Mehr als nur Juckreiz

Entzündete Insektenstiche: Zwischen Kühlen und Kortison

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Berlin -

Sobald die Temperaturen wärmer werden, häufen sich die Insektenstiche: Neben Bienen- und Wespenstichen führen auch Bremsen- oder Mückenstiche immer häufiger zu Problemen. Oft suchen Betroffene Hilfe in der Apotheke. Was kann bei einem entzündeten Stich helfen und wann sollten Betroffene zum Arzt/zur Ärztin?

Umschläge mit Rivanol oder Octenisept

Je nach Einstichstelle können auch Umschläge eine gute Alternative sein: Gut geeignet sind die Wirkstoffe Ethacridinlactat – bekannt aus Rivanol – oder Octenidindihydrochlorid – bekannt aus Octenisept. Ethacridinlactat wirkt einer möglichen Entzündung entgegen und hat kühlende und juckreizlindernde Eigenschaften. Die Lösung kann unverdünnt oder in einer Verdünnung mit Wasser von 1:2 bis 1:4 verwendet werden. Doch Achtung: Durch die gelbe Flüssigkeit können Kleidung und Haut verfärbt werden. Octenidindihydrochlorid kann ebenfalls als Umschlag verwendet oder als Flüssigkeit auf den Stich aufgesprüht werden. Der Inhaltsstoff schützt vor Wundinfektionen durch Bakterien, Viren, Pilze und Hefen.

Cetirizin & Co: Antihistaminika gegen die allergische Reaktion

Zusätzlich zu äußeren Therapien können systemische Antihistaminika die allergische Reaktion nach einem Stich lindern: Dabei kommen freiverkäuflich die Wirkstoffe Cetirizin, Loratadin sowie die neueren Verbindungen Levocetirizin und Desloratadin zum Einsatz. Sie können die allergische Komponente der Reaktion eindämmen. Bei schweren Fällen kann zusätzlich jedoch der Einsatz von Antibiotika notwendig sein, um die Entzündung in den Griff zu bekommen.

Hausmittel: Zwiebel, Speichel, heiße Löffel

Oft berichten Betroffene bereits verschiedene Hausmittelchen ausprobiert zu haben – denn die Palette ist groß. Doch nicht bei allen kann wirklich von einer Wirkung gesprochen werden. So beispielsweise beim Speichel: Bis auf eine kurzzeitige kühlende Wirkung kann man dem Anfeuchten des frischen Stiches keine Wirkung zuschreiben.

Etwas anders sieht es bei dem Tipp mit dem heißen Löffel aus: Hitze kann tatsächlich zu einem abgeschwächten Juckreiz führen. Wer positive Erfahrungen mit der Anwendung von Wärme gemacht hat, sollte gegebenenfalls auf einen sogenannten Stichheiler zurückgreifen. Diese Medizinprodukte lassen sich gezielter einsetzen. Zudem wird die Temperatur automatisch eingestellt, sodass es nicht zu versehentlichen Verbrennungen kommen kann.

Ebenfalls ein beliebter Tipp, vor allem unter der älteren Generation: Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel auf den Stich legen. Zwiebeln gelten als antientzündlich und werden als Hausmittel bei zahlreichen Leiden eingesetzt. Bei Insektenstichen kann das Gemüse zum einen kühlen und zum anderen besitzt es eine leicht desinfizierende Wirkung.

Zwei weitere Substanzen, die immer wieder im Gespräch stehen sind Aloe Vera und Schwarzer Tee. Aloe Vera weist ebenfalls wie der Speichel und die Zwiebel kühlende Eigenschaften auf. Gleichzeitig wirkt der Pflanzensaft etwas hautberuhigend. Stark aufgebrühter Tee soll darüber hinaus adstringierend wirken und den Juckreiz nehmen. Für die Wirkung werden die enthaltenen Gerbstoffe verantwortlich gemacht.

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