Digitalisierung: Chance für PTA Nadine Tröbitscher, 20.03.2017 13:45 Uhr
Smartphone und Facebook: Viele PTA sind im Privatleben längst digital geprägt. Wie sie ihre Erfahrungen mit den sozialen Medien auch beruflich nutzen können, erklärte Martina Oppenländer von Aliud im Apothekenfachkreis. Das Digitalkonzept des Generikaherstellers wird auch bei VISION.A präsentiert.
Oppenländer hat nach der Ausbildung zur PTA noch BWL an einer Fachhochschule studiert und konnte somit ihr Ziel, in der Industrie zu arbeiten, erreichen. Sie ist im Bereich Marketing und Kommunikation für den Generikahersteller tätig.
Die Spezialisierung der PTA kann ihrer Meinung nach eine Rolle im Bereich der Digitalisierung spielen. Da die meisten ihrer Kolleginnen das Smartphone und soziale Medien ohnehin privat nutzten, müssten sie diese Affinität auf die Apotheke übertragen. Wichtig sei es zu verstehen, dass Digitalisierung in der Apotheke mehr sei, als nur von Fax auf E-Mail umzustellen. Oppenländer spricht von einer Vernetzung in interaktiven Themen: Man müsse den Kunden weiter als nur bis zur Apothekentür begleiten. Man müsse mit ihm „nach Hause gehen“.
Facebook & Co. machten einen engeren Kontakt mit dem Kunden möglich. Dieser könne hinter die Kulissen schauen: Die Apotheke werde persönlicher, authentischer, echter und anfassbar, so die PTA. Dieser Schritt könnte den Stellenwert der Vor-Ort-Apotheke stärken und zeigen was sie alles leiste.
Bei der Digitalisierung wie bei der Beratung gehe es um das Kümmern, jedoch dürfe kein großer Mehraufwand für die Apotheke bestehen. Im Rahmen des Apothekenfachkreises, den Oppenländer betreut, bietet Aliud den Apotheken eine Hilfestellung auf dem Weg in die Digitalisierung: Die PTA stellt ein zentrales Online-Marketing-Tool zur Verfügung. Ein vorgegebener erstellter Content kann mit individuellen Wünschen, wie Monatsangeboten kombiniert werden. So werden Newsletter erstellt, die an die Community der Apotheke verschickt werden.
Auch Whatsapp- oder Facebook-Gruppen und Online-Chats könnten geeignete Tools sein, um den Kunden an sich zu binden. Zudem bieten sie laut Oppenländer die Möglichkeit, über digitale Medien individuell und kompetent zu beraten. Serviceterminals und -Apps werden ebenfalls vom Apothekenfachkreis angeboten. Sie können die persönliche Beratung optimieren. Der Kunde kann sich den vermittelten Content aus der Offizin nach Hause schicken.
Aber wie kann sich nicht nur die Apotheke sondern auch die PTA als Marke entwickeln? Die Berufsgruppe habe viel Potenzial. Denn jede Spezialisierung könne digital sichtbar gemacht werden: PTA könnten ihre Steckenpferde als Hörbuch, E-Book oder Webinar anbieten. So entstehe nicht nur eine Kundenbindung, sondern auch eine neue Einkommensmöglichkeit für die Apotheke.
Aliud-Geschäftsführerin Ingrid Blumenthal ist Referentin bei VISION.A, der Digitalkonferenz von APOTHEKE ADHOC und Apotheken Umschau am 22. März in Berlin. Die Veranstaltung mit dem Who's Who der Apotheken- und Pharmabranche widmet sich dem digitalen Wandel in Pharma & Apotheke. Rund 450 Gäste werden im RADIALSYSTEM V erwartet. Weitere Informationen und Tickets: vision.apotheke-adhoc.de