Am 1. März beginnt der diesjährige Ramadan, eine Zeit des Fastens für gläubige Musliminnen und Muslime. Während dieser 30 Tage wird tagsüber auf Essen und Trinken verzichtet. Der bewusste Verzicht auf Nahrung kann auch Risiken bergen, insbesondere für Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind.
Fastenzeiten sind unter anderem im Islam, Christentum und Judentum verankert. Wer gesundheitliche Probleme hat, sollte vor Beginn des Ramadans ärztlich abklären, ob der Nahrungs- und Flüssigkeitsverzicht Folgen haben könnte. Insbesondere Patientinnen und Patienten mit Nierenerkrankungen oder anderen chronischen Leiden sollten sich von ihrem Hausarzt untersuchen lassen, um gesundheitliche Risiken auszuschließen. Von der Fastenzeit ausgenommen sein können Kranke, ältere Menschen, Schwangere, Stillende, Menstruierende und Kinder.
Da sich der Stoffwechsel während des Fastens ändern kann, muss bedacht werden, dass dies auch die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigt. Eine unkontrollierte Fortsetzung der gewohnten Dosierung kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Hier sind insbesondere Diuretika betroffen, denn es besteht ein erhöhtes Risiko für Dehydrationen. Die Anpassung der Dosierung sollte daher ausschließlich in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt erfolgen. Ebenso kann es notwendig sein, Arzneimittel mit verlängerter Wirkung zu verwenden, um die Einnahme in den erlaubten Zeiten zu ermöglichen.
Ein weiteres Problem: Die Tageszeit der Medikamenteneinnahme. Streng Gläubigen ist die Einnahme von Medikamenten tagsüber grundsätzlich nicht erlaubt. Deswegen muss die Einnahme sorgfältig geplant werden. Inhalierbare Medikamente, Salben und Augentropfen sind meist gestattet, während Nasentropfen oder Zäpfchen nicht erlaubt sind.
Es ist unbedingt davon abzuraten, Medikamente eigenmächtig abzusetzen oder die Einnahmezeiten ohne fachliche Beratung zu ändern. In einem Beratungsgespräch können individuelle Lösungen gefunden werden, um eine sichere Medikamenteneinnahme auch während des Fastens zu gewährleisten. Ein Beispiel: Schilddrüsenmedikamente können nach Rücksprache einige Stunden früher als gewöhnlich eingenommen werden.
In einigen Fällen kann das Fasten mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Daher sollten Personen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz oder chronischer Niereninsuffizienz nicht fasten. Auch Menschen mit stark schwankendem Blutzucker oder anderen schweren Erkrankungen sollten sich ärztlich beraten lassen und gegebenenfalls auf das Fasten verzichten. Die Gesundheit sollte hierbei immer im Vordergrund stehen.
Nach Sonnenuntergang ist es den Fastenden erlaubt, wieder Nahrung zu sich zu nehmen. Die Kalorienzufuhr sollte dabei möglichst im Rahmen bleiben und dem üblichen Tagesbedarf entsprechen. Empfehlenswert ist es, den Tag mit leicht gesalzener Suppe oder Wasser zu beginnen, um eine Dehydration zu vermeiden. Auch wenn die Essenszeiten im Ramadan anders sind, sollten gesunde Lebensmittel bevorzugt werden, um dem Körper die notwendigen Nährstoffe zu liefern.
Regelmäßige Bewegung sollte beibehalten werden. Allerdings sollten sportliche Aktivitäten dem Fasten angepasst werden, um Muskelabbau zu vermeiden. Leichte bis moderate Sporteinheiten sind besonders am Abend empfehlenswert.