Fresh-up: Qualle & Co. Nadine Tröbitscher, 03.07.2017 15:22 Uhr
Sommerzeit ist Badezeit – neben der erhofften Erfrischung lauern aber auch Gefahren im Wasser. Je nach Urlaubsziel können unterschiedliche Meeresbewohner den Badespaß trüben. Vor allem Quallen haben in den letzten Jahren für Hautreizungen gesorgt. Hier eine Auffrischung, was im Ernstfall zu tun ist.
Der wohl giftigste Meeresbewohner ist die Seewespe. Die Quallenart ist an den Küsten Australiens zu finden und trägt in ihren Nesselzellen ein tödliches Gift – genug um 250 Menschen zu töten. Harmloser sind die Quallen der Ostsee und des Mittelmeers. Feuerquallen können starke Schmerzen auf der Haut verursachen, wenn diese mit den Tentakeln in Berührung kommen. Die Haut beginnt zu brennen, sich zu röten und es kann zu Schwellungen und Blasenbildung kommen. Bei empfindlichen Personen können schwere allergische Reaktionen mit Kreislaufstörungen die Folge sein.
Wer mit einer Feuerqualle in Berührung kommt, sollte Ruhe bewahren und eventuell noch auf der Haut befindliche Fäden mit Salzwasser anfeuchten und mit Sand bestreuen. Sind die Tentakel leicht angetrocknet, können sie mit einem stumpfen Gegenstand entfernt werden. Alkohol oder Süßwasser sollten nicht zum Einsatz kommen, denn wer damit spült, lässt die Nesselzellen aufplatzen und verteilt das Gift weiter. Denn die Nesselkapseln stehen unter Überdruck, der kleinste Kontakt kann zur Explosion der Kapseln führen und das Gift freisetzen. Neben Salzwasser können auch Rasierschaum oder in Essig getränkte Watte vorsichtig aufgelegt werden.
Sind alle Fäden entfernt und die Hautreizungen versorgt, kann Kühlen für eine Linderung der Beschwerden sorgen. Geeignet sind neben Kühlkompressen auch Essigwickel. Wer auf Arzneimittel zurückgreifen will, kann kühlende Gele mit Antihistaminika oder Cremes mit Kortison sowie ein Brand- und Wundgel einsetzten. Auch Tabletten mit antiallergischen Wirkstoffen können eingenommen werden. Treten jedoch Schwindel, Atemnot oder Übelkeit auf, ist ein Arzt aufzusuchen.
Auch in den Badeseen können Gefahren lauern. Die Larven der Zerkarien aus der Gruppe der Saugwürmer suchen nach einem Wirt und bohren sich dabei unter die Haut. Das eigentliche Ziel sind Wasservögel. Kommen sie jedoch mit menschlicher Haut in Kontakt, können gerötete und juckende Pusteln am ganzen Körper entstehen, die über mehrere Wochen abheilen. Unterstützend können auch hier kühlende Gele zum Einsatz kommen. Wichtig ist nicht zu kratzen, denn wird die Haut verletzt, können Infektionen die Folge sein.
Es hält sich noch immer der Mythos, das Salzwasser der Meere habe eine heilende und desinfizierende Wirkung auf Wunden. Aber bereits kleine offene Wunden stellen eine Eintrittspforte für Mikroorganismen dar. Die pathogenen Keime können schwere Entzündungen auslösen. Daher sollten Wunden mit einem wasserfesten Pflaster abgedeckt werden.
Aber auch die Sonne kann zur Gefahr werden. Wer lange im Wasser schwimmt, bemerkt die Verbrennung meist durch die Kühlung nicht. Außerdem verstärkt die Wasseroberfläche die Strahlung durch Reflexion. Es gilt, sich ausreichend zu schützen.