Erste Hilfe bei Nasenbluten Sandra Piontek, 01.10.2024 11:44 Uhr
Fast jeder zweite Erwachsene hatte schon einmal Nasenbluten. Dieses taucht oft plötzlich und unerwartet auf. Leiden Betroffene nur ab und an darunter, müssen sich meist keine Sorgen gemacht werden. Mit den richtigen Maßnahmen kann die Blutung einfach gestoppt werden. Auch zur Vorbeugung kann man etwas tun. Ein Überblick.
Nasenbluten kennt fast jeder Erwachsene. Das als Epistaxis bezeichnete Phänomen kann bei manchen Menschen schon bei einem Wetterwechsel auftreten. Nasenbluten tritt auf, wenn die feinen Gefäße in der stark durchbluteten Nasenschleimhaut verletzt werden. Die Ursache ist oftmals gar nicht bekannt. Bei Kindern hängen die Blutungen wahrscheinlich mit größeren Wachstumsstörungen zusammen oder schlicht mit „Nasebohren“. In der Regel ist plötzlich eintretendes Nasenbluten zunächst kein Grund zur Unruhe. Kommt es allerdings regelmäßig zu Blutungen, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.
Betroffene suchen häufig zunächst in der Apotheke Rat. Hier sind fünf Tipps, um bei Nasenbluten schnell Abhilfe zu schaffen:
Tipp eins: Akuthilfe
- Ruhe bewahren
- Kopf nicht in den Nacken legen, um die Blutung zu hemmen
- sinnvoller ist das Gegenteil: Kopf nach vorn beugen, damit das Blut abfließen kann
- Nase dann einige Minuten lang mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken,
- denn: Läuft das Blut bei nach hinten geneigten Kopf den Rachen hinab, kann das im schlimmsten Fall zu Übelkeit und Erbrechen führen.
- kalt-feuchtes Tuch im Bereich der Nasenwurzel auflegen
Durch den Kältereiz ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Blutung wird verringert. Sollte sich nach 20 Minuten die Blutung nicht stoppen lassen, muss zum Arztbesuch geraten werden.
Tipp zwei: Zeit geben
- Blutgefäße brauchen Zeit, um zu heilen.
- ein bis zwei Tage nach dem Nasenbluten sind die Gefäße noch empfindlich
- Naseputzen sollte nur sehr vorsichtig erfolgen
- Heilung kann mit Dexpanthenol-Nasensalben unterstützt werden
Tipp drei: Aktiv sein
- Regelmäßige körperliche Aktivitäten können das Risiko für Nasenbluten zu verringern
- Empfohlen werden Ausdauersportarten, die den Kreislauf anregen
- Saunagänge stärken den Blutkreislauf und können dem Auftreten von Nasenbluten vorbeugen
Tipp vier: Richtig vorbeugen
- trockene Luft vermeiden
- unbedingt auf die Befeuchtung der Nasenschleimhaut achten
- regelmäßigen Nasenduschen kann helfen
- befeuchtende Nasensprays mit pflegenden oder schützenden Inhaltsstoffen anwenden
- auf gesunde, fett- und fleischarme Ernährung achten
- ein Mangel an Vitamin C und K kann Nasenbluten verstärken, deshalb auf ausreichende Zufuhr dieser Vitamine achten
Tipp fünf: Erkrankungen ausschließen
Wenn Nasenbluten häufiger bis regelmäßig auftaucht oder aus anderem Grund der Verdacht auf eine andere Erkrankung vorliegt, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Eine lokale Ursache kann beispielsweise eine Fehlbildung der Nasenscheidewand sein. Aber auch Erkrankungen wie Gerinnungsstörungen, Bluthochdruck und Nierenerkrankungen oder in sehr seltenen Fällen Autoimmunerkrankungen können die Ursache sein. Fieberhafte Infektionen wie die Grippe fördern Nasenbluten ebenso.