Um Mücken, Zecken und andere Insekten fernzuhalten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Es stehen sowohl natürliche wie auch chemische Wirkstoffe zur Verfügung. Wann welche Substanzen in Frage kommen und welche Vor- und Nachteile sie besitzen: Das Fresh-up klärt auf.
Der Begriff „Repellentien“ stammt vom lateinischen Wort „repellere“ ab, was soviel bedeutet wie fernhalten oder vertreiben: Denn genau das sollen die Mittel bewirken. Die verschiedenen Wirkstoffe sollen zuverlässig verschiedene Insekten wie Mücken, Zecken, Bremsen, Bienen oder Wespen abhalten und deren Stiche und Bisse verhindern. Denn nur so können lästige oder auch gefährliche Folgen vermieden werden. Neben harmlosem Juckreiz kann es ebenso zu Infektionen oder allergischen Reaktionen kommen.
Die meisten Insekten werden vom Körpergeruch der Menschen angezogen: So scheint die im Schweiß vorhandene Milchsäure für die Plagegeister besonders attraktiv zu riechen. Die verschiedenen Wirkstoffe führen dazu, dass der Eigengeruch überdeckt wird oder sogar ein abstoßender Geruch für die Insekten entsteht. Manche blockieren auch bestimmte Rezeptoren der Tiere, damit sie den Körpergeruch der Menschen nicht mehr wahrnehmen können.
Zur Verfügung stehen verschiedene Sprays, sowie Cremes, Lotionen, Stifte oder Bänder mit verschiedenen Wirkstoffen. Dabei kommen sowohl natürliche wie auch chemische Substanzen in Frage. Sprays haben den Vorteil, dass sie großflächig aufgesprüht werden können. Viele Produkte können auch über Kopf verwendet werden, so gelangt das Spray auch an schwer erreichbare Stellen. In geschlossenen Räumen können sie jedoch zu Reizungen der Atemwege führen, daher sollte ein Aufsprühen immer im Freien oder gut belüfteten Räumen erfolgen.
Cremes und Lotionen enthalten oft zusätzlich noch hautpflegende Inhaltsstoffe. Sie lassen sich ebenfalls gut auftragen, müssen jedoch mit den Händen aufgetragen werden und einziehen. Anschließend sollten die Hände unbedingt gewaschen werden, damit kein Wirkstoff unbeabsichtigt in die Augen oder auf die Schleimhäute gelangt. Stifte und spezielle Armbänder wirken insgesamt eher punktuell. Eine großflächige Abwehr ist daher eher schwierig. Grundsätzlich ist wichtig, dass das Produkt lückenlos und gleichmäßig aufgetragen wird. Empfindliche Körperstellen wie Augen, Nase und Mund, sowie Schleimhäute sollten mit den Wirkstoffen nicht in Kontakt kommen. Bei einer gleichzeitigen Anwendung mit Sonnenschutzmitteln, sollten die Repellentien mit einem zeitlichen Abstand von 15 Minuten angewendet werden. Dabei gilt: Zuerst wird das Sonnenschutzmittel und nach 15 bis 30 Minuten das Abwehrprodukt aufgetragen.
Für die natürliche Abwehr kommen verschiedene ätherische Öle und deren Bestandteile zum Einsatz: Bergamotte, Cajeput, Citronella, Eucalyptus, Geranie, Lavendel, Lemongrass, Nelke oder Teebaumöl werden besonders häufig auch in verschiedenen Kombinationen verwendet. Teilweise sind solche Sprays auch schon für Kinder und Personen mit empfindlicher Haut geeignet. Jedoch besitzen ätherische Öle grundsätzlich ein hohes allergisches Potenzial und auch die Wirkdauer ist nicht so lang wie bei den chemischen Vertretern. Um einen wirksamen Schutz zu erreichen, muss häufiger nachgesprüht werden.
Eine häufig verwendete Substanz ist auch das sogenannte „PMD“: Es wird aus dem Öl des Zitronen-Eukalyptusbaumes gewonnen und kann auch synthetisch hergestellt werden. Die Wirkdauer beträgt zwar mehrere Stunden, jedoch wirkt PMD insgesamt schwächer und kürzer als die chemischen Repellentien. Dafür ist es gut verträglich, kann jedoch wie alle ätherischen Öle die Augen reizen und Allergien auslösen.
Der chemische Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) sorgt dafür, dass Insekten menschliche Duftstoffe nicht mehr wahrnehmen können. Die Substanz besitzt ein besonders breites Wirkspektrum: Es wirkt nicht nur gegen Mücken und Zecken, sondern auch gegen Fliegen, Bremsen, Flöhe, Läuse und Milben. Auch für Tropenreisen wird der Wirkstoff empfohlen, denn er wirkt nicht nur gegen heimische Mücken, sondern auch gegen Tigermücken, die das gefährliche Denguefieber übertragen können. Die Wirkdauer hängt von der Konzentration der Formulierung ab und liegt gegen Mücken bei gut acht Stunden und gegen Zecken bei bis zu vier Stunden. Die Anwendungsempfehlungen bei Kindern und Schwangeren richten sich ebenfalls nach der Konzentration und sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Zu den Nebenwirkungen zählen Hautreaktionen mit Juckreiz und Ausschlag. Außerdem greift der Wirkstoff verschiedene Kunststoffe an: Brillen und Handys und Armaturen sollten daher nicht mit ihm in Kontakt kommen.
Ein weiterer chemischer Vertreter ist Icaridin: Er wird insgesamt als besser hautverträglich eingestuft und führt weniger oft zu Hautreaktionen. Dafür ist das Wirkspektrum nicht so breit wie bei DEET: Gegen Fliegen, Bremsen und andere Insekten wirkt die Substanz nicht. Icaridin wehrt jedoch ebenfalls tropische Mücken und Zecken zuverlässig ab. Der Effekt beruht auf der Ausbildung eines schützenden Duftmantels auf der Haut. Die Wirkdauer liegt bei bis zu acht Stunden gegen Mücken und bis zu fünf Stunden gegen Zecken. Viele Produkte sind schon für Kinder ab zwei Jahren und auch für Schwangere geeignet. Es sollten jedoch die jeweiligen Herstellerhinweise beachtet werden.
Ein weiterer Wirkstoff ist Ethylbutylacetylaminopropionat (EBAAP), welches häufig auch als „Insect Repellent 3535“ (IR3535) bezeichnet wird: Als Spray, Öl, Stift oder Tuch soll es vor Mücken, Zecken, Kopfläusen und weiteren Insekten wie Wespen, Bienen und Sandmücken schützen. Die dermale und orale Toxizität ist geringer als bei DEET und Icaridin, daher ist er gut verträglich und auch schon für Kleinkinder geeignet. Jedoch gilt die Substanz häufig als weniger und kürzer wirksam als die anderen Vertreter.
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