Heilpflanzenporträt

Fenchel: Bauch- und Erkältungswunder

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Berlin -

Die Heilkraft des Fenchels war schon im Mittelalter bekannt, er wurde in Klostergärten angebaut und galt als heilige Pflanze. Doch schon lange vorher, ungefähr 3000 vor Christus, wurde er erstmals kultiviert. Foeniculum vulgare, wie er lateinisch auch genannt wird, ist aber nicht nur als Heilpflanze ein wertvolles Gewächs. Auch in der Küche wird er gern verwendet.

Neben seinen pharmazeutischen Eigenschaften hat der Fenchel auch Qualitäten einer wahren Vitaminbombe. Er enthält neben Magnesium, Calcium, Vitamin C und Kalium vor allem Eisen und Folsäure und ist somit besonders für Schwangere und Stillende sehr gut geeignet. Zudem soll er bei Schwangeren die Milchproduktion anregen.

Die pharmazeutischen Inhaltsstoffe finden sich vor allem in den Fenchelfrüchten. Der bittere Fenchel enthält das meiste ätherische Öl für die pharmazeutische Wirkung. Die Hauptbestandteile sind Anethol, Menthol, Fenchon, sowie Alpha-Pinen und Flavonoide.

Bekannt ist der Fenchel vor allem für seinen Einsatz bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl. Aber auch bei Gallenkoliken hat er sich aufgrund seiner entspannenden und spasmolytischen Eigenschaften bewährt. Selbst Babys können bei ihren Dreimonatskoliken von der krampflösenden Wirkung des Fenchels profitieren.

Äußerlich kann auch Kümmelöl eingesetzt werden. Es eignet sich besonders für leichte, kreisende Bauchmassagen, um Luftansammlungen im Darm zu lösen und den Bauch zu entspannen. Daher ist Kümmelöl in der Babypflege sehr beliebt und wird auch gern von Hebammen und Kinderärzten empfohlen.

Bei Erwachsenen wird im Gegensatz zu den Babys meist eine Kombination aus Fenchel, Kümmel und Anis gewählt, da die carminative Wirkung so noch stärker ist. Fencheltee sollte nach Möglichkeit aus den ganzen Früchten aufgebrüht werden. Dazu werden diese am besten unmittelbar vor der Zubereitung angestoßen, damit die volle Wirkung der ätherischen Öle zum Tragen kommen kann. Der aufgegossene Tee sollte zugedeckt ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten ziehen, damit die ätherischen Öle nicht entweichen können.

Neben der positiven Wirkung auf den Verdauungstrakt hilft der Fenchel aber auch bei Erkältungskrankheiten mit Husten und Schnupfen. Vor allem der sogenannte Fenchelhonig, eine Mischung aus Fenchelsirup und Honig den bereits Hildegard von Bingen zu schätzen wusste, hat sich bei zähem Schleim und Reizhusten bewährt. Er wirkt schleimlösend aber gleichzeitig reizmindernd. Daher hilft er nicht nur bei Husten, sondern auch bei rauher Stimme und Heiserkeit.

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