Fresh-up: Übersäuerung Eva Bahn, 26.10.2018 14:08 Uhr
Zurzeit sind sie wieder unterwegs: die Pseudo Customer der Apothekerkammern. Gefragt wird vielerorts nach einer großen Packung Rennie oder Talcid, erwartet wird eine perfekte Rundumberatung. Am Ende steht häufig die Kritik, dass die nichtmedikamentösen Ratschläge nicht zur Sprache kamen. Daher gibt es hier ein Fresh-up zum Thema Übersäuerung.
Während des Beratungsgespräches muss erwähnt werden, dass Talcid nicht gleichzeitig mit Schilddrüsenmedikamenten eingenommen werden darf. Ein zeitlicher Abstand von zwei Stunden sollte bei der Einnahme eingehalten werden. Ebenfalls wichtig, ist es, den Kunden darauf hinzuweisen, dass er einen Arzt aufsuchen sollte, wenn seine Beschwerden länger als drei Tage andauern.
Es ist immer sinnvoll, ein Tagebuch zu führen, um den Auslösern der Magenschmerzen auf die Schliche zu kommen. Dort kann kurz eingetragen werden, was gegessen wurde oder ob der Tag, an dem die Beschwerden auftraten, besonders anstrengend war. Denn Stress gilt nach wie vor als einer der Hauptauslöser von Magenbeschwerden.
Gebratene Speisen sind ebenfalls häufig Säurelocker, wie auch scharf gewürztes oder fettes Essen, Süßes, Kaffee, Alkohol oder Rauchen. Auf all das kann erst einmal verzichtet werden, um sie nach einiger Zeit in moderaten Mengen nach und nach wieder zu sich zu nehmen. Auf diese Weise lässt sich die ein oder andere Speise eruieren, auf die der Körper besonders auffällig reagiert.
Lindernd auf leichte Magenbeschwerden können Kamillen- Fenchel-, Melissen- oder Pfefferminztee wirken. Auch Gewürze wie Dill, Kümmel oder Petersilie können in der Küche vermehrt zum Einsatz kommen, denn sie gelten als Basenlieferanten. Vielen Schmerzgeplagten helfen auch eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen, die auf den Oberbauch gelegt werden. Sanfte Wärme entkrampft und trägt somit zur Entspannung des ganzen Körpers bei.
Kleinere Portionen lassen sich beim Essen besser verdauen als zu große Mengen auf einmal. Der vorübergehende Verzicht auf kurzgebratenes Fleisch, zu viel Zucker oder Milchprodukte hilft vielen Menschen mit Übersäuerungsproblemen. Kartoffeln oder Reis werden hingegen meist gut vertragen. Auch leichte Suppen, Obst und Gemüse sind anzuraten, blähendes Essen sollte allerdings erst einmal tabu sein.
Auch bei den Getränken ist stilles Wasser den Mineralwässern mit Kohlensäure vorzuziehen. Alkohol sollte unbedingt gemieden werden und auch von stark zuckerhaltigen Säften oder Limonaden ist Abstand zu nehmen. Grundsätzlich sind alle Maßnahmen sinnvoll, die der Entspannung dienen. Autogenes Training, leichter Sport, ein gutes Buch oder einfach öfter einmal im Alltagsstress innehalten und in sich hineinhören, sind wichtige Maßnahmen. Entschleunigung ist hier das Stichwort, um den Körper bei seiner Gesundung zu unterstützen.