Zum Thema frühzeitiger Samenerguss finden sich im Internet allerhand Tipps und Tricks: Von der Start-Stopp-Methode, über bestimmte Atemtechniken bis hin zu Beckenbodenübungen – vieles soll gegen das Leiden, welches immer noch als Tabuthema behandelt wird, helfen. Ominöse Wundermittel aus dem Internet sollen die frühzeitige Ejakulation verhindern.

Studien belegen Wirksamkeit

Auch in der Apotheke gibt es Mittel gegen das Leiden, auch ohne Rezept. So ist das Lidocain- und Prilocain-haltige Spray Fortacin ab sofort für die Anwendung bei erwachsenen Männern rezeptfrei erhältlich. Der Preis ist mit knapp 39 Euro derselbe geblieben. Bei Fortacin handelt es sich um ein Verzögerungs-Spray zur topischen Anwendung am Penis. Das OTC-Präparat verfügt, im Gegensatz zu zahlreichen Produkten aus dem Onlinehandel, über eine Zulassung und weist damit eine geprüfte Wirksamkeit und Sicherheit auf. So wirkt das Spray laut Studien ab der ersten Anwendung. Nach dreimonatiger Anwendung kann das Präparat die Zeit bis zur Ejakulation um das Sechsfache verlängern. „Bei einer kontinuierlichen Anwendung über 12 Monate können Patienten sogar wieder eine normal durchschnittliche intravaginale Ejakulationslatenzzeit (IELT) erreichen. Und das alles bei vollem Orgasmusempfinden“, informiert der Hersteller.

Fortacin wurde 2013 zentral zugelassen, zunächst als Rx-Variante. Abrechnungsfähig zu Lasten der Krankenkasse war das Präparat nicht, es handelte sich um ein Lifestyle-Produkt. Die enthaltenen Lokalanästhetika Lidocain (150 mg/ml) und Prilocain (50 mg/ml) hemmen die Übertragung von Nervenimpulsen in der Glans penis. Dies hat eine Senkung der Sensibilität zur Folge. Somit kommt es laut Hersteller zu einer Verzögerung der ejakulatorischen Latenzzeit, ohne das Empfinden der Ejakulation negativ zu beeinflussen.

Die empfohlene Dosis beträgt drei Sprühstöße über die gesamte Eichel. Hierbei sollte ein Abstand von 10 Zentimetern eingehalten werden. Die Wirkung tritt bereits innerhalb von fünf Minuten ein; überschüssige Flüssigkeit ist vor dem Geschlechtsverkehr zu entfernen. Innerhalb von 24 Stunden können maximal drei Dosen in Abständen von mindestens vier Stunden angewendet werden.

Vor der ersten Anwendung muss die Sprühdose geschüttelt werden. Erst nach dreimaligem in die Luftsprühen ist der Pumpmechanismus aktiviert. Vor jedem wiederholtem Gebrauch sollte die Flasche erneut geschüttelt werden. Das Präparat ist nur für die Anwendung am Penis bestimmt. Kontakt des Arzneimittels mit Augen, Nase, Mund oder Ohren sollte vermieden werden. Das Spray kann unter Latexkondomen verwendet werden. Latex-freie Kondome vertragen sich mit Fortacin nicht. Darauf sollte der Kunde im Beratungsgespräch hingewiesen werden.

Das Spray sollte vom Mann nicht angewendet werden, wenn die Partnerin schwanger ist. Einzige Ausnahme: es wird gleichzeitig ein Kondom verwendet. Bei der Einnahme gewisser Medikamente sollte vor der Anwendung mit dem Arzt gesprochen werden. Hierzu gehören folgende Wirkstoffe: Andere lokale Betäubungsmittel, Antiarrhythmika, Benzocain, Chloroquin, Pamaquin, Primaquin, Chinin, MCP, Nitrate und Nitrite zur Behandlung der Angina pectoris, Nitroprussid-Natrium, Isosorbiddinitrat, Nitrofurantoin, Sulfonamide, Dapson, Phenobarbital, Phenytoin und Para-Aminosalicylsäure.