Was war noch mal die Tageshöchstdosis für Paracetamol? Darf Ibuprofen in der Schwangerschaft eingenommen werden? Antworten zu diesen und weiteren Fragen liefert der Fresh-up. Im LABOR steht die Übersicht als Download bereit.
Acetylsalicylsäure (300 bis 500 mg)
Wirkmechanismus: nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2
Indikation: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, wie zum Beispiel Kopf-, Zahn- und Regelschmerzen; Fieber
Dosierung: Kinder von sechs bis 14 Jahren nehmen 250 bis 500 mg als Einzeldosis, im Abstand von vier bis acht Stunden maximal dreimal täglich; Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene nehmen 500 bis 1000 mg als Einzeldosis, im Abstand von vier bis acht Stunden maximal dreimal täglich
Schwangerschaft und Stillzeit: nicht empfohlen
Absolute Kontraindikationen: Geschwüre im Verdauungstrakt, erhöhte Blutungsneigung, Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Wechselwirkungen: unter anderem mit Clopidogrel, Vitamin E, Digoxin, Lithium, Methotrexat und Valproinsäure
Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden, wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Magenblutungen, Geschwüre im Verdauungstrakt, gastrointestinale Mikroblutungen, allergische Reaktionen, vor allem bei Asthmatikern Anfälle von Atemnot
Ibuprofen (200 bis 400 mg)
Wirkmechanismus: nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2
Indikation: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, wie zum Beispiel Kopf- , Zahn- und Regelschmerzen; Fieber
Dosierung: Ibuprofen wird in Abhängigkeit von Körpergewicht beziehungsweise Alter dosiert, in der Regel mit 7 bis 10 mg/kg als Einzeldosis, bis maximal 20 bis 30 mg/kg als Tagesgesamtdosis. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene nehmen als Einzeldosis 200 bis 400 mg. Tageshöchstdosis: 1200 mg Ibuprofen
Schwangerschaft und Stillzeit: Im ersten und zweiten Trimenon nur nach Rücksprache mit dem Arzt anzuwenden. Im letzten Drittel der Schwangerschaft ist Ibuprofen kontraindiziert. Der Wirkstoff geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über, bei kurzfristiger Anwendung ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich.
Absolute Kontraindikationen: Unverträglichkeit, ungeklärte Blutbildungsstörungen, Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüren (auch in der Vergangenheit), Asthmaanfälle und Magen-Darm-Blutung oder -Durchbruch in Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR, Hirnblutungen, schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, schwere Herzinsuffizienz
Wechselwirkungen: unter anderem mit Gerinnungshemmerm, ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, Digoxin, Phenytoin, Lithium, kaliumsparende Diuretika
Nebenwirkungen: peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Bluterbrechen, ulzerative Stomatitis
Paracetamol (500 bis 1000 mg)
Wirkmechanismus: Starke Hemmung der cerebralen, schwache Hemmung der peripheren Prostaglandinsynthese, Beeinflussung des hypothalamischen Temperaturregulationszentrums
Indikation: leichter bis mäßig starke Schmerzen, Fieber
Dosierung: Paracetamol wird in Abhängigkeit von Körpergewicht und Alter dosiert, in
der Regel mit 10-15 mg/kg als Einzeldosis, bis maximal 60 mg/kg als Tagesgesamtdosis.
Kinder, Jugendliche ab 12 Jahren und 43 kg sowie Erwachsene nehmen 500 bis 1000 mg
als Einzeldosis. Tagesmaximaldosis: 4000 mg.
Schwangerschaft und Stillzeit: Anwendung möglich
Absolute Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber Wirkstoff oder Hilfsstoffe
Wechselwirkungen: unter anderem mit Probenecid, Phenytoin, Carbamazepin, Rifampicin
Nebenwirkungen: Überempfindlichkeitsreaktionen, Anstieg der Lebertransaminasen, Thrombozytopenie, Agranulozytose
Diclofenac (25 mg)
Wirkmechanismus: nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2
Indikation: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, zum Teil auch Fieber
Dosierung: Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene alle vier bis sechs Stunden eine Tablette. Tagesmaximaldosis 75 mg.
Schwangerschaft und Stillzeit: Im ersten und zweiten Trimenon nur nach Rücksprache mit dem Arzt anzuwenden. Im letzten Drittel der Schwangerschaft ist Diclofenac kontraindiziert.
Absolute Kontraindikationen: Überempfindlichkeit, ungeklärte Blutbildungs- und Blutgerinnungsstörungen, gastrointestinale Blutungen oder Perforation, schwere Leber- oder Niereninsuffizienz
Wechselwirkungen: unter anderem mit Digoxin, Lithium, Phenytoin, kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmern, Betablockern, Methotrexat
Nebenwirkungen: unter anderem Kopfschmerzen, Erregung, Müdigkeit, Schwindel, Erbrechen, Diarrhoe, Übelkeit, Magen-Darm-Blutung, Transaminasenerhöhung, Exanthem, Juckreiz
Naproxen (200 bis 250 mg)
Wirkmechanismus: nicht-selektive Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2, wahrscheinlich auch Hemmung der hormonsensitiven Lipase (HSL)
Indikation: leichte bis mäßig starke Schmerzen beispielsweise Kopf-, Zahn- und Regelschmerzen, Arthrose, Fieber
Dosierung: Initialdosis für Erwachsene und Jugendliche 200 bis 500 mg, nach acht bis zwölf Stunden weitere Einzeldosis von 200 bis 250 mg möglich. Tageshöchstdosis: 750 mg Naproxen.
