Frau steckt Kopf in Notdienstklappe – und wird von Hund gebissen APOTHEKE ADHOC, 13.01.2020 15:09 Uhr
Im niederösterreichischen Deutsch-Wagram gibt es seit dem Wochenende einen kuriosen Streit zwischen einer Apotheke und einer Kundin: Der Hund einer PTA soll der Kundin ins Gesicht gebissen haben, als diese versuchte, ihren Kopf durch die Notdienstklappe zu stecken. Die Polizei rückte an, die Kundin wurde ärztlich untersucht – dabei war sie kaum verletzt worden, wie die PTA betont. Sie sei durch ihr hysterisches Verhalten selbst schuld, sie habe den sonst friedfertigen Hund aufgeschreckt.
Das Gesicht durch die Notdienstklappe zu stecken, ist schon sportlich – „aber die schafft das“, sagt die PTA, die nicht namentlich genannt werden möchte. Am Samstag um 12.20 Uhr sei sie gerade auf dem Sprung gewesen, erzählt sie auf Anfrage. Zwölf Uhr schließt die Apotheke. Da sei die Frau herangestürmt gekommen und habe wie wild gegen Tür und Scheibe geklopft. „Ich hatte schon Jacke und Tasche in der Hand und war drauf und dran, mit dem Hund nach Hause zu gehen. Aber dann hat es wie verrückt gescheppert, da bin ich hingegangen“, sagt die PTA. „Das war schon mein erster Fehler.“
Denn nachdem sie die Notdienstklappe öffnete, habe die Frau sie direkt angeschrien, dass sie dringend eine Pilzsalbe brauche. Davon, dass die Apotheke bereits geschlossen war, habe sie sich nicht beirren lassen. „Sie hat mir dann sogar ihr Handy hingehalten und darauf bestanden, dass wir doch Notdienst haben.“ Nur: Die Apotheke auf dem Handybildschirm war eine ganz andere. „Wir hatten gar keinen Notdienst.“ Doch auch von diesem Einwand habe sich die Frau nicht abbringen lassen.
Daraufhin steckte die Frau ihren Kopf durch die enge Notdienstklappe. „Gerade so, dass das Gesicht durchpasste“, erklärt die PTA. „Da habe ich einen Schritt zur Seite gemacht, weil mir das unangenehm war. Wahrscheinlich dachte der Hund deshalb, dass ich in Gefahr bin.“ Er machte einen Satz nach oben und biss der Frau ins Gesicht. Wobei „biss“ laut Aussage der PTA dramatischer klingt, als es war. „Sie hatte nur eine kleine Verletzung auf der Nase, nichts dramatisches.“
Dennoch: Sie alarmierte die Polizei, die kurz darauf in der Apotheke stand, um den Hergang des Geschehens aufzunehmen. Später begab sich die Frau noch ins Krankenhaus, um ihre Nase untersuchen zu lassen. Für die PTA ist es viel Aufheben um wenig Ereignis: „Ich für meinen Teil würde wegen so etwas nicht einmal zum Arzt gehen“, sagt sie. Doch die Kundin sieht das offensichtlich anders: Sie hat die Apotheke angezeigt, die Polizei ermittelt nun in der Angelegenheit. Die wiederum bestätigt den Zwischenfall auf Anfrage, kann jedoch keine weiteren Details nennen.
Die PTA versteht nun die Welt nicht mehr. Sie muss sich nach eigener Darstellung für eine Lappalie verantworten, an der sie noch nicht einmal schuld sei. „Der Hund ist an sich ein gutmütiges Tier“, sagt sie. „Sie hat ihn durch ihr Geschrei und Gepumpere erst dazu gebracht, sie zu zwacken.“ Selbst die Polizisten vor Ort habe sich nicht erklären können, wie der Hund dazu gekommen sein soll.
Sie sei „todunglücklich“ mit der Situation. „Jetzt habe ich Scherereien mit der Situation, aber als Apotheke steht man eben im öffentlichen Leben. Dann ist das halt so.“ Wenn überhaupt, dann bereue sie nur, dass sie nach Ladenschluss noch auf die lautstarke Kundin reagiert. Sie habe nur eine Lehre aus dem Zwischenfall gezogen: „Beim nächsten Mal gehe ich nicht zur Tür.“