Die Lyme-Borreliose ist eine von Zecken übertragbare Infektionskrankheit. Die Borrelien befinden sich im Verdauungstrakt der Parasiten und werden beim Saugakt auf den Menschen übertragen. Infektionen mit den Bakterien bleiben häufig unbemerkt und können zu schweren Spätschäden führen.
Die Diagnose einer Borreliose kann schwierig sein: Die Symptome sind häufig unspezifisch und treten erst Tage oder sogar Wochen nach dem eigentlichen Zeckenbiss auf. Betroffene bringen die Beschwerden häufig nicht mehr in Zusammenhang oder können sich an einen eventuellen Zeckenbiss nicht mehr erinnern.
Ein Bluttest kann zwar Hinweise auf Antikörper geben, häufig haben sich diese aber zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht in ausreichender Menge gebildet oder sie stammen von einer vorherigen unentdeckten Infektion mit Borrelien. Daher sind die Ergebnisse oft nicht eindeutig zu interpretieren.
Typisches Erkennungsmerkmal ist jedoch die Wanderröte: Um die Einstichstelle herum bildet sich eine ringförmige Hautrötung. Die charakteristische „Erythema migrans“ tritt allerdings nicht bei allen Betroffenen auf. Im Verlauf der Erkrankung treten meist grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen oder Muskelschmerzen auf. Häufig kommt auch Fieber hinzu. Die Behandlung einer rechtzeitig diagnostizierten Borreliose erfolgt antibiotisch mit Doxycyclin.
Unbemerkt können die Bakterien im Laufe der Zeit verschiedene Organe oder auch die Gelenke befallen. Erst Monate später kann es zu Hirnhaut- oder Herzmuskelentzündung oder der sogenannten Lyme-Arthritis kommen. Viele Betroffene klagen über brennende Nervenschmerzen, Taubheitsgefühle oder Sehstörungen, die durch eine entstandene Neuroborreliose bedingt sind.
Je länger die Zecke in der Haut verbleibt, umso höher ist das Risiko für eine Borreliose-Infektion. Nach dem Akt des Blutsaugens stößt die Zecke einen Teil ihres Mageninhaltes aus und gibt ihn in die Blutbahn des Menschen ab. So gelangen die Bakterien in den menschlichen Körper. Daher sollten Zecken möglichst schnell mithilfe einer Zeckenzange oder -karte entfernt werden. Am besten sucht man nach jedem Besuch im Freien den Körper gründlich ab. Ein Schutz durch langärmlige Kleidung und zeckenabweisende Sprays kann ebenfalls sinnvoll sein.
Eine überstandene Borreliose bietet keinen Schutz vor einer erneuten Infektion. Eine Schutzimpfung wie bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es bisher nicht. Da die Bakterien durch die Zecke übertragen werden und sich im Blutkreislauf des Betroffenen vermehren, sind Infizierte nicht für andere ansteckend.
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