Fresh-up: Fibromyalgie APOTHEKE ADHOC, 02.07.2019 14:41 Uhr
Bei der Fibromyalgie handelt es sich um eine Erkrankung der Weichteile, welche mit chronischen Muskelschmerzen einhergeht. Häufig kommen durch die langanhaltenden Schmerzzuständen auch psychische Belastungen hinzu, Betroffene sind stark in ihrem Alltag eingeschränkt. Eine Heilung gibt es derzeit nicht.
Betroffene leiden unter starken Muskelschmerzen, welche oft mit Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühlen einhergehen. Die schmerzenden Körperregionen können sich steif anfühlen und in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Besonders häufig betroffen sind der Rücken und Nacken sowie Arme und Beine. Insgesamt gibt es 18 sogenannte „Triggerpunkte“, die besonders druckempfindlich sind und zu Schmerzen führen können.
Die betroffenen Körperregionen können von Patient zu Patient unterschiedlich sein, auch die Schmerzintensität kann variieren. Bei chronischen und schweren Verläufen kommt es zu psychischen Beeinträchtigungen wie Schlaflosigkeit, Erschöpfung und Depressionen, welche die Betroffenen zusätzlich belasten. Oft leiden Fibromyalgie-Patienten auch unter Kopfschmerzen oder einem Reizdarmsyndrom.
Es handelt sich bei der Erkrankung um ein sogenanntes „Schmerzsyndrom“: Die Diagnose erfolgt daher per Ausschlussverfahren anderer Erkrankungen. Obwohl die Ursachen bis heute nicht eindeutig und vollständig geklärt sind, gibt es einige Faktoren, die im Verdacht stehen, die Fibromyalgie zu begünstigen. Stress spielt womöglich eine große Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der Erkrankung. Ebenso sollen Wetter, Bewegung und Temperaturwechsel Einfluss haben. Möglich ist auch eine gestörte Schmerzverarbeitung.
Da keine festen körperlichen Ursachen auszumachen sind, gibt es derzeit auch keine eindeutige medikamentöse Therapie. Das Ziel der Fibromyalgie-Behandlung besteht darin, die Beschwerden zu lindern. Herkömmliche Analgetika helfen kaum bis gar nicht, selbst stärkere Schmerzmittel zeigen keine signifikante Wirkung. Die Betroffenen haben daher meist einen langen Leidensweg und viele Arztbesuche hinter sich. Aufgrund der seelischen Beeinträchtigungen werden oft Antidepressiva verschrieben, welche ebenfalls Einfluss auf das Schmerzempfinden und die Müdigkeit haben können.
Es gibt einige nicht-medikamentöse Maßnahmen, die die Beschwerden lindern können: Tens-Anwendungen mit elektrischen Impulsen können Erleichterung bringen. Vielen Betroffenen helfen auch moderate Bewegung oder das Erlernen von Entspannungstechniken. Ebenso können Massagen oder Kälte- und Wärmeanwendungen der betroffenen Körperregionen wohltuend sein. Der entstehende Kältereiz kann die Schmerzrezeptoren vorübergehend blockieren und Schmerzen verringern.
Geeignet für die Kälteanwendung sind beispielsweise Kalt-Warm-Kompressen. Der ideale Aufbewahrungsort für die Kompressen ist der Kühlschrank, nicht das Eisfach. Außerdem sollten sie keinen direkten Hautkontakt haben und nicht länger als 15 Minuten auf der Stelle verbleiben, um Verletzungen zu vermeiden.