Schwangerschaft und Stillzeit: nicht empfohlen
Absolute Kontraindikationen: Überempfindlichkeit, ungeklärte Blutbildungs- und Blutgerinnungsstörungen, gastrointestinale Blutungen oder Perforation, schwere Leber- oder NiereninsuffizienzWechselwirkungen: unter anderem mit Digoxin, Lithium, Phenytoin, kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmern, Betablockern, Methotrexat
Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Blutungen, außerdem zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmachtsgefühl
Phenazon (500 mg)
Wirkmechanismus: Hemmung der Prostaglandinsynthese (PGE1 und PGE2), Cyclooxygenase und Thrombozytenaggregation
Indikation: leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber, akute Behandlung der Kopfschmerzen bei Migräneanfällen mit und ohne Aura
Dosierung: Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahre nehmen 500 bis 1000 mg als
Einzeldosis. Tagesmaximaldosis: 4000 mg. Kinder und Jugendliche vom siebten bis 15. Lebensjahr nehmen 250 mg als Einzeldosis und maximal 1250 mg Phenazon pro Tag.
Schwangerschaft und Stillzeit: nicht empfohlen
Absolute Kontraindikationen: Überempfindlichkeit, Pyrazolon- und Pyrazolidin-Allergie, akute hepatische Porphyrie, Schwangerschaft und Stillzeit, Kinder unter sieben Jahren
Wechselwirkungen: unter anderem mit Phenytoin, Carbamazepin, Spironolacton, Rifampicin, Propanolol, Verapamil, Diltiazem, Amiodaron, oralen Kontrazeptiva
Nebenwirkungen: Rötungen, Juckreiz, Entzündungen, Hautausschläge, Exantheme, Urtikaria, Schwellungen mit Wasseransammlungen, angioneurotische Ödeme sowie toxische epidermale Nekrolyse
Naratriptan (2,5 mg)
Wirkmechanismus: wahrscheinlich Verminderung der arteriellen Durchblutung in den Karotis-Gefäßen, Hemmung der Aktivität des Trigeminus-Nervs
Indikation: Akute Behandlung der Kopfschmerzphasen von Migräneanfällen mit und ohne Aura.
Dosierung: Erwachsene von 18 bis 65 Jahren nehmen 2,5 mg Naratriptan ein. Wenn der Patient auf die erste Filmtablette angesprochen hat, die Symptome aber wieder auftreten, kann eine zweite Filmtablette eingenommen werden, vorausgesetzt es sind mindestens 4 Stunden seit der Einnahme der ersten Filmtablette vergangen. Tagesmaximaldosis: 5 mg.
Schwangerschaft und Stillzeit: nicht empfohlen
Absolute Kontraindikationen: Überempfindlichkeit, Herzinfarkt in der Vorgeschichte, ischämische Herzkrankheit, koronare Vasospasmen, periphere vaskuläre Erkrankungen, Schlaganfall oder transiente ischämische Attacke in der Vorgeschichte, bekannte Hypertonie, Leber- oder Niereninsuffizienz
Wechselwirkungen: unter anderem mit oralen Kontrazeptiva, 5-HT1-Rezeptoragonisten, Serotonin-Reuptake-Hemmern (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Hemmern (SNRI)
Nebenwirkungen: Gefühl von Kribbeln, Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein und Hitzegefühl
Almotriptan (12,5 mg)
Wirkmechanismus: Vasokonstriktion bestimmter Hirngefäße, Interaktion mit dem trigeminovaskulären System
Indikation: Akute Behandlung der Kopfschmerzphasen von Migräneanfällen mit und ohne Aura.
Dosierung: Erwachsene von 18 bis 65 Jahren nehmen 12,5 mg Almotriptan ein. Wenn der Patient auf die erste Filmtablette angesprochen hat, die Symptome aber wieder auftreten, kann eine zweite Filmtablette eingenommen werden, vorausgesetzt es sind mindestens 4 Stunden seit der Einnahme der ersten Filmtablette vergangen. Tagesmaximaldosis: 25 mg.
Schwangerschaft und Stillzeit: nicht empfohlen
Absolute Kontraindikationen: Überempfindlichkeit, ischämischer Herzkrankheit, Hypertonie, vorangegangene Apoplexie
(CVA) oder temporärer Ischämie (TIA), periphere Gefäßkrankheit, gleichzeitige Verabreichung mit Ergotamin, Ergotaminderivaten und anderen 5-HT1B/1D-Agonisten, schwere Leberfunktionsstörung
Wechselwirkungen: unter anderem mit Monoaminoxidase-Hemmern, Verapamil, Serotonin-Reuptake-Hemmern (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Hemmern (SNRI)
Nebenwirkungen: Schwindel, Somnolenz, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Parästhesien,
Kopfschmerzen, Tinnitus, Diarrhö, Dyspepsie, Mundtrockenheit
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