Die Corona-Krise hat auch die PTA-Schulen vor Herausforderungen gestellt. Vielerorts war die Sorge groß, dass es durch die Umstellung auf den virtuellen Unterricht und die verlorenen Praxisstunden zu einer Leistungsminderung bei den Schülern kommen könnte. Die PTA-Fachschule Paderborn zeigt nun, dass dem nicht so ist – die Schüler legten ihr Examen mit überdurchschnittlichen Ergebnissen ab.
Nach erfolgreich absolvierter Prüfung dürfen sich die Schüler nun wie geplant auf ihr sechsmonatiges Praktikum freuen – ohne Verzögerung: Endlich können sie weitere Einblicke in den Apothekenalltag erhalten und das Gelernte erstmals umsetzen. Doch das war nicht immer sicher: In den vergangenen Monaten habe es durchaus Momente gegeben, in denen befürchtet wurde, dass dies aufgrund von Corona nicht gelingen könnte, erklärt Schulleiterin Uta Vogler. „Wir hatten zwar immer eine optimistische Einstellung, aber es gab Hochs und Tiefs in den vergangenen Wochen“, meint sie.
Entgegen aller Bedenken können sich die Ergebnisse sehen lassen – sie sind sogar besser als in den Jahren zuvor: „Die Examensergebnisse sind sehr gut, der Anteil der überdurchschnittlichen Ergebnisse ist höher als sonst, die Zahl der nicht bestandenen Prüfungen niedriger“, erklärt Vogler. Die Pandemie hatte jedoch keinen Einfluss auf die Prüfungsaufgaben – denn diese wurden bereits vor Corona bei der Prüfungsbehörde eingereicht. Einen Corona-Bonus habe es also nicht geben können, versichert die Schulleiterin.
Wie an den anderen Schulen, wurde nach dem Lock-down auch in Paderborn von „live“ auf virtuell umgestellt. In Kleingruppen und unter entsprechenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wurden die Klassen zudem in Kleingruppen im Labor unterrichtet, um den praktischen Unterricht zu ermöglichen. Für die Schüler seien die vergangenen Wochen eine „Phase großer Unsicherheit“ gewesen, erklärt Absolvent Nils Quade. Zugleich sei es jedoch auch eine schöne Zeit gewesen, da eine besondere Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern entstanden sei.
Während des Präsenzunterrichts in den Kleingruppen sei die Betreuung beispielsweise noch intensiver gewesen und Lehrer hätten sich individueller um die einzelnen Schüler kümmern können. Zudem hätten sich beide Seiten – sowohl Schüler wie auch Lehrer – gemeinsam in den neuen Online-Unterricht einarbeiten müssen. Die Prüfungsvorbereitung sei dann unter den Schülern teilweise in Kleingruppen durchgeführt worden. Der Zusammenhalt sei dadurch sehr stark gewachsen: „Wir wussten immer, dass wir uns aufeinander verlassen konnten“, erzählt Quade. Voraussichtlich startet nach den Sommerferien an der Schule wieder der Präsenzunterricht. Die digitalen Techniken werden jedoch bleiben und sollen an der Schule künftig stärker genutzt werden, erläutert Vogler.
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