APOSCOPE

Fortbildung: PTA und Chefs streiten über Kosten

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Berlin -

Regelmäßige Fortbildungen für das Personal sind in vielen Apotheken Standard. Doch bei der Intensität gibt es durchaus markante Unterschiede. Und manchmal gibt es in der Offizin unterschiedliche Auffassungen darüber, wer die Fortbildung zahlt, wie eine APOSCOPE-Befragung unter PTA und angestellten Apothekern zeigt.

31 Prozent der Teilnehmer nehmen an fünf bis neun Fortbildungen jährlich teil, 24 Prozent an 10 bis 14 und ebenso viele sogar mehrt als 15. Eine Minderheit von 20 Prozent absolviert nur bis zu vier Fortbildungen pro Jahr, 1 Prozent bildet sich nach eigener Aussage nicht fort. PTA sind insgesamt deutlich fleißiger als angestellte Apotheker: Während die Approbierten überwiegend (41 Prozent) fünf bis neun Fortbildungen besuchen, ist jede dritte PTA nach eigener Auskunft mehr als 15 Mal im Jahr aktiv.

Und die Inhaber setzen das offenbar auch voraus: Laut 52 Prozent der befragten Angestellten erwartet der Chef, dass man sich fortbildet. 37 Prozent tun dies freiwillig. In fast jeder zehnten Apotheke (9,7 Prozent) schreibt der Inhaber sogar eine gewisse Anzahl an Fortbildungen vor.

Gestritten wird allerdings zuweilen über das liebe Geld: Immerhin 18 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll oder überwiegend zu, dass es Differenzen zwischen Team und Inhaber darüber gibt, welche Fortbildungskosten übernommen werden. Weitere 16 Prozent kennen das Problem immerhin. In der Mehrzahl der Apotheken scheint dies allerdings kein Streitthema zu sein.

Laut Befragung übernimmt der Inhaber in 36 Prozent die Kosten der Fortbildung. In weiteren 27 Prozent kommt es auf die Fortbildung an. 12 Prozent erhalten einen Zuschuss vom Chef und 14 Prozent besuchen generell nur kostenlose Fortbildungen. 9,2 Prozent müssen die Kosten alleine tragen.

Die Kostenübernahme wird im Einzelfall vom Preis der Fortbildung abhängen, hier gibt es gravierende Unterschiede: Während die meisten Fortbildungen unter 100 Euro (26 Prozent) oder jedenfalls nicht mehr als 250 Euro (23 Prozent) kosten, besuchen einige Angestellte auch teurere Veranstaltungen: 16 Prozent bis zu einem Preis von 499 Euro, 11 Prozent sogar bis zu 999 Euro. Sehr kostspielige Fortbildungen bis 5000 Euro sind die Ausnahme (4,4 Prozent). Und 10 Prozent gaben wiederum an, dass bei ihren Fortbildungen keine Kosten entstehen.

Indirekt um Geld geht es bei der Frage, ob die Dauer der Fortbildung als Arbeitszeit anerkannt wird. 29 Prozent der Inhaber gleichen 1:1 aus, bei 26 Prozent gilt dies nur, wenn die Fortbildung während der regulären Arbeitszeit stattfindet. Doch 23 Prozent rechnen die Zeit laut Umfrage an, weitere 5,8 Prozent nur zur Hälfte. 10 Prozent der Befragten gaben an, für ihre Fortbildungen Urlaub nehmen oder Überstunden einsetzen zu müssen.

Laut Befragung herrscht in 40 Prozent der Apotheken Unsicherheit darüber, ob der Chef die Kosten der Fortbildung übernehmen und die Zeit als Arbeitszeit anerkennen muss. In ebenso vielen Fällen ist das allerdings geklärt. Jeder fünfte Befragte hat zu dieser Frage keine Angabe gemacht.

Zwei Themen sind eindeutig die Favoriten: Zu Beratungskompetenz (79 Prozent) und zu bestimmten Indikationen (75 Prozent) bilden sich die meisten Angestellten fort. Im Mittelfeld liegen Rezeptur, Medikationsmanagement (je 42 Prozent), Hilfsmittel (33 Prozent) und rechtliche Themen (31 Prozent), mit etwas Abstand folgen Marketing (20 Prozent) und BWL (15,5 Prozent). Auf den hinteren Plätzen landen Mitarbeiterführung, Beschwerdemanagement und Category Management.

Viele Fortbildungen lassen sich mittlerweile bequem in der Apotheke oder von zu Hause aus online absolvieren. Bei den Apothekenteams ist das sehr beliebt: 41 Prozent gaben an, Online-Fortbildungen zu bevorzugen. Inhouse-Schulungen (16 Prozent) sind deutlich unbeliebter, dann doch gleich lieber zu einer externen Veranstaltung (31 Prozent). Bislang nicht durchgesetzt haben sich Webinare (12,1 Prozent).

Online-Fortbildungen werden auch sehr viel häufiger genutzt: Fast jeder vierte Angestellte (23 Prozent) sitzt mindestens einmal pro Woche vor dem Computer und lernt, 33 Prozent immerhin mindestens einmal pro Monat. Die PTA haben wiederum klar die Nase vorn: 34 beziehungsweise 36 Prozent bilden sich wöchentlich oder monatlich online fort. Bei den Approbierten sind es 13 beziehungsweise 30 Prozent. Einmal pro Quartal besuchen dagegen 33 Prozent der Apotheker eine Online-Fortbildung und 17 Prozent der PTA.

Fortbildungen sind auch für die Industrie ein wichtiger Faktor, um in Kontakt mit den Apotheken zu bleiben. 55 Prozent der Teilnehmer besucht überwiegend Fortbildungen, die von einem Hersteller veranstaltet werden, 45 Prozent setzen lieber auf unabhängige Anbieter.

Und was ist die beste Zeit für eine Fortbildung: Erstaunlicherweise sagen 63 Prozent „nach Dienstschluss“. Auch beliebt ist online zu einem selbst gewählten Zeitpunkt (54 Prozent). Während der Arbeitszeit (42 Prozent) und am Wochenende (22 Prozent) sind weniger beliebte Zeitpunkte, erst recht nicht während der Mittagspause (9,7 Prozent) oder gar vor der Arbeit (1,9 Prozent).

An der Umfrage nahmen am 24. Und 25. Mai 206 Apothekenmitarbeiter teil – darunter 31 Filialleiter, 75 angestellte Apotheker und 100 PTA. APOSCOPE betreibt Online-Marktforschung im Apotheken- und Pharmamarkt und verfügt über ein verifiziertes Expertenpanel aus Apothekern und PTA.

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