendelöl als Kissenspray oder Raumduft kann ebenfalls beruhigend und ausgleichend wirken.
Neben Entspannung kann auch körperliche Aktivität bei der Stressreduktion helfen. Die beim Sport entstehenden Endorphine heben die Laune und verbessern die Stimmung. Durch die erhöhte Durchblutung können die Beschwerden jedoch zunächst verschlimmert werden. Die körperliche Anstrengung führt allerdings häufig zu einem leichteren Einschlafen. Außerdem legen die Betroffenen ihren Fokus während dem Sport nicht mehr auf die Störgeräusche. Somit trägt er ebenfalls einen wesentlichen Teil zur Ablenkung bei.
Tipp fünf: Vitamine und Hausmittel
Um die aus der fehlgesteuerten Nervenaktivität resultierenden Phantomgeräusche zu lindern, können Mikronährstoffe und verschiedene Hausmittel helfen. Die Einnahme von Magnesium und B-Vitaminen kann zur Entspannung beitragen und die Stressresistenz erhöhen. Die Nervenfunktion wird unterstützt und der Stress-Teufelskreis kann leichter durchbrochen werden. Ist der Tinnitus durchblutungsbedingt, können auch pflanzliche Arzneimittel mit Ginko zur Verbesserung der Symptome beitragen. Als Hausmittel hat sich auch Ingwer bewährt, da dieser ebenfalls die Durchblutung fördern soll.
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