Von Rotklee bis Hormonersatztherapie

Fresh-Up: Wechseljahre

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Berlin -

Innerhalb der Wechseljahre kommt es zur hormonellen Umstellung im weiblichen Körper. Die Fruchtbarkeit nimmt ab, der Hormonstatus ändert sich. Bemerkbar macht sich das Klimakterium durch das Ausbleiben der Periode. Doch auch zahlreiche andere Symptome gehören zum Prozess. Jede Frau leidet individuell. Therapieansätze gibt es zuhauf. Ob nun frei verkäuflich oder auf Rezept – was Betroffenen wirklich hilft, muss oftmals ausprobiert werden.

Meist setzt das Klimakterium zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein. Die Wechseljahre sind als Prozess der hormonellen Umstellung zu verstehen und dauern deshalb unterschiedlich lange an. Diese Umstellung kann in drei Abschnitte unterteilt werden: Prämenopause, Menopause und Postmenopause. Die Frau geht von der reproduktiven in die postmenopausale Phase über. Am Ende erlischt die ovarielle Hormonproduktion.

Prämenopause – Zeitraum vor der letzten Blutung

In diesem Zeitraum leiden viele Frauen unter unregelmäßigen Blutungen. Erste leichte Wechseljahresbeschwerden können auftreten. Die Dauer dieser Phase ist sehr unterschiedlich und reicht von zwei bis sieben Jahren.

Menopause – Zeitpunkt der letzten Blutung

Der Begriff der Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Blutung. Erst nach zwölf Monaten kann sicher gesagt werden, dass es sich um die letzte Blutung gehandelt hat.

Postmenopause – Zeitraum nach der letzten Blutung

Erst ein Jahr nach der letzten Blutung setzt die Postmenopause ein. Nach der Postmenopause, dem letzten Abschnitt des Klimakteriums, schließt sich das Senium an. Bei den meisten Frauen beginnt dieses Stadium rund 15 Jahre nach der Postmenopause.

Im gesamten Zeitraum des Klimakteriums kann es zu Auswirkungen des Hormonmangels kommen. Der Körper versucht, das hormonelle Gleichgewicht wieder herzustellen. Das Fehlen von Estrogen kann zu Hitzewallungen, depressiven Verstimmungen, Gereiztheit und Schlafstörungen führen. Im Fokus sollte auch das gesteigerte Osteoporose-Risiko stehen.

Pflanzlich

Bei den pflanzlichen Varianten treten vor allem die Isoflavone auf den Plan. Die sekundären Pflanzenstoffe kommen insbesondere in Soja und Rotklee vor und sollen eine Estrogen-ähnliche Wirkung haben. Ob diese Stoffe tatsächlich Abhilfe bei Wechseljahresbeschwerden schaffen, ist umstritten. Die Studienlage ist lückenhaft. Darüber hinaus werden gesundheitsschädigende Wirkungen diskutiert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spricht keine Empfehlung für die Einnahme Isoflavon-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln aus: „Die Sicherheit der Anwendung von Isoflavonen als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) insbesondere bei Gabe über längere Zeiträume oder diätetische Lebensmittel in isolierter und hochdosierter Form ist nicht ausreichend belegt.“

Auch Verbraucherzentralen warnen vor zu hohen Isoflavongehalten in NEM. Laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollten Frauen nach den Wechseljahren nicht mehr als 100 mg Soja-Isoflavone und nicht mehr als 43,5 mg Rotklee-Isoflavone pro Tag einnehmen. Zahlreiche am Markt verfügbare Produkte weisen laut Verbraucherzentralen einen zu hohen Isoflavongehalt auf.

Hormonersatztherapie

Eine Hormonersatztherapie, auch HET oder HRT genannt, soll fehlende Hormone substituieren. Die Therapie kann oral oder topisch erfolgen. Symptome wie Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen lassen sich gut mit Kombinationspräparaten aus Estrogenen und Gestagenen behandeln. Da Estrogen-Monopräparate das Endometriumwachstum fördern, wird heute eigentlich stets mit einem Estrogen-Gestagen-Kombinationsschema therapiert, um das Risiko für eine Endometriumhperplasie zu reduzieren. Hormone weisen auch Nebenwirkungen auf, das Einstellen auf das passende Präparat kann dauern. Die Wirksamkeit hängt vom individuellen Hormonstatus ab.

Osteoporoserisiko

Frauen leiden nach den Wechseljahren häufiger unter Osteoporose. Das liegt daran, dass es während des Klimakteriums zum Estrogenmangel kommt – dieses Hormon hemmt normalerweise den Knochenabbau. Um den Substanzerhalt zu fördern, empfiehlt sich die Einnahme von Calcium. Damit dieses auch optimal vom Darm aufgenommen und in den Knochen eingebaut werden kann, sollte der Mineralstoff in Kombination mit Vitamin D und Vitamin K gegeben werden. Vitamin D fördert die Aufnahme und Vitamin K den Einbau. Genauer gesagt sorgt Vitamin K2, auch Menachinon genannt, für eine Aktivierung von Osteocalzin. Dieser Stoff besitzt Calcium-bindende Eigenschaften.

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